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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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in die Hand, die Lord Rotherstone ihr am Vortag mitgebracht hatte.
    Bis jetzt hatte sie Angst gehabt, die Schachtel zu öffnen. Aber vermutlich schuldete sie dem rätselhaften Marquess zumindest die Höflichkeit, sein Geschenk anzusehen.
    Als sie an dem Band zog, mit dem die Schachtel verschlossen war, kam die Katze der Familie und sprang anmutig auf den Tisch.
    Das Band löste sich. Die Katze spielte damit, während Daphnes Gedanken um Lord Rotherstone kreisten.
    Sich in der Nähe des Marquess of Rotherstone aufzuhalten, so überlegte sie, war genauso, als stünde man am Eingang zu einer dunklen, tiefen Höhle, die an einen unbekannten Ort führte. Während andere Frauen vielleicht dem unwiderstehlichen Drang nachgegeben hätten, ihn zu erkunden, spürte Daphne beinahe greifbar die Gefahr, die von ihm ausging. Und da sie stets sehr vernünftig war, besaß sie genug gesunden Menschenverstand, um sich umzudrehen und so schnell wie möglich davonzulaufen.
    Und dennoch ...
    Sie schob einen Finger unter die Ecke des Deckels auf der bunten Schachtel, hob ihn und spähte hinein.
    Ein Stück schwarzer Seide verbarg das Geschenk noch immer. Sie griff hinein und zog es heraus, aber als sie die Seide abwickelte, blieb ihr der Mund offen stehen.
    Die Seide fiel auf ihren Schoß. Sie hob ein Halsband aus Saphiren und Diamanten hoch, hielt es ins Kerzenlicht und starrte es fassungslos an. Es glitzerte wie Sonnenlicht, das sich auf dem Meer spiegelte, vor allem der leuchtend blaue Stein in der Mitte, der rund geschliffen und von Diamanten umgeben war.
    „Oh, um Himmels willen! Für wen hält er mich - für die Königin?", sagte sie leise zu der Katze und lachte ein wenig nervös.
    Das Geschenk war dazu bestimmt, sie zu beeindrucken. Und tatsächlich erfüllte es seinen Zweck. Aber es half ihr auch, ihren Verdacht zu erhärten in Bezug auf seine wahren Motive, ihr an diesem Tag sein Haus zu zeigen. Er glaubte, er könne sie bestechen, indem er sie mit seinem Reichtum und seiner Macht verwirrte. Ruheloser, schwieriger Mann. Meinte er wirklich, dass es darauf im Leben ankam?
    Das glitzernde Halsband erregte die Aufmerksamkeit der Katze. Die Ohren mit den dunklen Spitzen reckten sich vor. Daphne hob das Halsband hoch und ließ es vor der Katze hin und her pendeln, während der pelzige Kopf der Bewegung folgte. Als die Katze die Pfote danach ausstreckte, umwölkte Daphnes Miene sich besorgt.
    Es gab noch immer die Möglichkeit, dass ihr Vater diese Ehe arrangiert hatte, um seine Verluste auf dem Aktienmarkt auszugleichen. Aber wenn die Lage so ernst war, dann hätte er es ihr bestimmt gesagt.
    Zudem hatte ihr Vater immer beteuert, es gäbe keine Probleme, und so, wie der Tag mit ihrem zukünftigen Gemahl verlaufen war, wünschte sie sich verzweifelt, ihn beim Wort nehmen zu können. Vermutlich sollte sie hingehen und ihn rundheraus fragen, aber in Wahrheit wollte sie das gerade jetzt nicht wissen.
    Sie wollte nur aus dieser Verbindung herauskommen, die sich allmählich anfühlte wie ihr Untergang.
    Jonathon, erinnerte sie sich halbherzig. Sie würde Jonathon heiraten. Eines Tages. Er gab ihr nicht das Gefühl, dass ihr Herz in Gefahr war. So wie jetzt, als sie sich an die hilflose Leidenschaft erinnerte, die sie in Lord Rotherstones Armen empfunden hatte, als er sie küsste.
    Welche Erleichterung war es zu wissen, dass sie mit derlei Dingen nie geplagt werden würde, wenn sie den Freund aus Kindertagen heiratete. Das war ihr nur recht, denn Lord Rotherstones sinnliche Begabungen drohten ihr die Selbstbeherrschung zu rauben.
    „Es tut mir leid, Lord Rotherstone", flüsterte sie. „Ich habe Angst, dass Sie zu geschickt für mich sind." Damit wickelte sie das Halsband wieder in die schwarze Seide und legte es zurück in die Schachtel. Ihr Entschluss war gefasst, daher band sie wieder die Schleife herum. Sie wollte mit dem Schmuck nichts mehr zu tun haben - und auch nicht mit dem Teufelsmarquess.
    Er hatte sich bereit erklärt, ihr mit dem Waisenhaus zu helfen. Aber sie glaubte fest, dass sein Ehrgefühl es nicht zulassen würde, sich niederträchtig an ihr zu rächen, indem er sich weigerte, den Kindern beizustehen. Wenn er jedoch böswillig genug war, sein Angebot zurückzuziehen, dann würde er zeigen, dass er nicht besser war als Albert, und sie wäre froh zu wissen, dass sie die Heirat mit einem Schuft noch einmal erfolgreich abgewendet hatte.
    Nachdenklich setzte sie sich auf das Fenstersims und stellte einen tragbaren

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