Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
ausgestanden hat, deshalb. Er hatte sie beschuldigt, ihn verführt zu haben, hatte darauf bestanden, dass sie ihre Sachen packte, und hatte sie hinausgeworfen. Konnte es denn sein, dass sich alles so abgespielt hatte, wie sie behauptet hatte? Hatten sie im Schlaf mit Sex angefangen, nachdem er so dumm gewesen war, zu ihr ins Bett zu kriechen?
Alex ließ die Hände sinken, als er die Arme seines Vaters um sich spürte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel es mir bedeutet, dich wieder hier zu Hause zu haben«, flüsterte Grady, als Alex nun seinen Dad umarmte. »Ich dachte schon, ich hätte dich verloren. Wir alle glaubten das, und ein Gutteil von uns ist mit dir gestorben.« Grady lehnte sich
zurück und sah Alex mit feuchten Augen an. »Du wirst nie wieder fortgehen.«
»Niemals. Das verspreche ich dir.«
Grady klopfte Alex auf den Rücken. »Und jetzt machst du dich auf die Suche nach Sarah und bringst diese Sache in Ordnung! Du bringst sie nach Hause, wo sie hingehört.«
Alex ließ einen resignierten Seufzer hören. »Ja klar, ich bringe das alles in Ordnung.«
Gradys Gesicht entspannte sich endlich zu einem Lächeln. »Mir ist schon klar, dass es für dich ein schöner Schock gewesen sein muss, aber dich mit Sarah zu verheiraten war das Einzige, was mir eingefallen ist, um uns einen Rechtsstreit um Delaney und Tucker zu ersparen.«
Alex erwiderte sein Lächeln. »Ein geradezu genialer Plan. Zweifellos war es nicht weiter schwierig, Rogers zu überreden, dir dabei zu helfen?«
Grady ging zur Verandatür. »Rory hatte ein, zwei Sträuße mit Charlottes Eltern auszufechten, ehe diese fortzogen. Er war überglücklich, mir behilflich sein zu können.«
Alex ging an die Tür, die Grady geöffnet hatte, und sah seinen Vater an. »Sarah sagte, sie möchte ebenso wenig verheiratet sein wie ich«, erklärte Alex. »Auch wenn ich sie jetzt zurückbringe, wirst du sie nicht als Schwiegertochter behalten können.«
Grady klopfte Alex auf die Schulter und ließ seine Hand dort ruhen. »Da du jetzt zu Hause bist, ist das eine Sache zwischen dir und Sarah.«
Alex bedachte ihn mit einem besorgten Blick. »Vielleicht solltest du sie ja suchen?«
Grady hob die Hände mit geöffneten Handflächen. »Du
hast sie hinausgeworfen, und deshalb ist es jetzt an dir, dich zu entschuldigen und sie wieder nach Hause zu bringen.«
»Ich war ziemlich hart zu ihr, Dad. Ich habe einiges gesagt, das ich lieber nicht hätte sagen sollen.« Auf seiner Stirn zeigten sich Falten. »Wie bist du eigentlich hereingekommen? Ich weiß genau, dass ich die Türe abgeschlossen habe«, schloss er lahm.
Grady deutete auf den Schlüssel im Schloss. »Wir haben jetzt alle Schlüssel; ich habe Sarah nämlich ans Herz gelegt, die Türen abzusperren, wenn wir nicht da sind. John Tate sagte, dass sich hier in Oak Grove Fremde herumtreiben. Die Grenzpolizei hat ihn gebeten, ein Auge auf sie zu haben.«
»Die Grenzpolizei?«
Grady zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, um was es geht. John sagte, die Männer wären in den letzten Monaten aufgetaucht und immer wieder verschwunden. Sie geben sich als Jäger aus, nur hat kein Mensch sie je mit erlegtem Wild gesehen.«
Alex drehte sich auf dem Absatz um und stürmte in den Salon.
»Wohin willst du? Du musst Sarah suchen!«
»Sie ist seit drei Stunden unterwegs. Zwei Minuten mehr werden auch nicht schaden. Ich muss mir etwas Trockenes anziehen«, rief Alex ihm über die Schulter zu, als er durch die Schwingtür ging und zur Treppe lief. Verdammt, Sarah war jetzt über drei Stunden allein in der Dunkelheit, und es trieben sich hier Typen herum, die den Argwohn der Grenzpolizei geweckt hatten. Was ihm dabei die größte Sorge bereitete, war der Umstand, dass das Land der Knights direkt zwischen Oak Grove und der kanadischen Grenze lag.
Er hastete die Treppe hinauf und ging ins Bad; dort jagte er sich mit einem tiefen Schluck Wasser vier Aspirin durch die Kehle, dann ging er ins Schlafzimmer, entledigte sich seiner nassen Sachen und warf sie aufs Bett – nur um zu sehen, wie eine Wolke getrockneter Lavendelblüten aufstob und auf den Boden segelte. »Mist«, brummte er, bemüht, sein Schuldgefühl durch Wut zu ersetzen, als er sich eine trockene Hose anzog. »Kein Mensch lässt seine Matratzen atmen. Wir sind ja nicht im Ritz.«
Alex schnürte seine Stiefel und zog ein Hemd über. Er knöpfte es noch zu, als er schon die Treppe hinunter in die Küche hastete. »Wie weit meinst du, dass eine Frau
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