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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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erstickter Stimme, noch immer schweratmend vor Erregung.
    „Dodsley."

    „Oh ...!" Sie sprang zurück, drehte sich weg, damit der Butler ihre schuldbewusste Miene nicht sah und auch nicht, wie tief sie errötet war. Mit zitternden Händen versuchte sie, ihr Äußeres wiederherzurichten.
    Max neben ihr holte tief Luft und tat dasselbe.
    Er räusperte sich und wirkte plötzlich wieder völlig gelassen, gerade als sein alter Butler in Sichtweite kam.
    Daphne wünschte immer noch, sich irgendwo verkriechen zu können, und war überrascht über seine überzeugend gelassene Miene.
    „Mylord!"
    „Ja, was gibt es?", stieß er hervor mit nicht mehr als einer Spur von Verärgerung in seiner tiefen Stimme.
    „Mylord, bitte verzeihen Sie die Störung. Aber Sie haben Besucher ... "
    „Besucher?", gab er verstimmt zurück. „Dodsley!"
    „Ich bitte Sie um Verzeihung, Sir. Ich konnte nicht - ich meine, sie sagten, es wäre sehr dringend."
    Der zornige Tonfall, mit dem er jetzt sprach, verriet ihr, dass er ahnte, um wen es sich handelte.
    „Sagen Sie den Bastarden, ich bin nicht zu Hause", erklärte er in demselben Moment, als sein Butler meinte: „Die Dame weigert sich zu gehen, ehe sie Sie gesehen hat, Sir."
    Daphne erstarrte und blickte von Dodsley zu seinem stirnrunzelnden Herrn.
    „Dame?", wiederholte sie. Überraschung und Empörung wurden schnell stärker als ihre Verlegenheit. Himmel, welchen Fehler hatte sie gerade begangen? War er nicht immerhin der Teufelsmarquess, führendes Mitglied des Inferno Clubs? Zweifellos hatte sie gerade eine Kostprobe seines freien Denkens bekommen.
    Der Himmel allein mochte wissen, wie viele weibliche Besucher ein Mann wie er pro Tag in sein Haus einlud.
    Sie wich vor ihm zurück.
    In diesem Augenblick waren schnelle, leichte Schritte auf den Marmortreppen zu hören. Gleich darauf rannte ein kleiner Junge in das Zimmer und geradewegs auf ihn zu.
    „Onkel Max!"
    9. Kapitel
    Ach, verdammt!", stieß er hervor.
    "Du hast geflucht!", rief der kleine Junge, als er auf Max zustürmte, unmittelbar vor ihm stehen blieb und den Kopf in den Nacken legte, um ihn anzusehen.
    Max verschränkte die Arme vor der Brust und gönnte dem kleinen Eindringling nicht mehr als einen Blick unter einer hochgezogenen Augenbraue.
    „Es sind nicht Ihre Lordschaften, die vorsprechen, Sir", sagte Dodsley in gequältem Ton. „Ich versuchte zu sagen, dass es sich um Lady Thurloe handelt und - äh - ihre Kinder." Der arme Dodsley ging dem Jungen nach, der wieder davonlief und wie ein wildes Tier durch die Galerie stürmte. „Junger Herr, ich bitte Sie, denken Sie an die Statuen."
    Daphne sah verwirrt zu, wie eine Dame in einem blauen Tageskleid mit einem kunstvollen Hut in der Tür erschien.
    „Sieh an! Da ist er also - mein berüchtigter Bruder!"
    „Mama, was heißt berüchtigt?", ließ sich das kleine Mädchen vernehmen, das die Hand ihrer Mutter hielt und ebenso zurückhaltend war wie ihr Bruder wild.
    „Berüchtigt, Flora", erklärte die Dame und führte ihre Tochter in die Galerie, „ist ein Mann, der nach London zurückkehrt und sich nicht einmal die Mühe macht, seine eigene Schwester zu benachrichtigen, die ihn seit drei ganzen Jahren nicht mehr gesehen hat."
    „Nein, Bea", erwiderte Max unbehaglich, „ich bin sicher, es waren nur zwei."
    Inzwischen fing Dodsley eine der römischen Vasen auf und stellte sie wieder hin, während der Junge daran vorbeirannte.
    „Berüchtigt", fuhr die Dame unbeirrt fort und stemmte dabei eine Hand in die Hüfte, „bedeutet, dass er seinem Butler aufträgt, seiner eigenen Familie zu sagen, er wäre nicht zu Hause, obwohl doch ganz offensichtlich das Gegenteil der Fall ist."
    „Du meinst, Onkel Max hat gelogen, Mama?"
    „Papa sagt, er lügt ganz oft."
    „Das reicht, Timothy. Komm hierher. Jetzt sofort!"
    Erstaunt sah Daphne zu, wie die Dame ihren Sohn am Handgelenk packte und festhielt, als er gerade vorbeilaufen wollte.
    „Und was dich betrifft, mein Bruder", fuhr sie fort, während sie ihre Kinder an je einer Hand hielt, „ich hörte, du warst auf dem Edgecombe-Ball. Wie seltsam, dass ich dich dort nicht gesehen habe. Oh ja, du Schuft! Ich war dort", erklärte sie ihm tadelnd, während er sie schuldbewusst ansah. „Natürlich ging ich früh nach Hause. Mein Paul bleibt nie länger als bis elf aus."
    „Ich kam erst spät", erklärte er ein wenig verschämt. „Hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich nach dir Ausschau gehalten", fügte er mit einem Anflug

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