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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Wegkreuzung ein Schild mit einem Pfeil aufstellen musste, damit ihre Gäste nicht im Domizil der Knights landeten. Sie überlegte eben, ob sie eine Abkürzung durch den Wald nehmen sollte, da ihr Anhänger leer war und sie sich eine gute Meile ersparen konnte, als sie um die Kurve bog und einen Wagen erblickte, der am Straßenrand parkte. Genau neben der Abkürzung. Sarah entschloss sich rasch, den längeren Weg nach Hause zu nehmen.
    Sie fuhr auf die andere Straßenseite, als sie sich dem Wagen näherte – mit einem Nummernschild aus Massachusetts. Vermutlich Fremde, die Waldhühner schießen wollten, das einzige Wild, das um diese Zeit gejagt werden durfte. Die Jagdsaison war seit zwei Wochen zu Ende, und dank Ethan hatte Sarah die Tiefkühltruhe voller Wildbret.
    Als sie sich dem Wagen näherte, tauchten zwei Männer aus dem Wald auf. Sarahs erster Eindruck war, dass sie völlig fehl am Platz wirkten. Sie waren nicht für den Wald gekleidet, sondern trugen schwarze Lederjacken und Turnschuhe. Einer versuchte, eine Landkarte zusammenzufalten, der andere hatte eine Jagdflinte in der Hand.
    Keine Schrotflinte, mit der man Waldhühner jagte, sondern ein Gewehr.
    Sarah fuhr schneller. Ihr Auftauchen schien die Männer zu erschrecken. Sie blieben am Rand des Straßengrabens stehen, standen da, als sie vorüberradelte, und starrten sie mit zusammengekniffenen Augen an. Sie bedachte sie mit einem flüchtigen Lächeln und winkte ihnen kurz zu, während sie rasch weiterfuhr.
    Sarah blickte sich nicht um, als sie hörte, wie die Autotüren geöffnet und geschlossen wurden; sie trat nur noch fester in die Pedale, um die Abzweigung möglichst schnell zu erreichen. Hatte Grady Sachverständige für eine Waldbegehung kommen lassen, um zu bestimmen, wo abgeholzt werden sollte? Sarah hatte einen oder zwei dieser Forstfachleute kennengelernt, zünftig für den Wald gekleidete Männer aus dieser Gegend.
    Sie war noch eine Viertelmeile von der Abzweigung entfernt, als sie plötzlich bemerkte, dass der Wagen mit einer Wolke aus gefrorenem Staub hinter ihr auf sie zukam. Sie konnte sich nicht erklären, weshalb die Männer sie so beunruhigten; sie spürte nur, wie unangenehm es ihnen war, von ihr entdeckt worden zu sein. Der nächste Blick über die Schulter zeigte ihr, dass der Wagen hinter ihr langsamer fuhr. Das war nicht gut. Tatsächlich bekam sie es mit der Angst zu tun. Warum fuhren diese Kerle nicht einfach an ihr vorüber?
    Sie hörte den Motor aufheulen, ehe der Wagen an ihr vorübersauste und keine zweihundert Meter vor ihr schlitternd zum Stehen kam. Sarah steuerte ihr Rad zum Straßengraben, sprang ab und lief in den Wald – in Richtung Pfad, der nach
Hause führte. Das gefrorene Laub auf dem Boden raschelte laut unter ihren Füßen, verriet ihr aber auch, wo ihre Verfolger waren. Sie hörte, wie sie abrupt stehen blieben, um zu lauschen, und sofort hielt auch sie inne.
    Sie wagte nicht, sich zu bewegen. Auf der Suche nach einem Versteck erspähte sie eine hohe Fichte mit einigen weit herunterhängenden Ästen. Sorgsam darauf bedacht, wohin sie ihre Schritte setzte, ging Sarah auf den Baum zu, wobei sie aufmerksam lauschte, ob sie ihre Verfolger hörte.
    Einer der Männer sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte, dann liefen beide in ihre Richtung.
    Sarah rannte die letzten paar Meter zum Baum ganz schnell und fasste nach dem untersten Ast, um sich nach oben zu ziehen, dann kletterte sie weiter, bis sie das Geäst erreichte, das sie verbarg; es war so hoch oben und so dicht, dass sie den Boden kaum noch erkennen konnte. Die Männer blieben knappe drei Meter vom Baum entfernt stehen. Sarah erstarrte. Sie hielten angestrengt nach ihr Ausschau und lauschten aufmerksam. Beide waren bewaffnet. Einer hatte die Flinte in der Hand, die sie vorhin gesehen hatte, der andere eine Handfeuerwaffe.
    »Komm heraus, Kleine!«, rief einer laut.
    Sarah sah, dass er seine Waffe in die Tasche steckte und dem anderen bedeutete, er solle die Flinte wegtun. Der Mann legte sie auf den Boden, und der erste bedeckte sie mit etwas Laub. »Wir tun dir nichts!«, rief er mit starkem Akzent und schaute sich um. »Hast du dich verirrt? Wir fahren dich in die Stadt. Komm heraus, Lady.«
    In diesem Moment hörte Sarah ein Auto auf der Straße, ein Pick-up, dem Geräusch nach zu urteilen. Er fuhr sehr
schnell, und sie hätte ihren Kopf gewettet, dass es Alex war, der nach Hause raste, um sie mit ihrem Rad auf der Straße zu erwischen.
    Die Reifen

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