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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Expertin nennen. Außerdem habe ich viel in der Zeitung zu tun.“
    „Abends und am Wochenende bist du zu Hause“, meinte ihr Vater. „Es ist doch sicher nicht zu viel verlangt, jemandem zu helfen, der in einem völlig fremden Land einen Neuanfang wagen will.“
    Krista hatte ein schlechtes Gewissen. Ihr Vater und ihre Tante hatten recht. Sie hoffte nur, dass sie der Aufgabe gewachsen war.
    Sie lächelte. „Sie haben recht. Ich würde mich freuen, wenn ich Tante Abby helfen könnte, Mr. Draugr zu lehren, was immer er lernen muss.“
    „Oh, ich kann leider nicht behilflich sein“, sagte Abby. „Ich hätte schon längst auf meinen Landsitz zurückkehren müssen, um meinen Verpflichtungen nachzukommen, auch wenn ich es sehr bedauere, das hier zu verpassen.“
    „Aber Sie sagten doch …“
    „Ich sagte, dass es ein Spaß sein würde, und das wird es auch. Denk doch nur einmal daran, wie viel Freude es machen wird, Mr. Draugr den Walzer beizubringen. Und er muss wissen, wie man sich richtig vorstellt und wie man eine Dame begleitet. Du wirst ihn natürlich in die Oper und ins Theater mitnehmen. Vielleicht sollte er auch Reiten lernen. Ein Mann sollte ein guter Reiter sein.“
    „Leif reitet sehr gut“, sagte der Professor. „Er ist in Heartland ziemlich viel geritten.“
    „Wir haben Pferde auf Draugr“, erklärte Leif. „Sie wurden von meinen Vorfahren auf die Insel gebracht.“
    „Krista ist auch eine exzellente Reiterin“, fügte ihr Vater stolz hinzu. „Und ich bin sicher, dass sie eine sehr fachkundige Lehrerin in feinem Benehmen sein wird.“
    Krista stöhnte innerlich. Sie dachte an die Punkte, die ihre Tante bereits aufgelistet hatte, und wusste, dass Leif auch noch unzählige andere Dinge lernen musste. Sie rang sich zu einer höflichen Antwort durch. „Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen zu helfen, wo immer ich kann.“
    „Großartig!“ Ihr Vater strahlte.„Das ist also geregelt. Oh, da ist nur noch eine Sache.“
    Misstrauisch sah Krista ihn an. „Was denn?“
    „Leif hat den Wunsch geäußert, auf seine Art für alles zu bezahlen.“ Die Männer wechselten einen verschwörerischen Blick. „Er möchte nicht zur Last fallen und hat um eine Arbeit gebeten. Und als Besitzer von Heart to Heart habe ich ihn bei der Zeitung eingestellt.“
    „Sie haben was?“
    „Ich sehe keinen Grund, wieso du etwas dagegen haben könntest. Sicher kannst du die Hilfe eines großen, kräftigen Burschen wie Leif brauchen.“
    Krista kämpfte um ihre Beherrschung. Sie war keine Närrin. Nach dem Feuer machte sich ihr Vater jetzt Sorgen. Er wollte einen Wachhund, jemanden, der als ihr Beschützer auftrat. Obwohl eigentlich sie die tagtägliche Arbeit in der Zeitung leitete, war ihr Vater der offizielle Besitzer. Normalerweise überließ er ihr die Entscheidung über die Mitarbeiter. Aber er hatte das Recht, einzustellen, wen immer er wollte.
    „Wir haben keine Stelle frei, Vater. Ich verstehe nicht, wozu …“
    „Dir wird sicher etwas einfallen.“
    Krista presste die Lippen zusammen. Leif wollte arbeiten. Nun gut, sie würde ihn arbeiten lassen.
    Sie nahm einen Schluck Wein und betrachtete den Mann über den Rand ihres Glases hinweg. Sie würde schon dafür sorgen, dass Leif es bereuen würde, je den Namen Heart to Heart gehört zu haben.
    An diesem Freitag wurde es heiß. Die Luft war schwer und schwül, und nur eine schwache Brise bewegte die Blätter an dem Baum, der draußen vor dem Fenster stand. Als Krista ihr Zimmer verließ und zur Treppe ging, sah sie Leif, der bereits unten auf sie wartete.
    „Guten Morgen“, sagte er.
    „Guten Morgen. Ich vermute, Sie wollen immer noch mit mir arbeiten …“
    Sie hielt inne, als sie das schwere Schwert erblickte, das seine Hand umklammerte. Es war die Waffe in der Lederscheide, die er zurückerhalten hatte, als er den Zirkus verließ. „Was, um Himmels willen, haben Sie vor?“
    „Sie hatten Probleme.“ Er zog das Schwert halb aus seiner Scheide. „Das hier ist gut gegen Probleme.“
    Krista schüttelte den Kopf. „Die Leute hier benutzen seit ein paar hundert Jahren keine Schwerter mehr, Leif, sondern Gewehre, Pistolen und Musketen.“
    Das Schwert gab einen metallischen Klang von sich, als er es zurück in seine Hülle schob. „Ihr Vater hat mir solche Dinge gezeigt. Auf Heartland benutzten wir sie zur Vogeljagd.“
    „Nun, dann sehen Sie ja, wie lächerlich es ist, so etwas Veraltetes wie …“
    „Ich werde mein Schwert mitnehmen.“ Mit

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