Mein verruchter Marquess
als er sich jedoch mit zornglühenden Augen zu ihr umdrehte, konnte sie nur ungläubig den Kopf schütteln.
Erschüttert von der Heftigkeit, mit der er die Fassung verloren hatte, wandte sie sich ab und ging über die Brücke davon, verließ den Kampfplatz und eilte in den anderen Teil des Gartens.
Carissa war bei seinen Freunden gut aufgehoben, und was sie selbst betraf, so brauchte Daphne einen Moment für sich allein, um sich zu fassen. Sein barbarisches Verhalten bestärkte sie nur in ihrem Entschluss, dass sie miteinander fertig waren.
Hinter sich hörte sie schwere, schnelle Schritte auf den Holzplanken. „Daphne, warten Sie!", befahl Max mit gepresster Stimme.
Sie ging weiter. „Wirklich, Max. Ein Wettstreit! Ich hätte es wissen müssen. Himmel, Sie sind noch schlimmer als er! Lassen Sie mich gehen", rief sie, als er nach ihrem Arm fasste. Sie machte kehrt und funkelte ihn an. „Ich heirate Sie nicht!"
„Sie können unmöglich seine Lügen glauben!"
„Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Hätten Sie versucht, offen zu mir zu sein, anstatt mich zu manipulieren
- ach, vergessen Sie das alles, Max! Ich werde meinem Vater jetzt gleich sagen, dass ich Sie nicht heirate."
„Das glaube ich nicht, Daphne."
„Nun, Sie sollten besser ... "
„Ihr Vater ist bankrott", unterbrach er sie schroff. „Und ich habe bereits für Sie bezahlt."
Sie brachte kein Wort heraus und blieb überrascht stehen. Unverwandt sah er sie in der Dunkelheit an.
„Nehmen Sie Ihre Hände von mir!", stieß sie hervor.
Sofort ließ Max sie los und bemerkte erst dann, wie fest er sie gehalten hatte.
Schluchzend stolperte Daphne fort von ihm. „Bleiben Sie weg von mir!" Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und lief davon.
„Daphne!", rief er ihr nach.
„Lass sie gehen, Mann." Lord Falconridge war neben ihn getreten. „Was, zum Teufel, soll denn das? Willst du sie erschrecken? Hast du für einen Abend nicht schon genug Schaden angerichtet?"
Daphne floh weiter, konnte die Tränen nicht aufhalten, die ihr über die Wangen strömten, während sie hinauslief zu der langen, gewundenen Auffahrt, wo die wartenden Kutschen standen.
So ein harter, kalter, rücksichtsloser Mann!
Sie war nicht sicher, was sie tun sollte, nur, dass sie von hier wegmusste. Während sie tränenblind die langen Reihen der Kutschen absuchte, versuchte sie, die Familienkutsche zu finden. William, dessen war sie sicher, würde sie nach Hause fahren.
„Daphne! Daphne? Bitte warte!" Sie hörte, wie Carissa von weitem nach ihr rief.
Sie blieb stehen und wischte sich die Tränen ab, während ihre Freundin zu ihr lief.
„Oh, Liebes! Lauf nicht weg! Wohin willst du?"
„Nach Hause. Ich muss unsere Kutsche finden."
„Ist alles in Ordnung?"
„Ich verachte ihn, verachte sie alle beide - Papa und ihn! Ich kann nicht glauben, dass sie mir das angetan haben, gekauft und verkauft wie einen Sack Mehl! Das werde ich nicht dulden!", rief sie in wachsendem Zorn - nun, da er nicht da war, um sie einzuschüchtern. „All diese Tricks, um mich einzuwickeln ... Wenn ich niemals eine Chance hatte, warum haben sie mir nichts davon gesagt? Sie haben sich nur über mich lustig gemacht. Ach, ich komme mir so dumm vor." Sie schüttelte den Kopf. „Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit? Und wie kann er sein Vermögen einsetzen, um Papa auszunutzen?"
„Was willst du tun?"
„Ich weiß es nicht. Ich will nur nach Hause. Aber warte." Sie hielt inne. „Ich kann nicht." Neue Tränen stiegen ihr in die Augen. „Sie sind alle gegen mich."
„Ach, wie sehr ich mir wünsche, ich könnte dir helfen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wenn ich vielleicht mit meinen Cousinen rede ... "
„Nein, nein." Energisch schüttelte Daphne den Kopf und dachte an Carissas eigene schwierige Situation. Sie wischte sich eine Träne ab und nahm sich zusammen, so gut sie konnte. „Danke, dass du während der ganzen Zeit bei mir geblieben bist. Ich glaube - ich habe da eine Idee." Langsam nickte sie. „Ja. Es gibt nur noch einen Ort, an den ich gehen könnte."
Fragend sah Carissa sie an.
Daphne schluckte schwer. „Ich werde mich der Gnade meiner Großtante ausliefern."
Carissa machte große Augen. „Du meinst ...?"
„Ja. Dem Dowager Drachen. Sie ist jetzt meine einzige Hoffnung."
„Oh weh." Bei der bloßen Erwähnung der unnachgiebigen Dowager Duchess of Anselm sah Carissa schon ein wenig verängstigt aus.
Daphne nickte noch entschiedener, dann ging sie weiter, auf der
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