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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Frauen gedruckt. Er war schon gespannt, die Maschine zu sehen, die so etwas fertigbrachte.
    „Wie es scheint, hat Krista noch mehr Drohbriefe erhalten. Einige hatte sie bereits vor unserer Abreise bekommen, doch sie schienen eher ein Streich zu sein, den ihr jemand spielte, ein Scherz“, erklärte Paxton. „Ich habe sie nie wirklich ernst genommen.“
    „Gefiel den Damen nicht, was Krista in ihrer Zeitschrift druckte?“
    Der Professor schüttelte den Kopf. „Es waren nicht die Damen. Sie schreibt Artikel, in denen sie soziale Reformen fordert … eine bessere Wasserversorgung der Stadt, kürzere Arbeitszeiten für Frauen und Kinder, so etwas eben. Anscheinend hat sie sich Feinde gemacht. Es sind Menschen, die nicht wollen, dass sich etwas ändert. Gestern hat jemand das Büro in Brand gesetzt.“
    Leif erschrak. „Ihre Tochter ist doch nicht verletzt?“
    „Nein, Krista geht es gut, aber sie macht sich Sorgen. Die Polizei hat keinen Hinweis, wer dafür verantwortlich sein könnte. Jetzt hat sie Angst, jemand könnte verletzt werden. Ich befürchte, der Jemand könnte sie sein. Ich muss sofort zurückkehren.“
    „Ich fahre mit“, erklärte Leif.
    Der Professor sah ihn an. „Ich hoffte, wir würden etwas mehr Zeit haben. Wenigstens ein paar Wochen mehr. Wir müssen uns noch mit den Anstandsregeln beschäftigen, den Dingen, die Sie kennen müssen, um sich in der feinen Gesellschaft zu bewegen.“ Er lächelte. „Wenn Sie in der Stadt sind, ist meine Tochter ja vielleicht bereit, Sie zu unterrichten. In diesen Dingen kennt sie sich weit besser aus als ich.“
    „Möglicherweise. Wir werden zurückfahren und dafür sorgen, dass Krista in Sicherheit ist. Als Gegenleistung dafür wird sie mir beibringen, was ich noch lernen muss.“
    Der Professor zögerte nur kurz, dann nickte er. „Ja … jetzt, wo ich darüber nachdenke, finde ich es richtig, dass Sie mitkommen. Meine Tochter liebt ihre Unabhängigkeit. Sie würde nicht wollen, dass jemand über sie wacht. Doch nach diesem Anschlag dürfte das nötig sein. Wenn wir zwei uns um sie kümmern, können wir sie vielleicht beschützen.“
    „Ihre Tochter wird in Sicherheit sein, Professor. Das schwöre ich Ihnen.“

9. KAPITEL
    „Willst du wirklich gehen, Krista?“ Aufgeregt folgte Tante Abby ihrer Nichte zur Haustür. Es war der dritte Morgen nach dem Brand, und jeden Tag war es die gleiche Predigt. „Wie ich schon sagte, ich meine, du solltest zu Hause bleiben, wenigstens für eine Weile. Gib der Polizei ein wenig Zeit, sich mit der Sache zu beschäftigen und herauszufinden, wer das alles angezettelt haben könnte.“
    Krista beugte sich hinunter und küsste die gepuderte Wange ihrer Tante. „Die Gazette kommt heute Morgen heraus. Um sie fertig zu machen, damit sie ausgeliefert werden kann, braucht es alle Mitarbeiter. Da der Raum für den Versand in Schutt und Asche liegt, müssen wir im zweiten Stock Tische für alle aufstellen. Das heißt, wir müssen die ganze Abteilung hinauf und die fertigen Bündel hinunterschaffen, was unsere Aufgabe noch erschwert.“
    Sie nahm ihren Strohhut vom Garderobenständer, den Mantel ließ sie unbeachtet. Es war Mitte August, und die Luft stand heiß in den Straßen.
    Ihre Tante rang die schlanken weißen Hände. „Ich wünschte, dein Vater wäre hier. Ich bin überzeugt, er würde dir verbieten, das Haus zu verlassen, bis alles wieder in Ordnung ist.“
    Krista glaubte nicht, dass er so weit gehen würde. Und wegen der Probleme bei ihrer Gazette war sie froh, dass er auf dem Land blieb. Er würde sich nur Sorgen machen, und das wollte sie nicht.
    „Ich habe versprochen, vorsichtig zu sein, und das bin ich auch.“
    Da Krista auf ihren Brief keine Antwort erhalten und ein Gespräch mit der Polizei kein Ergebnis gebracht hatte, hatte sie einen Detektiv engagiert. Coralees Vater, Viscount Selkirk, schlug ihn vor. Sein Name war Randolph Petersen – Dolph, laut seiner Visitenkarte –,und kaum hatte er den Auftrag angenommen, bestand er darauf, dass sie einen Wachmann einstellte, um die Redaktion bewachen zu lassen, wenn keiner da war. Krista glaubte, dass er die Identität ihres Rächers bald herausfinden würde. Dann konnte die Polizei ihn verhaften.
    Und bis dahin hatte Krista eine Zeitschrift herauszugeben.
    Sie wandte sich zur Tür, eilte die Eingangsstufen hinunter und lief zu ihrer Kutsche, als sie dahinter eine zweite Kutsche stehen sah. Der Schlag schwang auf, und mit besorgtem Gesicht stieg Matthew Carlton die

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