Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Weg - Ein politisches Bekenntnis

Mein Weg - Ein politisches Bekenntnis

Titel: Mein Weg - Ein politisches Bekenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michail Chodorkowski
Vom Netzwerk:
Gefängnis hat er niemandem, weder Freunden noch Feinden, auch nur die geringste Chance gelassen, seiner Entscheidung den Respekt zu versagen. Ich weiß nicht, wohin der Weg führt, den er gewählt hat, aber mir ist klar, dass das nicht das Ende seines Weges ist, sondern lediglich ein anderer Weg. Und es ist ein anderer Mensch, der diesen Weg geht. Einer, den niemand von uns kennt …
    Inna Chodorkowskaja: »Damals, 2003, habe ich so seltsame Dinge geträumt. Von riesigen Häusern, die einstürzten, sie fielen und fielen, und von Regimentern mit Helmen und von irgendwelchen Flutwellen. Aber ich konnte die Kinder und mich immer in Sicherheit bringen. Eigentlich ist ja auch alles zusammengebrochen …«
    Michail Chodorkowski: »Ich weiß nicht genau, was Schwäche bedeutet. Ein Gefühl von Ausweglosigkeit? Wenn man nichts tun kann? In so eine Situation kann mich nur meine Frau bringen! Ich weiß dann, dass man es anders machen muss, aber ich kann mich nicht durchsetzen, ich kann mich nicht von ihrem Fehler lösen. Ich kann überhaupt gar nichts! Und dann breche ich in lautes Geheul aus. Können Sie sich das bei mir vorstellen? Ein Bild für die Götter!
    Normalerweise bin ich ruhig, weil mir eine Frage entweder gleichgültig ist oder weil ich weiß, wie ich die Lage zu meinen Gunsten wenden kann. Dann handle ich. Selbst wenn ich dabei mein Leben riskiere, lässt das für ›Ausweglosigkeit‹ keinen Platz. Es gibt ein Risiko, und es gibt die Chance zu gewinnen, und wenn es schiefgeht – was soll’s, wer will schon ewig leben!«
    191 Lobbism s tschelowetscheskim lizom [Lobbyismus mit menschlichem Antlitz], in: Kommersant-Wlast, 21. 7 . 2003.
    192 2005 verkaufte Abramowitsch Sibneft für 13,1 Milliarden Dollar an Gazprom. (Anm. Natalija Geworkjan)
    193 Leonid Newslin: Chodorkowskomu kasalos, tschto on snaet Putina [Chodorkowski glaubte Putin zu kennen], in: Kommersant-Dengi, 14. 11. 2011.
    194 Rat für nationale Strategie [Sowet po nazionalnoj strategii], 2001 von 20 führenden russischen Experten aus den Bereichen Makroökonomie, Geopolitik und Nationalkultur gegründete, vom Staat unabhängige Denkfabrik, die sich zum Ziel gesetzt hat, aktuelle Ereignisse zu analysieren und Entwicklungsstrategien für Russland zu erarbeiten. (Anm. d. Ü.)
    195 Stanislaw Belkowski /Jossif Diskin: Gosudarstwo i oligarchija. [Der Staat und die Oligarchie]. Veröffentlichung des Rates für nationale Strategie, Mai 2003.
    196 Wladimir Ustinow war von 2000 bis 2006 Generalstaatsanwalt. (Anm. Natalija Geworkjan)
    197 Gemeint ist Jelzins »Familie«, ein in Russland gängiges Klischee, wenn von Jelzins Tochter Tatjana Djatschenko die Rede ist, die im Zuge der Wahlen von 1996 in die Politik eingestiegen war, sowie ihrem näheren Umfeld, zu dem unter anderem ihr späterer Mann Walentin Jumaschew, aber auch Abramowitsch und Woloschin gehörten. (Anm. Natalija Geworkjan)
    198 Alexej Pitschugin wurde am 19. Juni 2003 festgenommen. (Anm. Natalija Geworkjan)
    199 Michail Schestopalow, Chef des Sicherheitsdienstes und Vizepräsident von Yukos. (Anm. d. Ü.)
    200 Dmitri Gololobow, ehemals Chef der Rechtsabteilung von Yukos und Yukos-Moscow, emigrierte 2004 nach London, wie auch die meisten anderen Yukos-Manager. Er leitet dort die Firma Gololobov & Partners. Gololobow wurde noch 2004 zur Fahndung ausgeschrieben, seit November 2004 liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor. Das Auslieferungsersuchen der Russischen Föderation wurde von einem britischen Gericht abgewiesen. (Anm. d. Ü.)
    201 Antonia Valdes Garcia, Chef der Yukos-Tochter Fargoil, kehrte auf Bitten der russischen Generalstaatsanwaltschaft freiwillig nach Russland zurück, um als Zeuge auszusagen, wurde dort strafrechtlich verfolgt, konnte aber fliehen und wurde im Fall Yukos in Abwesenheit verurteilt. (Anm. Natalija Geworkjan)
    202 Die Moskowskije Nowosti, international auch bekannt als Moscow News, warenin den späten achtziger und frühen neunziger Jahren die wichtigste Zeitung der Perestroika. (Anm. Natalija Geworkjan)
    203 Wladimir Moissejew war ein Mitschüler und Freund Chodorkowskis, Mitarbeiter von Menatep. (Anm. Natalija Geworkjan) .

MICHAIL CHODORKOWSKI
    KAPITEL 15
    Über Russlands Zukunft
    Betrachtet man Russland im globalen Kontext, kommt man nicht umhin, sowohl die riesigen Vorteile des Landes (zum Beispiel die gigantischen Rohstoffressourcen, zu denen auch die Süßwasserreserven gehören) als auch seine gewaltigen Probleme (etwa die Größe und die extrem unterentwickelte

Weitere Kostenlose Bücher