Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Fehlen schmerzlich klargemacht.
Aber sie würde ihr Leben lang den Kuss nicht vergessen.
Ihr Vater wartete, dass sie fortfuhr, aber ihr fielen die Worte schwer.
»Wenn ich …« Sie hielt inne und zwang ihre Kehle, sich zu öffnen. »Falls Sir Hugh noch immer gewillt wäre, bin ich bereit, seinen Heiratsantrag anzunehmen. Im Gegenzug wird der Earl vielleicht den Vorteil eines gemeinsamen Vorgehens sehen.«
Einen Moment lang sagte ihr Vater nichts und studierte ihr Gesicht mit einer Eindringlichkeit, die ihr unangenehm war.
»Glaubst du denn, er will dich noch? Er war nicht glücklich, als du ihm einen Korb gegeben hast.«
Ihre Wangen glühten. Diese Möglichkeit hatte sie nicht in Betracht gezogen. Ihr Vater hatte recht. Der junge Ritter war außer sich geraten, so stark hatte ihre Abfuhr seinen Adelsstolz verletzt.
»Ich weiß nicht, aber einen Versuch ist es wert.«
Auch ihr Stolz hatte jüngst einen Schlag abbekommen; was machte ein zusätzlicher schon aus?
»Deiner Mutter wird es nicht gefallen«, sagte er mit einem Blick zur Tür. »Bruce und seine Banditen machen die Straßen unsicher.«
Das hatte Anna bereits bedacht.
»Wenn Alan mitkommt, wird sie beruhigt sein. Eine große Eskorte wird uns begleiten.«
Er nickte und strich sich übers Kinn.
»Ja«, sagte er. »Dein Bruder wird für deine Sicherheit sorgen.« Er lächelte, und Anna kämpfte gegen einen Anflug von Enttäuschung an. Irgendwie hatte sie gehofft, er würde ablehnen. Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Annie, mein Liebling, du bist ein braves Mädchen.«
Normalerweise wäre Annie über das Lob ihres Vaters freudig errötet, stattdessen aber war ihr nach Weinen zumute. Ihr Glück war ein geringer Preis, aber ein Preis allemal.
Er hob ihr Kinn an und zwang sie, ihn anzusehen. Sie zwinkerte durch einen heißen, wässrigen Nebel.
»Du weißt, dass ich dies nicht von dir verlangen würde, wenn es einen anderen Weg gäbe.«
Eine einzelne Träne glitt über ihre Wange. Ihr Mund bebte, dennoch schaffte sie ein Lächeln.
»Ich weiß.«
Im Moment war dies ihre einzige Hoffnung. Sie würde tun, was sie tun musste, um dieses Bündnis zu sichern, mochte ihr Gefühl auch dagegen sprechen.
Es gab ohnehin keinen anderen.
Als Anna aber das Gemach ihres Vaters verließ, bahnten sich die zurückgehaltenen Tränen in einem Sturm erloschener Hoffnung Bahn – einer Hoffnung, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie sie hegte.
Arthurs Rückkehr in die Burg – allein – war nicht so schwer zu erklären, wie er befürchtet hatte. Lorn konnte es kaum erwarten zu erfahren, was sein Sohn bei den Feinden im Westen ausgekundschaftet hatte.
Der Kampf um die Vorherrschaft zwischen den drei Hauptlinien von Somerleds Nachfahren – den MacDonalds, MacDougalls und MacRuairis – hatte die Politik in den Western Highlands jahrelang beherrscht. Der Kampf hatte sich zugespitzt, als die MacRuairis nach dem Tod ihres Chiefs Macht einbüßten und seine Tochter Christina oft the Isles als einzige legitime Erbin zurückblieb. Lachlan und seine Brüder waren als Bastarde geboren (und im Falle Lachlans war diese Bezeichnung völlig zutreffend).
Arthurs Bericht, dass die MacDonalds ihre Truppen an der westlichen Seegrenze angeblich mobilisierten, konnte wohl kaum eine Überraschung sein, rief aber dennoch gewaltigen Zorn und – obwohl Lorn sie zu verbergen suchte – Besorgnis hervor. Aber vielleicht doch nicht so, wie es nötig gewesen wäre, was in Arthur die Frage weckte, was der tückische alte Bastard wohl plante.
Dank seiner Entdeckung in der Priorei wusste er nun, wie er dahinterkommen konnte.
Da es bei seiner Rückkehr schon spät am Abend war, würde sein Wiedersehen mit Lady Anna bis zum nächsten Tag warten müssen. Sein spürbares Unbehagen erklärte er damit, dass er sich einen guten Vorwand für seine anscheinend plötzliche Kehrtwendung ausdenken musste: Anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, musste er jetzt Gründe finden, um in ihrer Nähe sein zu können. Andererseits wollte er keine falschen Hoffnungen bei dem Mädchen wecken. Ungeachtet des Fehlers, den er mit seinem Kuss begangen hatte – aber was für ein Fehler –, war eine romantische Beziehung zwischen ihnen unmöglich.
Dass es nicht einfach sein würde, wusste er. Das Mädchen hatte wahrscheinlich eine Woche lang an den Kuss gedacht. Er selbst hatte weiß Gott an nichts anderes denken können.
Als sie am nächsten Morgen die Große Halle betrat, waren seine
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