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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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und Alex zuckte zusammen, als gleich
darauf drei Schüsse knallten. Mist! Paul musste auf der Suche nach ihm sein, weil die Schmuggler einen Waldbrand gelegt hatten!
    Alex verschob den Gewehrriemen über der Brust und machte sich bergab auf den Weg, so schnell, wie seine breiten Schneeschuhe es zuließen. Keine fünf Minuten später blieb er stehen. Er erkannte, dass der Skidder bergauf fuhr, ihm entgegen, und dabei Bäume umlegte. Der Motor lief so hochtourig, dass die Kurbelwelle jeden Moment zu brechen drohte.
    Der Boden unter ihm fing an zu beben, die Luft wurde mit immer lauterem Tosen erfüllt, und Alex kam zu dem Schluss, dass es Zeit war, sich aus dem Staub zu machen. Er stapfte neben dem Pfad ins Gelände in den Schutz der Bäume, als der große gelbe Skidder keine zwanzig Meter entfernt den höchsten Punkt der Felskuppe erreichte. Er sprang hinter einen großen Baum und hielt sich die Arme vors Gesicht, um sich vor Felsbrocken, Ästen und Eisstücken zu schützen, die von den Rädern hochgeschleudert wurden, als der Skidder heulend vorüberbrauste.
    Alex konnte nur fassungslos staunen: Seine irre, offenbar lebensmüde Frau saß hinter dem Lenkrad! Und das wirklich Beängstigende daran war, dass er nicht wusste, ob sie das Gefährt in der Gewalt hatte oder sich in Todesangst daran festklammerte.
    Er betrat wieder den Pfad und stapfte ihr eilends nach, hin und her gerissen zwischen dem Verlangen, sie übers Knie zu legen, wenn er sie einholte, oder sie zu küssen, bis er nicht mehr zitterte – also etwa in hundert Jahren.
    Alex hörte einen lauten Knall, es folgten die Geräusche
brechender Äste und zermalmter Steine. Er lief los und sah, dass der Skidder gegen eine Riesenfichte geprallt war. Die vier massiven Räder fraßen sich noch immer in den gefrorenen Boden und schleuderten Erdbrocken in die Luft. Rasch löste er die Bindung seiner Schneeschuhe und warf sie beiseite, lief los und sprang auf die Leiter des Skidders. Sarah riss verzweifelt mit der verbundenen Hand am Gashebel und drückte mit der anderen jeden Knopf, den sie vor sich am Armaturenbrett sah.
    »Die Elektrik ist im Eimer!«, übertönte er das Geheul und fasste nach dem Türgriff, als der Skidder gefährlich auf die Felsklippe zusteuerte. »Rühr dich nicht!«, brüllte er und arbeitete sich nach vorn, um die Motorhaube zu erreichen. Er wagte nicht, Sarah herauszuzerren, während die Räder sich noch drehten, denn er befürchtete, ihre Kleider könnten sich in den Ketten verfangen und sie würde daruntergezerrt.
    Ohne auf die aus dem überdrehten Motor aufsteigende Hitze zu achten, riss Alex die Motorhaube auf und fing an, die Kabel herauszureißen, wobei er fast ins rotierende Vorderrad fiel, als das Fahrzeug plötzlich seitlich wegrutschte.
    Sarah packte mit einem Warnschrei seinen Jackenärmel und versuchte, ihn zurück auf die Leiter zu zerren. Aber Alex fuhr fort, alle Kabel, die er zu fassen bekam, herauszureißen, bis der große Dieselmotor ein letztes Mal erbebte und dann spuckend und stotternd abstarb. Er griff durch das zerbrochene Fenster, hievte Sarah vom Sitz und sprang zu Boden – in letzter Sekunde, da der leblose Skidder nun rücklings ins Rollen geriet, so dass der rechte Hinterreifen über den Klippenrand glitt.
    Sarah an sich gepresst, sprang Alex buchstäblich im letzten
Moment ab. Man hörte das Ächzen sich verbiegenden Metalls, als die anderen drei Räder sich langsam hoben, bis sie schließlich nach oben ragten. Als sähe er einen Film in Zeitlupe, beobachtete Alex, wie der Skidder umkippte und mit der Unterseite nach oben hinter dem Klippenrand verschwand. Bäume knackten, Steine rollten, als der Zehntonner die steile Böschung hinunterpolterte. Die lauten Aufprallgeräusche wichen abrupt ominöser Stille.
    Alex umfasste Sarah fester. Im Geiste sah er sie mit dem Fahrzeug den Berg hinunterrollen – nicht auszudenken! Hätte er sie nur zwei Sekunden später herausgeholt, hätte dies ihren Tod bedeutet.

25
    S arah verrenkte sich, bis sie Alex ins Gesicht sehen und nach seiner Jacke fassen konnte. »Es sind die Schmuggler!«, stieß sie hervor. »Sie haben unser Haus in Brand gesteckt und sind jetzt unterwegs zu den Höhlen, wo ein gewisser Spencer sie erwartet. Wir müssen hier weg!«, rief sie eindringlich und zerrte fester an seiner Jacke, als Alex nicht reagierte. »Komm schon!«
    Er aber rührte sich nicht und sagte nichts; er senkte nur stumm den Blick auf sie, aschfahl und mit gequälter Miene.
    Sarah

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