Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
Jäger erwischt, wird das eines unserer Fahrzeuge erledigen, darauf möchte ich wetten, verdammter …« Er ließ den Fluch mit Rücksicht auf die Kinder unvollendet.
Sarah war entsetzt, wie jemand so gefühllos von einem Tier sprechen konnte, dem sie einen Namen gegeben hatten. »Er ist sehr schön«, sagte sie. Sie breitete die Arme aus. »Sein Geweih hat diese Spannweite, und es hat sich angehört wie ein Güterzug, als er durch den Wald gestapft ist. Ich bin schreiend auf die Straße gelaufen.«
»Thumper würde dir nie etwas tun«, versicherte ihr Tucker. »Er ist zu dämlich dazu.« Er sah Alex an. »Morgen haben
wir Heiligabend, und es schneit wieder. Ich werde das Schneemobil fahren können, das mir der Weihnachtsmann bringt. Du hast gesagt, man braucht mindestens dreißig Zentimeter Schnee, wenn man fahren will.«
»Wenn noch zehn Zentimeter dazukommen«, gab Alex ihm recht. »Und falls der Weihnachtsmann dir ein Schneemobil bringt. Aber auf dem See kannst du damit nicht fahren. Die Bucht wird ja vielleicht zufrieren, aber so lange man in der Mitte noch offenes Wasser sieht, darf man das Eis nicht betreten. Das ist die Regel.«
»Ich weiß.« Tucker runzelte ungeduldig die Stirn. »Ich bin ja nicht so blöd wie Thumper.«
»Ethan, könntest du Sarah nach Tisch behilflich sein, ihre Weihnachtsgeschenke vom Dachboden herunterzuschaffen?« , bat Alex seinen Bruder und lächelte gezwungen, als Sarah ihm unter dem Tisch einen Tritt verpasste. »Sie hat mich darum gebeten, aber ich muss Tucker bei einem Projekt helfen, an dem er arbeitet.«
Auch Ethans Lächeln fiel gezwungen aus. »Klar«, erwiderte er und schob sich eine Riesenmenge Eis in den Mund.
Sarah kämpfte gegen die Hitze, die ihr in die Wangen stieg. Großartig. Genau das, was sie wollte – mit Ethan auf dem vollgepackten Dachboden zusammen sein. Was hatte Alex vor? Sie hatte nicht um Hilfe gebeten. Und woher wusste er, dass sie da oben ihre Geschenke aufbewahrte?
Kaum hatten alle zu Ende gegessen, als Sarah aufsprang und den Tisch abräumte, worauf Alex ihr sofort anbot, beim Geschirrspülen zu helfen.
»Was hat dich in Gottes Namen bewogen, Ethan zu bitten,
dass er mir hilft, meine Geschenke herunterzuschaffen?« , fragte Sarah mit einem wütenden Zischen, als sie das Besteck in den Geschirrspüler packte.
Alex reichte ihr einen Teller. »Etwas anderes wollte mir nicht einfallen.«
»Einfallen? Wie das? Eine Revanche für heute Morgen?«
»Heute Morgen?«, fragte er verwirrt.
»Als ich dich mit Thumper verglichen habe«, erklärte sie ungeduldig.
Er grinste. »Teufel, nein. Da bin ich schon viel findiger, wenn ich jemandem eine Beleidigung heimzahlen möchte. Ich möchte dir übrigens heimzahlen, dass du Dinner und Tanz in Greenville torpedierst«, setzte er hinzu und neigte sich ihr zu. »Nicht, dass es wichtig wäre, da ich ja noch immer den Kuss einfordern kann, wenn ich gewinne.«
»Du hast die Sache mit Ethan noch nicht erklärt«, sagte sie, ohne auf seine Drohung einzugehen. Oder war es eine Verheißung?
Alex wurde ernst. »Ich möchte meinen Bruder wiederhaben«, sagte er leise. »Ich weiß, dass es dich hart ankommt, was ich verlange, aber könntest du bitte einmal, nur diesen Abend, meine Motive nicht hinterfragen?«
Sarah machte sich daran, den Geschirrspüler einzuräumen. Er bat sie, ihm zu vertrauen? Ethan zuliebe, der seit seiner Rückkehr keine zwei Worte mit ihr gewechselt hatte? Seit seiner Rückkehr war die Spannung im Haus so groß, dass eine Kettensäge sie nicht hätte durchschneiden können, wie Sarah argwöhnte.
»Also gut«, gab sie leise nach. »Er soll mir helfen.«
Alex zog sie an sich und küsste sie rasch auf die Stirn.
»Danke«, sagte er, drehte sich um und ging in den Salon, ohne sich um das restliche Geschirr zu kümmern.
Sarah stieg endlich auf den Dachboden hinauf, ihr auf den Fersen ein stummer Ethan. Sofort ging sie zu ihrem Geschenkdepot, nahm einige bunt verpackte Schachteln und reichte sie Ethan.
»Sarah«, sagte er leise. »Sarah, es tut mir leid.«
Er legte die Schachteln auf einen Tisch, dann umfasste er ihre Schultern. »Es tut mir leid, was ich unlängst gesagt habe. Ich war ein Esel, so wütend zu werden und davonzulaufen. Es hatte nichts mit dir zu tun. Natürlich war es nicht deine Schuld, dass Alex halb angetrunken losgefahren ist und einen Unfall gebaut hat. Es war seine Entscheidung.«
»Ich habe diese Männer nicht provoziert, mir zu folgen«, sagte sie gepresst.
»Ich
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