Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Eine, die das Band zwischen unseren Familien festigen würde und Ausdruck meiner Dankbarkeit für den Dienst wäre, den Sir Arthur meinem Sohn erwiesen hat. Zudem wäre damit das Glück meiner Tochter gesichert.«
Gespannt wartete Arthur auf das, was nun folgen würde. Er fragte sich, ob Anna etwas damit zu tun hatte, doch sie starrte ihren Vater mit großen Augen erstaunt an, als dieser fortfuhr: »Ich möchte eine Verlobung Sir Arthurs und meiner Tochter vorschlagen.«
»Eine Verlobung?«, brachte Dugald mühsam heraus.
Lorns Lippen bildeten einen schmalen, geraden Strich.
»Das habe ich gesagt. Die Bedingungen können wir später aushandeln, Ihr könnt aber sicher sein, dass die Mitgift meiner Tochter mehr als großzügig bemessen ist. Sie beinhaltet einen gewissen Besitz, der für Euch vielleicht von Interesse ist.«
Arthur und sein Bruder waren wie versteinert. Dugald war es, der schließlich hervorstieß:
»Innis Chonnel?«
Ein falsches Lächeln umspielte Lorns Mund.
»So ist es.«
Für Arthur war es unfassbar. Die Festung der Campbells am Loch Awe, die seinem Clan vor Jahren geraubt worden war, sollte wieder ihm gehören, wenn er die Frau heiratete, die er mehr begehrte als alles auf der Welt. Ein wahrer Teufelspakt.
Einen Augenblick lang zögerte er. Die Versuchung war größer, als er sich eingestehen wollte. In diesem Krieg waren Seitenwechsel keine Seltenheit.
Er konnte es nicht. Auch wenn er es über sich gebracht hätte, sich mit dem Mann zu verbünden, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte, so bauten zu viele Menschen auf ihn. Neil, König Robert, MacLeod und die anderen Mitglieder der Highland-Garde. Auch konnte er nicht gegen sein eigenes Gewissen handeln. Er glaubte an das gemeinsame Ziel.
Die Rückerstattung der Burg an die Campbells – und sei es an einen jüngeren Sohn – genügte, um Dugald zu überzeugen. Er wandte sich an Arthur.
»Ich habe keine Einwände. Wie steht es mit dir, Arthur …?«
Alle Blicke ruhten nun auf ihm, er aber spürte nur zwei Augenpaare: jenes von Anna, aus deren Blick ihr Herz sprach, und das Lorns, der ihn voller Argwohn beobachtete.
Obschon er nicht die Absicht hatte, die Sache bis zum Ende durchzustehen, musste Arthur sich jetzt einverstanden erklären, um jeden Verdacht zu zerstreuen. Die Verlobung war eine Prüfung seiner Loyalität. Es ging um Annas Glück und um seine Bündnistreue.
Sein Gewissen lag im Widerstreit mit seinem Pflichtgefühl, doch währte der Kampf nur kurz. Er hatte keine andere Wahl. Es stand zu viel auf dem Spiel. Er durfte gar nicht daran denken, wie sehr sie ihn hassen würde, wenn die Wahrheit am Ende an den Tag käme.
»Es wäre mir eine Ehre, Lady Anna als Gemahlin heimzuführen.«
Das Schlimmste daran war, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen.
19
A nna hatte alles, was sie wollte. Warum fühlte sie sich dann so elend?
Es war eine Woche nach der überraschenden Verlobungsankündigung ihres Vaters in seinem Privatgemach. Sobald sie den Schock überwunden hatte, empfand sie ein unbeschreibliches Hochgefühl. Den Mann zu heiraten, den sie liebte … nichts vermochte sie glücklicher zu machen … außer vielleicht die Nachricht, dass Bruce, zu der Einsicht gelangt, die Krone gebühre nicht ihm, sich schon wie zuvor auf die Western Isles zurückgezogen hätte. Dieser Traum freilich musste erst wahr werden.
Während sie außer sich vor Freude war, hatte Arthur ausgesehen, als hätte er eine Faust voll Nägel verschluckt.
Seither war er ihr mit untadeliger Höflichkeit begegnet. Aufmerksam bei Tisch und bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ihre Wege sich tagsüber kreuzten. Er hatte sogar klaglos geduldet, dass Squire sich ausdauernd an seine Fersen heftete.
Oberflächlich gesehen war er der perfekte Bräutigam. Aber das war das Problem: Es war alles nur äußerlich. Seine Förmlichkeit – seine wachsende Distanz – dämpfte das Glück in ihr zu einem kleinen flackernden Flämmchen. Jedes »Hattet Ihr einen angenehmen Tag, Lady Anna?« oder »Möchtet Ihr noch einen Becher Wein, Lady Anna?« fügte ihrem Herzen einen winzigen Sprung zu. Sie konnte es nicht verstehen. Gleichgültig war sie ihm nicht – das hatte er zugegeben –, warum also konnte er nicht einsehen, wie perfekt alles war?
Mit dem Verstreichen der Tage fiel es ihr immer schwerer, sich einzureden, dass er die Verbindung wollte, da er sich immer mehr von ihr entfernte. Etwas schien ihn über die Maßen zu beküm mern. Die Woche hatte das Ende des
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