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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Schnee in Alex’ Kragen rieseln. Ein ahnungsvoller Schauer lief ihm über den Rücken. Er zog den Reißverschluss seiner Jacke hoch und lief zurück zur Straße. Dann watete er durch den Bach, holte sein Stativ und trug es auf der Schulter zum Geländewagen. Danach schraubte er den Theodoliten ab, legte diesen in sein schützendes Etui und verstaute alles im Laderaum.
    Er stand da und starrte hinauf zum Whistler’s Mountain, der hoch über den Bäumen aufragte. Dann setzte er sich hinter das Lenkrad. Er wusste nicht, was ihm mehr Sorge bereitete: die Tatsache, dass Sarah ihn vielleicht immer als brünstigen Elchbullen betrachten würde, oder das beunruhigende Gefühl, dass etwas Gefährliches in seinen Wald eingedrungen war.

13
    W ar schon die Heimfahrt so spannungsgeladen, dass schier die Luft vibrierte, erwies sich der Rest des Tages als noch stressiger. Als Sarah und Alex mittags nach Hause kamen, war Grady schon da und berichtete ganz aufgeregt, jemand habe die Scheiben ihrer Arbeitsfahrzeuge im Holzschlag eingeschlagen und sämtliche hydraulischen Leitungen durchtrennt. Seit zehn Uhr hinge er schon am Telefon, um Ersatzteile zu besorgen, und Paul habe sich auf die Suche nach Ethan gemacht.
    Am Abend saßen alle, Ethan eingeschlossen, zum Dinner am Tisch und bemühten sich Delaney und Tucker zuliebe um einen lockeren Ton, obwohl die Kinder ohnehin wussten, was passiert war. Vermutlich handelte es sich um einen Streich von Halbwüchsigen, denen einfach langweilig war – wie schon vor drei Jahren.
    »Delaney will bei unserem Angelwettbewerb mitmachen«, sagte Sarah zu Alex, bemüht, die Stimmung zu heben. »Sie freut sich auf einen Abend mit Dinner und Tanz mit ihrem Vater, wenn wir mehr fangen als du.«
    Alex lächelte seiner Tochter zu, dann richtete er seine Augen auf Sarah, sichtlich nicht erbaut darüber, dass sie sich um ihr Date drückte, indem sie Delaney mit einbezog. »Zwei gegen einen – ist das nicht Schummelei?«
    Sarah häufte Kartoffelpüree auf ihre Gabel. »Such dir doch einen Partner. Oder Delaney und ich beschränken uns auf fünf Fangkörbe, damit wir deine fünf nicht überbieten.«
    »Dad, ich mache mit dir mit«, meldete sich Tucker. »Wir schlagen die Mädels.«
    »Was für ein Wettbewerb ist das denn?«, wollte Paul wissen und ließ seinen Blick von Sarah zu Alex wandern. »Wenn es ums Angeln geht, bin ich dabei.«
    »Und was gibt es als Preis?«, fragte Tucker plötzlich besorgt. »Ich will nicht tanzen gehen.«
    »Wenn wir gewinnen, suchen wir uns den Preis aus«, beruhigte Alex seinen Sohn, nachdem er Sarah einen letzten verheißungsvollen Blick zugeworfen hatte. »Vielleicht müssen die Damen uns dann eine Woche lang von vorne bis hinten bedienen.«
    Paul schnaubte. »Das tun sie jetzt auch schon.«
    »Sie könnten mein Schulprojekt machen, das ich über die Ferien als Hausaufgabe bekommen habe«, meinte Tucker. »Ich möchte keinen blöden Bericht darüber schreiben, was alle hier so machen. Ich will viel lieber mit dem Schneemobil fahren, das der Weihnachtsmann mir bringen wird.«
    »Warum machst du keine Fotos von den Arbeitsgeräten?«, schlug Sarah vor. »Dann brauchst du nicht alles zu zeichnen. Du kannst die Leute bei der Arbeit fotografieren und ein Album zusammenstellen; und aufs Titelbild kommt dein Bild, wie du einen Skidder fährst.«
    Tucker, der sofort Feuer und Flamme war, sah seinen Vater an. »Kann ich deine Digitalkamera haben?«, fragte er.
    »Aber sicher, Tuck.«
    »Sarah, könntest du mich daran erinnern, eine neue Birne
für das Ozongerät im Whirlpool zu bestellen«, bat Grady. Er ließ den Blick über den Tisch schweifen. »Der Whirlpool bleibt außer Betrieb, bis die Birne ausgewechselt ist, also haltet euch dran.«
    »Wie lange wird das dauern?«, fragte Delaney enttäuscht, weil der Whirlpool während der Ferien nicht benutzbar war. »Ich wärme mich dort doch immer auf, wenn ich den ganzen Tag lang beim Eisfischen war.«
    »Ich werde es im Handumdrehen machen«, versprach Grady.
    »Sarah hat heute Thumper kennengelernt«, berichtete Alex und wechselte somit das Thema. »Er scheint wieder einmal eine Jagdsaison heil überstanden zu haben.«
    Paul lachte. »Ein schieres Wunder, wenn man bedenkt, dass er das Gehirn eines Ochsenfrosches hat. Unlängst stand er mitten auf der Straße und hatte nicht mal so viel Verstand, sich vom Fleck zu rühren, als ich direkt auf ihn zufuhr. Er blieb stehen und leckte die Stoßstange meines Trucks ab. Wenn ihn nicht ein

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