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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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hatten.
    Nun, da ihre lärmende Familie fort war, war nichts zu hören außer der Brise, die die gelben Blätter rascheln ließ, und das Zwitschern der Vögel im Garten. Die Stille passte zu ihrer nachdenklichen Stimmung, allerdings lauschte sie, ob William von seinem Auftrag zurückkam.
    Da das Saphirhalsband von großem Wert war, hatte sie ihn gebeten, es persönlich an Dodsley, Lord Rotherstones Butler, zu übergeben.
    Jetzt war die große Frage, wie der Teufelsmarquess auf ihre Zurückweisung reagieren würde. Allerdings glaubte sie, wenn sie ehrlich war, dass er nach ihrem unangenehmen Abschied am Vortag vermutlich erleichtert sein würde.
    Es sollte ihm leichtfallen, eine andere Frau zu finden, der es nichts ausmachte, wenn er sich hinter seinen Schweigemauern verschanzte. Sie selbst jedoch wollte nicht den Rest ihres Lebens damit verbringen, die versteckten Bedeutungen hinter seinen Sätzen zu enträtseln oder seine Stimmungen zu ertragen.
    Und trotzdem - seit sie die Nachricht mit dem Saphirhalsband abgeschickt hatte, hatte sie seltsamerweise das Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Er kennt doch niemanden in der Stadt, flüsterte ihr Herz ganz leise. Die Leute verstehen ihn nicht. Die Dinge, die man sich über ihn erzählte, waren beinahe so unfair wie Alberts Lügen über sie.
    Unberechenbar, wie er war, wagte sie lieber nicht weiter darüber nachzudenken, wie er darauf reagieren würde -
    falls überhaupt.
    Deswegen hatte sie ihrem Vater auch nicht gesagt, dass sie Lord Rotherstones Antrag ablehnte.
    Es erschien ihr angemessen sicherzugehen, dass es zwischen ihnen wirklich zu Ende war, ehe sie es ihm verkündete. Denn wenn sie zu früh darüber sprach, dann würden sich ihr Vater und ihr abgewiesener Verlobter wieder gegen sie verbünden, um sie zu der Verbindung zu überreden.
    In diesem Moment hörte sie in der Stille das leise Klappern von Pferdehufen beim vorderen Eingang und dann im Hof.
    William.
    Sofort begann ihr Herz, schneller zu schlagen. Sie warf Zeichenblock und Kohlestift beiseite, sprang auf, packte den Saum ihres grünen Kleides und eilte hinein. Rasch lief sie durchs Haus, begierig zu erfahren, welche Neuigkeiten ihr Diener von Lord Rotherstone mitgebracht hatte.
    Sie eilte durch den Hauptkorridor, erreichte die Vordertür, riss sie auf, lief hinaus und schrie leise auf. William war noch nicht zurück.
    Es war der Teufelsmarquess persönlich, der gekommen war und auf einem großen schwarzen Hengst auf das Haus zugaloppierte. Furcht packte sie, während er sie aus seinen hellen Augen zornig ansah und sein schnaubendes Pferd zum Stehen brachte.
    Daphne schluckte, als er aus dem Sattel sprang und seinem Pferd befahl, stehen zu bleiben. Als er mit zorniger Miene auf sie zukam, erbleichte sie. „Daphne!"
    Sie schrie auf und floh zurück ins Haus, wo sie sich gegen die Tür warf, um sie zuzustoßen. Doch ehe ihr das gelang, drückte er mit seiner behandschuhten Hand dagegen und schob einen Stiefel in den Türspalt.
    „Wagen Sie es ja nicht!", stieß er hervor. „Wir müssen darüber reden. Lassen Sie mich hinein."
    „Was soll das?" Sie versuchte, sich gegen die Tür zu stemmen. „Gehen Sie weg!"
    „Daphne! Sie können mich nicht aussperren! Machen Sie Platz!" Als er stärker schob, versuchte sie immer noch, sich dagegen zu stemmen, doch ihre weichen Ziegeniederschuhe rutschten über den Fußboden.
    „Verdammt!", schrie sie und sprang zur Seite.
    „Solche Ausdrücke!", murmelte er, als er mit blitzenden Augen über die Schwelle trat. In seiner schwarzen Kleidung mit dem weißen Hemd wirkte er viel zu groß und bedrohlich.
    Er trug kein Halstuch und sah genauso zerzaust und gefährlich aus wie an jenem ersten Tag in der Bucket Lane, als er das Bordell verließ und sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    Doch eines hatte sich verändert. Er hatte den Kinnbart abrasiert, genau wie er es versprochen hatte, ihr zuliebe.
    Wie reizend. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden, als sie vor ihm zurückwich. So glattrasiert sah er einfach hinreißend aus, um einige Jahre jünger und zehn Mal so attraktiv. Doch sie wollte sich nicht eingestehen, dass so viel männliche Perfektion eine Wirkung auf sie hatte.
    Sie würde ihn nicht heiraten, basta.
    Er sah sich um und bemerkte, dass niemand außer ihr zu Hause war. Als er sich ihr wieder zuwandte, standen ihm die kühnen Absichten ins Gesicht geschrieben. Kühl sah er sie an, während er die schwarzen Reithandschuhe auszog. „Dies ist keine Art,

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