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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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geben sie ihrer Dankbarkeit nicht Ausdruck? Warum meiden sie ihn?«
    Ein spöttisches Lächeln zuckte um seinen Mund.
    »Bist du sicher, dass es nicht andersrum ist, Schwesterherz? Campbell ist nicht eben für seine Geselligkeit bekannt. Er bleibt gern für sich.«
    Das stimmte, doch steckte diesmal mehr dahinter. Die Männer waren beklommen – fast ängstlich. Als sie ihren Bruder mit ihrer Beobachtung konfrontierte, schüttelte er seufzend den Kopf.
    »Als die Männer heute auf Erkundung gegangen sind, ist etwas geschehen. Richard hat mir davon berichtet und hat es wahrscheinlich auch den anderen nicht verschwiegen. Offenbar hat Campbell die Reiter schon gehört, lange bevor die anderen sie wahrnehmen konnten. Richard sagte, es wäre geradezu unnatürlich gewesen.« Jegliche Genugtuung, die sie empfunden haben mochte, da ihr eigener, nach der Episode mit den Wölfen erwachter Verdacht Bestätigung gefunden hatte, verblasste im Vergleich zu der Wut, die in ihr tobte.
    Ihre Wangen wurden zornrot.
    »Das ist lächerlich. Ist ihnen nicht klar, dass er uns alle gerettet hat? Anstatt wilde Vermutungen anzustellen, sollten sie dankbar sein.«
    »Du hast ja recht, aber du weißt ja, wie abergläubisch diese Highlander sind.«
    »Das ist keine Entschuldigung.«
    »Nein, ist es nicht. Ich werde mit Richard sprechen und versuchen, der Sache ein Ende zu bereiten.«
    Anna richtete sich zu ihrer vollen Größe von einer Handbreit über fünf Fuß auf.
    »Ja, sorge dafür, oder ich werde selbst mit ihm reden. Ich möchte nicht, dass Sir Arthur gemieden wird, nachdem er uns geholfen hat. Zum Teufel, Alan! Ohne diese angeblichen ›unnatürlichen‹ Fähigkeiten wären wir jetzt alle tot.«
    Alan bedachte sie mit einem langen Blick, und was er sah, schien ihn zu beunruhigen. Er runzelte die Stirn und nickte nur, anstatt sie ihrer rüden Sprache wegen zu tadeln.
    Sie wollte gehen und Arthur suchen. Ihr Bruder musste ihre Absicht erraten haben.
    »Anna, morgen Abend treffen wir in Auldearn ein«, rief er ihr nach.
    Sie drehte sich um und schenkte ihm einen fragenden Blick, irritiert von seiner Logik.
    »Ja.«
    »Wenn du es mit der Verlobung ernst meinst, wäre es besser, du würdest ihn jetzt in Ruhe lassen.«
    Sie zögerte, da ihr Bruder die Wahrheit sprach. Aber sie brachte es nicht über sich. Das Verhalten der Männer hatte alle Schutzinstinkte in ihr geweckt. Sie musste ihm danken, selbst wenn die anderen es nicht taten.
    Sie traf ihn am See an, er saß auf einem niedrigen Felsblock. Er hatte gebadet. Sein Haar war feucht, er trug zu seinen Beinkleidern aus Leder ein schlichtes Hemd und eine Tunika aus Leinen. Gebückt dasitzend, polierte er seine Rüstung mit einem Lappen. Im Profil sah seine Miene ungewöhnlich ernst aus.
    Sie wusste, dass er sie gehört hatte, doch er drehte sich nicht um. Im Näherkommen sah sie, warum er das Metall so eifrig reinigte.
    Ihr Magen sank ins Leere. Blut.
    Ohne zu überlegen, stürzte sie vor, kniete neben ihm nieder und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Ihr seid verletzt.«
    Als er den Blick hob, spiegelte sich das Mondlicht in seinen Augen.
    »Es ist nicht mein Blut.«
    Erleichterung erfasste sie. Sie atmete auf. Seine Miene verriet nichts, doch schwang ein sonderbares Gefühl in seinem Ton mit. Fast hörte es sich an, als empfinde er Bedauern, als ginge ihm der Tod eines ihrer Feinde nahe. Vielleicht fiel das Töten den Kriegern schwerer, als sie angenommen hatte. Für ihn jedenfalls war es nicht leicht. Diese Erkenntnis ließ ihn menschlicher erscheinen. Verletzlicher.
    Sir Arthur Campbell verletzlich? Vor ein paar Wochen hätte sie darüber gelacht.
    »Ihr konntet nicht anders«, sagte sie leise.
    Er hielt ihren Blick ein wenig länger fest, ehe er ihn auf die Hand senkte, die auf seinem Arm ruhte.
    Sofort spürte sie die Intimität der Berührung. Seine warme, feste Haut zuckte unter ihrer Handfläche. Rasch zog sie ihre Hand weg. Damit wurde aber das Verlangen, sich an ihn zu schmiegen und ihre Wange an seine Brust zu lehnen, nicht gestillt.
    Er fuhr fort, die Blutflecken von den kleinen, miteinander verflochtenen Metallgliedern zu entfernen.
    Sie setzte sich neben ihn auf einen flachen Stein und sah ihm ein paar Minuten schweigend zu.
    »Warum seid Ihr hier, Anna?«
    »Ich wollte Euch für das danken, was Ihr heute getan habt.«
    Er zuckte kurz mit den Achseln, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    »Ich habe nur getan, was ich tun muss. Deshalb bin ich hier.«
    Sie biss sich auf die

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