Mein verruchter Marquess
Daphne", drängte er mit gepresster Stimme. „Was, zum Teufel, wird es mich kosten?"
„Sie glauben, ich hätte einen Preis? Ein größeres Halsband, ein geräumigeres Haus? Ist das das Maß, mit dem Sie alles messen? Wenn ja, wäre es schlicht traurig. Oder ist es nur das, was Sie von mir denken? Sieht dieses Haus in Ihren Augen aus wie ein Bordell?" Ihre Stimme wurde lauter und schriller vor Zorn. „Zu Ihrer Information, Lord Rotherstone, ich stehe nicht zum Verkauf. Was immer mein Vater auch gesagt hat. Aber wenn Sie sich mit ihm verbündet haben, um irgendeinen Weg zu finden, mich dazu zu zwingen, dann warne ich Sie im Voraus, dass ich von Penelope gelernt habe, wie man einem Mann das Leben zur Hölle macht", schloss sie mit einem kühlen Lächeln.
Er starrte sie nur an. „So, so", sagte er endlich. „Wie es scheint, habe ich einen kleinen Teufel gefunden. Die perfekte Dame, ja? Ich wusste, dass mehr in Ihnen steckt als auf den ersten Blick zu sehen ist." Während er im Salon unruhig auf und ab ging, rieb er sich mit dem Handrücken über das Kinn.
„Bitte gehen Sie", sagte sie und wollte nicht auf den Köder anspringen. „Sie haben meine Antwort gehört."
„Nein."
„Nein?", wiederholte sie und runzelte erstaunt die Stirn. „Soll ich nach dem Konstabier schicken?"
Er betrachtete ein Bild an der Wand, drehte sich aber jetzt zu ihr um. „Warum sollten Sie das tun?", fragte er.
„Haben Sie solche Angst vor mir?"
Sie kniff die Augen ein wenig zusammen und reckte das Kinn. „Natürlich nicht!"
„Das weiß ich", gab er leise zurück. „Das ist noch ein Grund, warum ich Sie will, Daphne."
„Hören Sie auf, so etwas zu sagen!"
„Es stimmt aber."
„Warum sind Sie so fixiert auf mich?", rief sie. „Sie wollen nicht wirklich eine Frau, sondern nur ein Kunstwerk für Ihre Sammlung. Also sehen Sie sich doch einfach weiter um! Da draußen gibt es viele Mädchen, die weitaus hübscher sind als ich."
„Mich interessiert das Aussehen ebenso wenig, wie Sie sich für meinen Reichtum interessieren. Ich will Sie", fügte er hinzu, und jetzt klang er noch entschlossener, als er auf sie zukam.
„Wozu?", rief sie. „Ach ja, natürlich, als Zuchtstute! Nun, wenn Sie so begierig darauf sind, den guten Namen Ihrer Familie wiederherzustellen, dann sollten Sie losgehen und sich eine Frau suchen, die noch nicht zur Zielscheibe des Klatsches geworden ist!"
„Nichts davon interessiert mich mehr." Er trat noch näher. „Ich will einfach nur Sie, Daphne."
„Warum?" Sie wollte hören, dass er es sagte, dass er es aussprach: Weil ich Sie liebe. Wenn es denn so war.
„Weil es so ist", murmelte er und sprach es nicht aus.
Kopfschüttelnd sah sie ihn an. „Sie wollen mich haben, nur um mich dann auf Armeslänge von sich fernzuhalten.
Gestern erhielt ich einen Vorgeschmack darauf, wie Sie die Menschen aus Ihrer Welt ausschließen. Es hat mir nicht gefallen, Max."
„Nun, ich habe gestern auch einen Vorgeschmack bekommen. Auf etwas, von dem ich mehr haben möchte." Er streckte den Arm nach ihr aus, aber sie wich zurück.
„Sie wollen, Sie wollen - ist das alles, was für Sie zählt?"
Daphne war nicht fähig, zu ihm vorzudringen, und erkannte, dass es an der Zeit war für ihre letzte Geheimwaffe.
„Es tut mir leid, Max. Mein Vater hätte es Ihnen sagen müssen. Es gibt einen anderen, den ich liebe." Sie zwang sich dazu, eine überzeugende Miene aufzusetzen. Es stimmte schließlich, auch wenn Sie sich plötzlich wie eine Lügnerin vorkam. „Jemand, der mir sehr wichtig ist. Ein Mensch, den ich liebe, und der meine Liebe erwidert. Ich kann Sie nicht heiraten", sagte sie, „denn mein Herz gehört einem anderen."
Er betrachtete sie einen Moment, dann begann er leise zu lachen. „Sie sind so komisch."
„Wie bitte?"
„Ich nehme an, dass Sie damit den jungen Mr Jonathon White meinen?"
Sie machte große Augen. „Sie wissen über ihn Bescheid?", stieß sie hervor und fragte sich dann sofort, ob sie nicht gerade einen riesengroßen Fehler gemacht hatte. Lieber Himmel! „Sie werden ihm doch nichts tun?", rief sie.
Er sah sie nur an.
„Versprechen Sie mir, dass Sie ihn nicht anrühren werden."
Verwirrt runzelte er die Stirn. „Vermutlich glauben Sie auch noch, dass ich in meiner Freizeit Kätzchen ertränke."
Er hielt inne. „Sie lieben ihn nicht, Daphne."
„Ich sagte Ihnen doch gerade, dass ich das tue. Ich liebe Jonathon. Sehr!"
„Als Bruder, ja. Ein Freund. Damit kann ich leben."
„Und -
Weitere Kostenlose Bücher