Mein verruchter Marquess
hier."
„Oh - das ist nur eines ihrer Ehrenzeichen. Einige Mitglieder meiner Familie gehörten vornehmen Orden an.
Eigentlich unbedeutend, aber Sie wissen ja - seltsame Gewänder und all das. Gelegentlich alle zehn Jahre eine seltsame Zeremonie - oder wann immer der regierende Monarch sonst Lust dazu hat."
„Ich verstehe." Sie waren am Ende des Raumes angelangt, wo ein rechteckiger persischer Teppich eine kleine Sitzecke vor einem einfachen weißen Kamin markierte.
Die gesamte Galerie war ein Augenschmaus, aber ihr Blick wurde immer wieder angezogen von dem fantastischen, juwelenbesetzten Schwert, das über dem Kaminsims hing.
„Wie herrlich!" Sie ging zum Kamin und blickte hinauf zu dem schimmernden Stahl.
Er stellte sich neben sie und sah sie forschend an. „Miss Starling, Sie sind sehr klug."
Daphne wirkte überrascht. „Bin ich das? Warum?"
„Sie haben das wertvollste Stück in meiner gesamten Sammlung entdeckt."
„Das?", sie zeigte auf das Schwert, „ist mehr wert als der Leonardo?"
„Für mich schon."
„Warum? Woher haben Sie es?"
Als er zu dem Schwert hochsah, betrachtete sie sein edles Profil. „Es wurde von meinem Vater an mich vererbt, und er hatte es von seinem Vater - so war es für über sechshundert Jahre. Es gehörte dem ersten Lord Rotherstone.
Er war ein Kriegerfürst, ein Ritter, zur Zeit von Richard Löwenherz. Er nahm dieses Schwert mit ins Heilige Land und tötete damit Hunderte von Saladins Mamelucken im Kampf für die Freiheit Jerusalems."
„Wirklich?", fragte sie atemlos. „Mit diesem Schwert?"
„Ja." Er blickte wieder zu ihr, und sie bemerkte eine Spur von Belustigung in seinen Augen über ihre Begeisterung für diesen Teil der Familiengeschichte.
„Und jetzt besitzen Sie es", wiederholte sie.
Er nickte und trat näher.
Nun, seine Bereitschaft, sich in der Bucket Lane in den Kampf zu stürzen, ergab jetzt mehr Sinn. Zweifellos lag der Kampfinstinkt ihm im Blut.
„Haben Sie es je ausprobiert?", fragte sie mit einem fast sehnsüchtigen Blick auf das Kreuzfahrerschwert.
„Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich herumlaufe und Leute ersteche, oder?"
„Sie haben die Frage nicht beantwortet."
„Wie bitte?" Er starrte auf ihren Mund.
Und er trat noch näher.
Sie runzelte die Stirn. „Wenn Sie eine Frage nicht beantworten wollen, warum ..." Sie verstummte, als er behutsam beide Hände auf ihre Halsbeuge legte. „Mylord ..."
„Es tut mir leid, aber ich muss das einfach tun", flüsterte er, dann neigte er den Kopf und küsste sie.
Seine Lippen waren weich, aber sein Bart kurz und kratzig. Es tat weh, und es erschreckte sie, und sie zuckte zurück und sah ihn an.
Er hielt inne und strich behutsam mit der Fingerspitze über ihr Kinn. Dann lächelte er ganz zart. Schließlich beugte er sich wieder vor und legte den Kopf ein wenig mehr schief, um sie nicht zu kratzen. Diesmal verursachte er ihr keinen Schmerz. Er schenkte ihr nur angenehme Gefühle.
Sie schloss die Augen und erforschte vorsichtig die Empfindungen, die er in ihr mit der Berührung seiner Lippen weckte. Ihr wurde schwindelig, daher legte sie die Hände an seine Brust, um sich abzustützen und umfasste schließlich die Aufschläge seiner seidenen Weste.
„Daphne", stieß er hervor, und als sie ihn daraufhin anlächelte, küsste er sie erneut, berührte sie diesmal mit seiner Zunge.
Sie seufzte kaum hörbar und teilte ihre Lippen für ihn, und er befolgte die Einladung wie selbstverständlich. Jetzt hatte er die Kontrolle übernommen, streichelte mit den Daumen ihren Hals, im selben Rhythmus, in dem er seine Zunge spielen ließ.
Er schmeckte nach Limonen und französischem Champagner.
In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Herz schlug wie rasend, als der Marquess of Rotherstone ihr den Atem raubte und ihr stattdessen seinen gab. Er atmete schwer, langsam und tief.
Ganz unter dem Bann seines Kusses merkte sie nicht, dass er sie zu der nächsten Wand geschoben hatte, außer Sichtweite aller Dienstboten, die zufällig hätten vorbeikommen können, auch abgeschirmt vom Fenster und den Passanten draußen auf der Straße.
Ein Fensterladen befand sich auf ihrer einen Seite, der Rahmen eines Bildes auf der anderen, aber sie nahm nichts mehr wahr außer seinem Kuss und seinem großen Körper, vor ihr, über ihr, um sie herum. Seine Zunge war in ihrem Mund, lehrte sie, wie es war, sich ganz in seiner Macht zu befinden, durch das Vergnügen, das er ihr schenkte.
In diesem Augenblick unterwarf
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