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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Schatzkiste. Einige der Bilder waren groß, andere reizend gerahmte Miniaturen. Die verschiedensten Epochen waren vertreten: höfische Liebende im Barockstil, ganz in Spitzen gehüllt, mit hohen Perücken und Kleidern, gemalt nach der Art Watteaus. Venezianische Landschaften.
    An der gegenüberliegenden Wand gab es eine steinerne Stele mit ägyptischen Hieroglyphen. Zudem verschiedene Statuen, sowohl aus Bronze als auch aus Marmor. Holländische Porträts. Ein Paar römischer Amphoren mit zwei Henkeln, so groß wie sie selbst.
    Sie beugte sich über ein Manuskript, das mit leuchtenden Farben illustriert war und auf einem Pult lag, und war dann ganz hingerissen von einem byzantinischen Mosaik zu ihrer Rechten.
    Schweigend sah er ihr zu.
    Sie holte tief Atem und ging dann zu einer unscheinbaren Zeichnung in Sepiatönen, die eine nackte Frau zeigte.
    Schließlich drehte sie sich um und sah ihn aus großen Augen an. „Ist das ...?"
    Er nickte und wirkte sehr zufrieden. „Leonardo."
    „Himmel!", stieß sie hervor und presste eine Hand an ihr Herz. So nahe war sie dem Genie Leonardo da Vinci noch nie zuvor gekommen.
    „Mein Geschmack ist bunt gemischt, wie Sie sehen. Dies hier ist eines meiner Lieblingsstücke", fügte er hinzu und drehte sich zu einer hohen Alabasterstatue um, die eine Frau beim Wassertragen zeigte. Er ging hin, und Daphne folgte ihm. „Sie ist römisch, ungefähr aus dem Jahr 56. Ist sie nicht großartig? Welche Kunst das erfordert haben muss - und der Mann hat sie nicht einmal mit seinem Namen versehen. Einer der unbekannten Helden der Geschichte."
    „Sie ist exquisit."
    „Hm. Massiver Stein", fügte er nachdenklich hinzu und strich mit den Fingerspitzen über die Hüfte der Wasserträgerin. „Und doch erwartet man beinahe, den Stoff ihres Kleides zu fühlen."
    Etwas an seiner Liebkosung veranlasste sie, den Blick auf seine Hand zu richten. Sie erschauerte einen Moment und verdrängte das Verlangen, das sich plötzlich ihrer bemächtigte.
    „Welches Kleid?", fragte sie.
    Er lächelte. „Viel trägt sie nicht, oder?"
    Daphne erwiderte sein Lächeln. Dann schüttelte sie den Kopf und drehte sich um. „Ich kann nicht glauben, dass Sie all diese Dinge besitzen."
    „Nun, Europa ist lange Jahre ein Schlachtfeld gewesen. Ich hatte das Privileg, viele dieser schönen Stücke vor der Zerstörung zu bewahren. Sollen wir?" Mit einer galanten Geste lud er sie ein, ihn zu einem Spaziergang durch die Galerie zu begleiten.
    Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während sie ihm folgte. Einige der Bilder erklärte er ihr, bei anderen trat er einfach zurück, damit Daphne sie in Ruhe bewundern konnte. Als sie jedoch zu dem Porträt eines Mannes mit hellen Augen und dunklem Haar kamen, war sie fasziniert.
    „Wer ist das?", fragte sie leise, teils beeindruckt, teils eingeschüchtert von der Art und Weise, wie die Person sie von der Leinwand herab mit einem unnachahmlich arroganten Blick ansah.
    „Das", erwiderte Max trocken, „ist mein Vater."
    Überrascht sah Daphne ihn an. „Oh - ich hätte es wissen müssen. Sie haben seine Augen. Tatsächlich sind Sie sein Ebenbild."
    „Nein, das bin ich nicht", meinte Max leichthin und vermied es mit einem Lächeln, ihr in die Augen zu sehen.
    Sie war verwundert über den harten Unterton in seiner ruhigen Bemerkung und drehte sich fragend zu ihm um, aber da er sie beharrlich ignorierte, beschloss sie, ihn nicht zu bedrängen. „Sind dies auch Ihre Vorfahren?" Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf die nächsten Porträts.
    „Ja, hier gibt es eine ganze Reihe dieser Schurken."
    Seine offensichtliche Ambivalenz in Bezug auf seine Ahnen verwirrte sie. Fasziniert verbrachte Daphne einige Minuten damit, die Rotherstones zu betrachten. Ihre Kleidung verriet die unterschiedlichen Epochen, aber dieselbe aufmerksame Wachsamkeit war offensichtlich über Generationen weiter vererbt worden. Einige der Marquesses waren für ihre offiziellen Porträts in höfischer Kleidung dargestellt worden. Andere trugen Uniformen, während wieder andere als Landedelleute mit einem Pferd und einem Landsitz im Hintergrund abgebildet worden waren.
    Aber ein kleines Detail in einigen der Porträts erregte ihre Aufmerksamkeit: ein weißes Malteserkreuz, das mit einigen seltsamen Zeichen versehen war. „Was ist das?", fragte sie neugierig.
    „Was meinen Sie?"

    Sie deutete auf das Zeichen, das sich manchmal auf der Kleidung befand, manchmal nur in einer Ecke des Gemäldes. „Das

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