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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Whiskey auch nicht eigenhändig eingeflößt, oder?
    Sarah hörte, dass sich im angrenzenden Raum etwas bewegte; unter der Badezimmertür war Licht zu sehen. War Alex wach? Er schien im Schlafzimmer herumzugehen.
    Sarah machte Licht im Bad, dann zog sie rasch ihr Nachthemd zurecht, um ihre Blößen zu bedecken.
    Das Geräusch, das sie gleich darauf vernahm, ließ darauf schließen, dass die Schranktür aufgerissen wurde. Was machte er da? Sie hörte Kleiderhaken klirren, dann polterte etwas gegen die Wand. Sie drehte den Türknauf und öffnete die Tür. Nur mit seiner Hose bekleidet stand Alex da und warf ihren Koffer auf das zerwühlte Bett.
    »Zieh dich an«, sagte er, ohne sie anzusehen, offensichtlich zu sehr damit beschäftigt, ihre Sachen von den Kleiderbügeln zu nehmen. »Verschwinde von hier.«
    »Wie bitte?«, fragte Sarah entgeistert, als er ihre Klamotten auf den geschlossenen Koffer fallen ließ.
    Sie blieb abrupt stehen, als er sich blitzschnell zu ihr umdrehte. Und zum ersten Mal hatte Sarah tatsächlich Angst vor ihm. Er schien hellwach und völlig nüchtern und so zornig, dass ihm zuzutrauen war … jemanden zu töten. Wie hatte dieser Mensch sich in wenigen Augenblicken von einem verschlafenen, befriedigten Kuschelbären in ein feuerspeiendes Ungeheuer verwandeln können?
    Sarah warf einen Blick zu der Tür, die zur Küche führte, doch Alex ging hin und knallte sie zu, um sich davor in Positur zu bringen.
    Sofort wich sie an die Wand ihres Schlafzimmers zurück und streckte abwehrend die Hände aus. »Es … es ist nicht, wie du denkst. Ich habe geträumt, Alex. Ich … ich habe dich für jemanden anderen gehalten.« Sie schenkte ihm ein zögerliches Lächeln, das ihm vermitteln sollte, dass sie nicht den Verstand verloren hatte. »Am besten, wir vergessen das alles einfach. Ich werde den Rest der Nacht auf der Couch verbringen.«
    »Geträumt?«, wiederholte er ganz leise mit einem Ton, in dem sich Zorn und Unglauben mischten. »Du hast gedacht, ich sei ein anderer?« Er trat einen Schritt auf sie zu. »Wir sollen so tun, als wäre nichts gewesen?« Jetzt war er so laut, dass er fast schrie. »Verdammt noch mal, du warst noch Jungfrau!«
    Sarah schob ihr Kinn vor. »Na und? Was kümmert es dich. Sieh mal«, setzte sie rasch hinzu, als er abermals einen Schritt auf sie zukam. »Niemand braucht zu wissen, dass ich Jungfrau war. Und niemand braucht zu wissen, dass wir miteinander geschlafen haben.«
    Mit einer Miene, die ausdrückte, dass sie Unsinn redete, verschränkte er die Arme vor der Brust. »Aber was wird aus deinem Plan, wenn wir nicht alle Welt wissen lassen, dass unsere Ehe vollzogen wurde?« Sein Kopfnicken galt dem zerwühlten Bett. »Hast du nicht deshalb diese kleine Verführung inszeniert?«
    Sarah war fassungslos. »Schon wieder! Du unterstellst mir einen Plan.« Sie deutete mit dem Finger unsicher auf ihn. »Ich will mit dir nicht verheiratet sein! Ich war mit Gradys Plan nur einverstanden, weil man dich für tot gehalten hat.«
    »Aber ich bin nicht tot. Wie sieht dein Plan jetzt aus, Sarah?«
    »Ich habe keinen Plan«, fuhr sie ihn an, ging an ihre Kommode und zog eine Schublade auf, aus der sie eine Jacke und eine Hose nahm. Es war verdammt hart, sich in einem Nachthemd verteidigen zu müssen. Und da es eine beruhigende Wirkung auf sie zu haben schien, wenn sie ihm den Rücken zudrehte, ging Sarah wieder dazu über, so zu tun, als würde er nicht existieren.
    Doch sie fuhr herum, als er weitere Sachen aus dem Schrank holte und sie aufs Bett warf. »Pack deinen Kram. Du verschwindest hier.«
    »Du kannst mich doch nicht hinauswerfen!«
    Er nickte. »Das kann ich sehr wohl – und das werde ich auch tun! Du kannst ins Hotel in Greenville ziehen. Grady wird kommen und dich aufsuchen …« Er blickte zur Zimmerdecke, dann sah er wieder sie an. »Samstag. Er wird am Samstag oder Sonntag kommen, nachdem wir schön und in ganz familiärem Rahmen unser Wiedersehen gefeiert haben.«
    »Aber es ist tiefe Nacht.«
    »Unsere Fahrzeuge haben Scheinwerfer. Such dir eine Karre aus.«
    Verdutzt stammelte sie: »Aber … aber … der Truthahn. Ich muss ihn um sechs ins Rohr tun. Und alle anderen Speisen  – alles ist nur halb fertig.«
    Er klappte den Koffer auf und machte sich daran, ihre Sachen hineinzustopfen. »Lady, Sie sind so gut wie draußen. Ich traue Ihnen nicht so weit über den Weg, wie man spucken kann. Ich werde mit meinem Vater ein langes, freundliches
Gespräch führen,

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