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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seinen Platz. Ich kann mich an diesen schönen Rosen ja wenigstens den Tag über erfreuen, dachte sie, als sie sich
nach den Handtüchern bückte, um damit in die Waschküche zu hasten.
    Zu Mittag kamen Grady und Ethan von der Arbeit im Wald, und beim Lunch waren alle vier Männer da. Meist gab ihnen Sarah einen riesigen Proviantkorb mit in den Wald, heute aber hatten sie gesagt, dass sie nachmittags an den Maschinen arbeiten mussten und daher zum Lunch nach Hause kämen.
    »Meine Güte, was für hübsche Blumen«, sagte Grady, als sich alle zu Tisch setzten.
    Sarah sah ihn strahlend an. »Hast du je schönere Rosen gesehen?« Sie strahlte nun Paul an – mit dem Resultat, dass er ihr zuzwinkerte. Von Pauls Flirtversuch nicht weiter überrascht  – er konnte einfach nicht anders –, warf sie Alex einen Blick zu und stellte fest, dass er sie erwartungsvoll anschaute.
    Sie lächelte.
    Er zog eine Braue hoch, als erwarte er, dass sie etwas sagte oder tat. Sie goss ihm Milch nach, Alex aber runzelte nur die Stirn, anstatt sich zu bedanken.
    Sarah seufzte, ratlos, was ihn bekümmern mochte. Vielleicht war es ja die Tatsache, dass Paul heute ausgehen würde, während Alex sich nicht verabreden konnte, bevor er nicht geschieden war. Vielleicht neidete er Paul und Ethan ihre Freiheit.
    Das Gespräch plätscherte munter dahin, doch fiel die Mahlzeit kurz aus, da auf die Männer viel Arbeit wartete. Schon bald standen sie auf und gingen zur Tür, Grady pfeifend, Ethan mit einem versteckten Lächeln, während Paul offen grinste.
    »Na, Jungs«, sagte Paul, »ich lasse euch ja ungern im Stich, aber ich habe Jane Trott versprochen, sie heute nach Bangor zu fahren. Für mich also bitte kein Gedeck zum Dinner, Sarah.« Wieder blinzelte er ihr zu. »Auch nicht zum Frühstück. Wir bleiben die Nacht über in Bangor.«
    Sarah drehte sich an der Spüle um. »Warte, Paul, du vergisst deine Rosen.«
    »Meine Rosen?« Er war ratlos.
    »Ja, willst du sie denn nicht Jane mitbringen?«, fragte sie, nun selbst ein wenig verwirrt.
    Ethan schnaubte. »Paul hat seit dem Abschlussball an seiner Schule keiner Frau mehr Blumen gekauft.«
    Alex schloss die Augen und lehnte die Stirn an den Türrahmen. Grady, der schon zu lachen anfing, schob erst Ethan und dann Paul durch die Tür, ehe er seinem Ältesten im Vorübergehen einen Klaps auf die Schulter gab.
    »Alex hat Rosen besorgt«, erklärte Grady.
    Alex hatte sie gekauft?
    Alex schloss die Tür und drehte sich zu ihr um. »Ja, Sarah. Ich habe dir die Rosen mitgebracht.«
    »Mir?«, quiekste sie und hob ihre seifigen Hände ans Gesicht, was zur Folge hatte, dass sie die Schaumbläschen ausspucken musste. »Weshalb solltest du mir Rosen kaufen?«
    In Alex’ Augen schimmerte Belustigung. »Es war mir nicht klar, dass ich einen Grund brauche, um meiner Frau Rosen zu kaufen.«
    »Oh«, sagte Sarah, die plötzlich seine Geste verstand und sich nun ein wenig dämlich vorkam. »Du hast sie gekauft, damit man glaubt, dass wir wirklich verheiratet sind.« Sie
zwang sich zu einem Lächeln. »Sehr klug. Hat dich jemand mit den Blumen zu deinem Wagen gehen sehen?«
    »Nicht deswegen habe ich sie gekauft, Sarah.«
    »Nein?« Sie warf einen kurzen Blick zu den herrlichen Rosen hinüber, während ihr Verstand blitzschnell arbeitete, dann knüllte sie ihre Schürze in den Händen zusammen und sah wieder Alex an. »Du hättest mir keine Blumen schenken müssen, um mich zum Bleiben zu bewegen«, sagte sie leise. »Ich war bereits entschlossen, bis zum Frühjahr hier auszuharren.«
    Alex starrte sie nur an. War er erstaunt, wie leicht sie seine Geste durchschaut hatte? Nein, er wirkte … enttäuscht. Vielleicht sogar verletzt. Er sah sie noch immer mit seinen meerblauen Augen an, doch Sarah konnte beim besten Willen nicht erkennen, was er dachte.
    Ganz plötzlich drehte er sich um und öffnete die Tür. Dann warf er einen Blick über die Schulter. »Der einzige Grund, weshalb ich dir Rosen geschenkt habe, war der: Ich hatte einfach Lust dazu«, erklärte er leise. Dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Sarah drückte ihre Schürze an die Brust und starrte die Tür an. Sie hatte seine Gefühle verletzt. Anstatt die Motive für seine Geste zu zerpflücken, hätte sie sich einfach bedanken sollen.
    Aber sie hatte noch nie zuvor Blumen bekommen. Nicht einmal eine Ansteckblume für den Schulball, da sie damals den Ball nicht besucht hatte – an jenem Wochenende hatte sie nämlich Roland geheiratet. Wenn sie

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