Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Sinne entflammt, als sähe er sie zum ersten Mal. Alles erschien ihm schärfer, intensiver. Noch nie hatte er jemanden so bewusst wahrgenommen wie in diesem Moment Lady Anna MacDougall.
Er sog sie förmlich ein – jede Einzelheit, jede Nuance, von den goldenen Strähnen, die dem hellblauen, Stirn und Schläfen umrahmenden Schleier entschlüpft waren, bis zu der feinen Seidenstickerei des schmal geschnittenen Gewandes, das ihre wohlgeformte Figur an den richtigen Stellen eng umspannte.
Nicht …
Sein Blick glitt zu ihren Brüsten. Sein Mund wurde trocken. Er sah (oder bildete es sich nur ein), wie sich ihre Brustspitzen unter dem Stoff abzeichneten.
Erinnerungen überfielen ihn und lösten eine Hitzeflut in seinen Lenden aus. Sein Schwanz schwoll an, als er an die weiche Üppigkeit in seiner Hand dachte. Wie erstaunlich hatte es sich angefühlt, sie zu umfassen und das Gewicht des perfekt gerundeten Busens in seiner Handfläche zu fühlen, während sein Daumen die harte Perle ihrer Brustwarze liebkoste. Er fluchte insgeheim. Die allzu intimen Erinnerungen bereiteten ihm Unbehagen.
Er war heiß. Geil. Hungrig.
Wie zum Teufel konnte er sie ansehen und nicht daran denken, wie es sich angefühlt hatte, als sie sich an ihn gedrückt hatte? Wie konnte er den rosigen Lippenbogen sehen und nicht daran denken, wie süß sie geschmeckt hatte, wie weich ihr Mund gewesen war, wie tief sie reagiert hatte, und wie das erotische Gefühl ihrer Zunge, die sich um seine schlang, ihn in einen Strudel des Verlangens stürzte, so heftig, wie er es nie zuvor gespürt hatte? Nie würde er die helle, weiche Haut, die sich unter seinen Fingerspitzen wie Samt anfühlte, ansehen können, ohne an die Berührung zu denken.
Verdammt, er wollte sie auf sein Bett werfen, ihre Beine um seine Hüften legen und sich in sinnloses Vergessen versenken.
O Gott, diese Gedanken mussten ein Ende haben. Er durfte sich nicht mehr mit Dingen quälen, die unmöglich waren. Immer hatte er sich wieder losreißen können, bei Anna aber war es anders.
Sie war anders. Und es war keineswegs beglückend für ihn, es zur Kenntnis zu nehmen.
Er spürte die kritischen Blicke seines Bruders auf sich, doch er konnte sich nicht losreißen. Mit jedem Schritt, der sie ihm näher brachte, schlug sein Herz stärker. Alle Nerven waren aufs Höchste gespannt, als er sich für den Moment wappnete, in dem sie ihn bemerken würde.
Aber als sie näher kam, verspürte er ein unbehagliches Kribbeln. Etwas stimmte nicht.
Sie lächelte nicht. Ihre Augen funkelten nicht vor Schalkhaftigkeit und Lebenslust. Und ihr Lachen … das leichte, muntere Geräusch, dem er stundenlang lauschen konnte, war verstummt. Er war an ihre anhaltend gute Laune so gewöhnt, an ihren unbeschwerten Charme, der den Raum zu erhellen schien, dass durch sein Fehlen alles nur noch dunkler wirkte.
Verdammt, hatte er sie mehr verletzt, als ihm klar gewesen war? In ihm regte sich Reue.
Einen Moment lang dachte er, sie würde an ihm einfach vorübergehen, dann aber spürte sie das Gewicht seines Blickes.
Ihre Blicke trafen sich.
Alles wurde völlig still.
Er wartete auf ihre Reaktion. Wartete, dass Röte ihre Wangen färbte, dass ihr Atem stockte und der Puls an ihrem Hals höher schlug. Wartete, dass sie seine Nähe bewusst wahrnahm.
Stattdessen erstarrte sie.
Lady Annas Gedanken und Gefühle waren ihr stets ins Gesicht geschrieben, eine der Eigenschaften, die er an ihr so gewinnend und unwiderstehlich fand. Die kindhafte Unschuld und Erregung, die kostbare Verletzlichkeit. Doch der Ausdruck, der für ihn immer offen gewesen war, war nun verschlossen. Nur einen kurzen Moment ruhte ihr kühler Blick auf ihm und glitt rasch weiter.
Als würde er nicht mehr existieren.
Als wäre sie nie in seinen Armen dahingeschmolzen.
Als ob der Kuss, an den er ununterbrochen denken musste, nie geschehen wäre.
Als hätte sie nicht fast unter ihm gelegen.
Ihre Gleichgültigkeit fraß sich wie Säure durch seine Brust. Brennend. Schmerzend. Erfüllte ihn mit wilder Kühnheit und weckte das primitive Verlangen, etwas Verrücktes zu tun, sie an die Wand zu drücken und zu küssen, bis sie sich ihm abermals hingab.
Er war beherrscht. Zurückhaltend. Anders. Begierden solcher Art kannte er nicht. Aber mit einem einzigen kühlen Blick hatte Anna MacDougall sämtliche wilden Instinkte in seinem Blut geweckt.
Es sah aus, als hätte er mit seiner grausamen Zurückweisung sein Ziel erreicht. Die Ironie des Schicksals
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