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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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abnahm, das jener für ihn getragen hatte.
    Mit galantem Lächeln zog Max einen Stuhl für sie heran, während Dodsley und der Diener würdevoll näher schritten.
    Daphne setzte sich, und Max nahm den Platz neben ihr ein. Dodsley stellte das Tablett auf den Tisch zwischen sie.
    Nachdem die Diener sich zurückgezogen hatten, lächelten Daphne und Max einander zu und nahmen sich von der leichten Mahlzeit, dem Inbegriff eleganter Schlichtheit.
    Die gekühlte Limonencreme wurde in kleinen Porzellanschalen mit silbernen Löffeln serviert. In einer Kristallschale gab es dazu einen frischen Obstsalat: Aprikosen und Pflaumen, Johannisbeeren und Blaubeeren, alles großzügig mit Zucker bestreut. Mit ihrer Süße und dem leichten Mandelgeschmack passten die knusprigen, hellen, hauchfeinen Biskuits perfekt dazu.
    Zwar hatte Dodsley ihnen auch einen Krug mit Eistee gebracht, in dem ein Blatt Minze und eine Zitronenscheibe schwammen, doch sie entschieden sich beide für ein zweites Glas Champagner.
    „Da ist etwas, das ich Sie fragen wollte", sagte Daphne, als sie zusammensaßen.
    „Was denn, bitte?"
    „Die Ballnacht bei den Edgecombes - ich wollte nicht lauschen, aber ich hörte, wie Albert sagte, Sie wären verschwunden, als Sie beide noch Kinder waren. Er schien deswegen sehr verwirrt zu sein, und ich, ehrlich gesagt, auch. Was hatte das zu bedeuten?"
    „Oh, als ich dreizehn war, wurde ich fortgeschickt zur Schule. Albert und seine Brüder gingen nach Eton, aber -
    mein Vater konnte sich das für mich zu jener Zeit nicht leisten. Daher besuchte ich eine kleine Akademie in Schottland."
    „Oh." Daphne lächelte ihn an. Sie hatte ihn nicht an das erinnern wollen, was seiner Familie früher gefehlt hatte.
    „Verstehe."
    Wenn sie sich im Haus umsah, konnte sie erkennen, dass er seither einen weiten Weg zurückgelegt hatte.
    „Wollen wir?", fragte er gleich darauf, als sie ihren Imbiss beendet hatten und sich etwas erfrischter fühlten. „Ich werde Sie mit nach oben nehmen und Ihnen die Galerie zeigen."
    „Ja." Eifrig stand Daphne auf, damit sie ihren Rundgang fortsetzen konnten. Die Zeit verging wie im Fluge, und sie wagte es nicht, noch lange zu bleiben.
    Max führte sie aus dem Speisesaal und eine große Marmortreppe hinauf, die von einem schmiedeeisernen Geländer flankiert wurde. Daphne hatte ein zunehmend merkwürdigeres Gefühl bei dem Gedanken, so eng zusammen zu sein mit einem Mann, den sie in der Vergangenheit erst drei Mal getroffen hatte - einem Mann, der sich jetzt als ihr Verlobter betrachtete.
    Am seltsamsten war es, wie selbstverständlich sie in diesen natürlichen Umgang miteinander zu fallen schienen.
    Mit ihm ließ es sich beinahe so leicht plaudern wie mit Jonathon, dabei hätten die beiden unterschiedlicher kaum sein können.
    Vielleicht weiß er tatsächlich, was er tut, dachte sie, und warf ihm noch einen verstohlenen Seitenblick zu. Er war schließlich älter und weitaus erfahrener als sie.
    Oben auf der Treppe ging der Marmorfußboden in helles Eichenparkett über. Zwar führte die Treppe noch weiter nach oben, wo vermutlich die Schlafräume lagen, doch ihr Ziel war die Beletage mit ihren eleganten Empfangsräumen.
    Er zeigte ihr den blassblauen Salon an der Vorderseite des Hauses und das Musikzimmer dahinter, beide verbunden durch Schiebetüren. Im Musikzimmer standen eine große Harfe und auch ein schwarzes Pianoforte.
    Daphne sah ihren Gastgeber an. „Spielen Sie?"
    „Nein, aber ich bin ein guter Zuhörer. Manchmal engagiere ich ein Trio, das für mich spielt. Spielen Sie, Miss Starling?"
    Sofort dachte sie an früher, als sie mit ihrer Mutter das Pianoforte gespielt hatte, aber das war lange her.
    Sie schüttelte den Kopf. „Wo also ist die große Kunstsammlung, mit der Sie ständig prahlen?"
    „Den Gang entlang. Nach Ihnen." Er deutete auf die Tür des Musikzimmers.
    Daphne warf ihm einen heiteren Blick zu und ging hinaus, doch als sie auf die Galerie blickte, war der Raum dunkel.

    Er ging an ihr vorbei. „Wir halten die Läden geschlossen, um die Bilder zu schützen."
    Dann trat er zu den großen Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichten. Das Knarren und Knarzen, mit dem er jeden einzelnen Laden öffnete, hallte durch den langen, schmalen Raum.
    Langsam fiel das Licht in die herrliche, klassische Bildergalerie mit ihrem goldenen Parkettboden und den roten Wänden, dem traditionellen Hintergrund seiner Sammlung.
    Daphne trat ein und sah sich staunend um. Es war zweifellos eine

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