Mein verruchter Marquess
schließlich war er ein Mann von Welt.
Doch er setzte nur seine Finger und seinen Mund ein, um sie zu verzaubern, bis sie plötzlich erbebte, erschauerte, sich nach hinten lehnte, ihm die Hüften entgegenbog, leise aufschrie. Auch er stöhnte auf, eng an sie gepresst, während sie zitternd den Höhepunkt erlebte.
Als sie kraftlos dastand, hob Lord Rotherstone den Kopf. Sie schloss die Augen, noch immer überwältigt von dieser Macht, und lehnte den Kopf matt gegen den Sekretär, der hinter ihr stand. Dann fühlte sie, wie er ihr Knie küsste.
Ihr Herz schlug noch immer viel zu schnell, doch sie fand die Kraft, die Augen wieder zu öffnen. Sie sah ihn an, als wäre sie betrunken von einem ganz besonderen Wein, den nur er ihr geben konnte.
Langsam stand er auf, zog höflich wieder ihre Röcke nach unten und wirkte befriedigt, als er jetzt lächelte. Dann bückte er sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Du bist eine Verführung für alle Sinne, Daphne."
„Oh, Max", seufzte sie.
„Ich treffe dich auf dem Sommerball. Du schuldest mir einen Tanz, und ich habe vor, ihn einzufordern." Sanft legte er die Fingerspitzen an ihre Lippen, ehe sie die Kraft aufbrachte, ihm zu widersprechen. Tief sah er ihr in die Augen und drehte dann liebevoll eine Haarsträhne zwischen seinen Fingern. „Schluss mit dem Unsinn, mich abzuweisen", flüsterte er. „Du gehörst zu mir. Ich will dich. Und ich lasse mich nicht zurückweisen."
Nach einem letzten heißen Kuss war er fort, war leise hinausgeschlüpft und hatte sie zurückgelassen, erschöpft, atemlos und noch verwirrter als zuvor.
Einen Moment lang schloss sie die Augen und versuchte, klar zu denken. Als sie sie wieder öffnete, fiel ihr Blick auf das funkelnde Saphirhalsband.
Entsetzt starrte sie es an. Wie hatte es geschehen können, dass es am Ende doch wieder bei ihr war?
In dem Augenblick, da sie es sah, drängte sich kalte Wut in ihre warme, körperliche Zufriedenheit.
Wie es dalag und in der Nachmittagssonne funkelte, wirkte es wie ein stummer Vorwurf, dass sie sich der Versuchung hingegeben hatte.
Wortreich hatte sie ihm vorgeworfen, sie wie eine Dirne zu behandeln, zu glauben, sie kaufen zu können. Jetzt hatte er so etwas Unglaubliches mit ihr gemacht, und Daphne fühlte sich tatsächlich wie eine gefallene Frau.
Wie sündhaft! Aber würde dieser Mann nicht alles tun, was er für nötig hielt, um zu bekommen, was er haben wollte?
Zuerst hatte er versucht, sie mit der Aussicht zu locken, seinen Reichtum und seine Macht zu teilen, und als das nicht fruchtete, hatte er zu einer noch mächtigeren Waffe gegriffen - zu körperlicher Lust.
Doch nun, da sie von dieser verbotenen Frucht gekostet hatte, erkannte sie unglücklicherweise, dass dies - so betörend es auch sein mochte - nicht das war, was sie wirklich wollte - nämlich eine Herzensverbindung mit ihm.
Sie stellte fest, dass solche Handlungen ohne ein echtes Band zwischen ihnen eine Frau mit einem wirklich schlechten Gefühl zurücklassen konnte. Als hätte sie am Abend zuvor ein Glas zu viel getrunken und sich albern benommen.
Mit seinem Geschick als Liebhaber konnte er sie offensichtlich auf den Gipfel der Lust führen, aber genau wie sein Reichtum war auch dies hier kein Ersatz für Liebe.
Gewiss wusste er das. Er hatte es zweifellos nur getan, um Macht über sie zu gewinnen. Aber das würde nicht funktionieren. Ihre Züge verhärteten sich, so verärgert war sie über ihn und über sich selbst, als sie zornig nach dem Halsband griff.
Sie trat ans Fenster und blickte zur Auffahrt hinunter, doch er war schon fort und hatte die edelsteinbesetzte Monstrosität zweifellos absichtlich zurückgelassen.
Als wäre es eine Bezahlung.
Er wollte es also nicht zurücknehmen? Er glaubte gewonnen zu haben?
Also dann, Schuft. Ich habe einen besseren Verwendungszweck dafür. Ganz gewiss würde sie es nicht behalten und sich damit bis in alle Ewigkeit an ihn erinnern lassen. Sie wusste, was sie mit dem Halsband anfangen würde - und sie fasste auch einen Entschluss, wie sie mit ihm umgehen würde.
Nach dem letzten Ball des Sommers würde sie dieser Sache zwischen ihnen auf die eine oder andere Weise ein Ende setzen.
Er wollte hoch pokern? Na schön. Er würde sie hassen für die öffentliche Zurückweisung, die ihr vorschwebte, aber vielleicht würde er dann endlich die Botschaft verstehen.
Diesmal, dachte sie finster, hat der Teufelsmarquess sich die Sache selbst zuzuschreiben.
11. Kapitel
Max war
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