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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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füllte seine Lungen mit der würzigen Luft.
    Die Freiheit roch süß, auch wenn sich Kuhmist in den Duft mischte. Fünf Tage fern von der Burg, auf Patrouille (oder in seinem Fall auf einem verstohlenen Erkundungsritt) an der Ostgrenze von Lorns Land, und jetzt hatte er sich dank des guten Mönches noch zwei Tage herausgeschlagen.
    Mit anderen Worten, er würde eine ganze Woche Freiheit genießen, Freiheit von der blauäugigen, blondhaarigen Zauberin, die ihn mit unschuldigen Flirtversuchen quälte und ihn schier um seine Fassung brachte.
    Erst als sie stürzte und er sie auffing, hatte er gewusst, dass er unbedingt fortmusste. So stand es also um seinen Plan, unauffällig zu bleiben; auf der Burg war von nichts anderem die Rede. Sogar diese Ausgeburt des Teufels, dieser Lorn, hatte ihm eine Ehre erweisen wollen, indem er darauf bestand, dass Arthur am Abend an der Tafel des Lords sitzen möge. Ebenso gut hätte er Nägel verspeisen können – es hatte danach geschmeckt. Es hatte ihn seine ganze Verstellungskunst gekostet, um bei Tisch seinen Hass nicht spürbar werden zu lassen.
    Offenbar hatte dieser kaltherzige Teufel eine Schwäche: seine Töchter. Sogar der Teufel brachte jemandem Gefühle entgegen. Arthur hatte die Angst in Lorns Blick gesehen, als er von Annas Sturz erfuhr, und die Dankbarkeit, die er Arthur entgegenbrachte, war aufrichtig gewesen.
    Mochte Lorn seine Schilderung der Ereignisse des Tages hinnehmen, so ließ Anna MacDougall sich nicht so leicht abspeisen. Er wusste, dass sie ihm seine Erklärung nicht glaubte, die da gelautet hatte »Ich war zum Glück am richtigen Ort, als sie stürzte«. Das Mädchen war zu scharfsinnig, was gleichbedeutend mit gefährlich war. Das Allerletzte, was er brauchte, waren Fragen Dugalds oder – schlimmer noch – Lorns.
    Eine Katastrophe! Ein Unglück kam selten allein. Erstens entpuppt sich das Mädchen, das er gerettet hatte – die einzige Frau, die ihn entlarven konnte – als Tochter des Mannes, den er vernichten wollte. Und dann setzt sie es zweitens sich in den Kopf – aus Gott weiß welchem Grund – ihn für sich zu gewinnen. Schlimmer noch, sie stürzt von einer Klippe und zwingt ihn, die Fähigkeiten preiszugeben, die noch mehr unerwünschte Aufmerksamkeit in seine Richtung lenken und ihn zum neuen Helden der MacDougalls machen würden – ganz zu schweigen, dass es den Männern wieder einen Grund zur Belustigung liefern würde. Im Verlauf des Rittes war immer wieder einer auf einen Felsblock geklettert, hatte so getan, als wolle er herabstürzen und hatte dramatisch mit hoher Stimme gekreischt:
    »Fangt mich auf, Sir Arthur!« Urkomisch. Fast empfand er Sehnsucht nach MacSorley.
    Die »Wettkämpfe« waren nicht die Zeitverschwendung gewesen, für die er sie zunächst gehalten hatte. Anna hatte recht behalten. Der Wettbewerb hatte sich günstig auf den Kampfgeist der Männer ausgewirkt. Überdies wusste er nun, wie es um die Ausbildung der feindlichen Krieger bestellt war und konnte entsprechende Informationen an Bruce weitergeben.
    Wohl wissend, dass im Umgang mit dem Mädchen Vorsicht angebracht war, hatte er die erste Gelegenheit ergriffen, auf Distanz zu gehen. Dass sich ihm damit auch eine Möglichkeit eröffnete, Lorns Gebiete für Bruce zu erkunden, war ein zusätzlicher Vorteil.
    Er musste sich auf seine Mission konzentrieren. Er war einer der besten, hoch trainierten Krieger des Landes und steckte mitten in der wichtigsten Mission seines Lebens, doch hatte er zuweilen das Gefühl, als würden sie Rollen in einer albernen Farce spielen.
    Noch nie hatte er sich Schwierigkeiten dieser Art gegenüber gesehen. Es war der Grund, warum er gern allein arbeitete. Von außen her. Infiltration war zu persönlich. Zu beengend.
    Seine Glückssträhne hatte sich fortgesetzt, als er auf dem Rückweg zur Burg mit seinen Brüdern und den anderen Patrouillengängern – meist MacNabs und MacNaughtons – unweit Tyndrum auf Bruder John gestoßen war. Der gute Bruder war von St. Andrews gekommen und durchwanderte auf dem Weg nach der Insel Lismore das Land Lorns. Lismore, eine kleine, schmale Insel dicht an der Küste, war seit alters her der Sitz des Bischofs von Argyll – der zufällig ein MacDougall und Anverwandter Lorns war.
    Da er schon lange den Verdacht hegte, dass die MacDougalls Angehörige der Kirche als Botengänger einsetzten, bot Arthur an, den Mönch bis Oban zu begleiten – ein Stück südlich der Burg – wo er die Fähre nehmen wollte. Es

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