Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
Vom Netzwerk:
kann nicht vor morgen früh gemacht werden. Ich muss das Rad zu einem Schmied bringen. Aber wir sind gerade an einem Wirtshaus vorbeigefahren. Sollte kein allzu langer Spaziergang bis dorthin sein.“
    Leif nickte. Er erinnerte sich, den Gasthof Swan and Sword gesehen zu haben. Er half Krista aus der Kutsche.
    „Wir müssen die Nacht im Gasthof verbringen“, erklärte er ihr. „Jetzt haben wir keine andere Wahl mehr.“
    „Ja, ich habe gehört, was Mr. Skinner sagte.“
    Leif und der Kutscher spannten die beiden Braunen aus und führten die Tiere in Richtung Gasthof. Krista, die es abgelehnt hatte zu reiten, trug ihre kleine Reisetasche. Leif vermutete, dass nicht sehr viel darin war, da sie nicht vorgehabt hatte zu übernachten.
    Es war noch keine Stunde vergangen, da erreichten sie den Gasthof. Da Krista statt der üblichen weichen, flachen Schuhe feste Wanderstiefel trug, hatte Leif sie nicht tragen müssen, auch wenn ihn das nicht gestört hätte, wie er sich eingestand.
    Der Gasthof war eine Schenke, die tatsächlich im oberen Stockwerk Zimmer bereithielt. Allerdings war es keine Unterkunft, die Leif für eine Dame gewählt hätte. Aber wenigstens würden sie ein Dach über dem Kopf haben.
    „Ich werde mich um die Pferde kümmern“, meinte Skinner und nahm Leif die Zügel aus der Hand. „Ich kann mir draußen in der Scheune ein Bett herrichten und mich dann morgen früh sofort um das Rad kümmern.“
    „Danke, Mr. Skinner“, sagte Krista.
    Leif ließ den Kutscher gehen, und ohne auf den stürmischen Wind und die ersten Regentropfen zu achten, führte er Krista zum Eingang der Schenke, einem alten, zugigen Steingebäude mit rohen Holzfußböden. Schwere Eichenbalken, die der Ruß des großen offenen Kamins schwarz gefärbt hatte, stützten die niedrige Decke des Schankraums. Eine Gruppe lärmender Stammgäste, offensichtlich halb betrunken, saß in einer Ecke an einem langen Holztisch.
    Als Leif und Krista zu dem Wirt gingen, einem fetten Mann mit langen Koteletten und einer Schürze um den dicken Bauch, ergriff Krista das Wort.
    „Wir suchen für heute Nacht eine Unterkunft“, sagte sie. „Unser Kutscher wird im Stall schlafen. Er braucht etwas zu essen, und unsere Pferde benötigen Hafer und Heu.“
    „Der Junge soll nach Ihrem Bediensteten und den Pferden schauen.“ Der Wirt musterte Kristas hohe, weibliche Gestalt und verzog seine Lippen zu einem lüsternen Grinsen. „Wie viele Räume?“
    Leif erstarrte, als er in den kleinen Schweinsäuglein des Mannes erkannte, wie der in Gedanken Krista die Kleider auszog. „Zwei“, antwortete er, obwohl er das seine wohl wenig benutzen würde. Er würde wach bleiben müssen, um sicherzugehen, dass niemand Krista belästigte. „Die Dame braucht ein eigenes Zimmer.“
    Das schlüpfrige Lächeln des Mannes blieb. „Nun, dann gibt es ein Problem. Heute Nacht ist nur noch ein Zimmer frei. Doch es hat ein breites Bett. Viel Platz für zwei.“
    Leif sah Krista an, die unsicher seinen Blick erwiderte. „Gut, wir nehmen das Zimmer.“
    Der Dicke kicherte. „Hab mir schon gedacht, dass Sie das tun werden.“
    Leif unterdrückte das Bedürfnis, ihn zu verprügeln.
    Krista hingegen brachte ein Lächeln zustande. „Das müssen wir ja wohl. Wir haben keine andere Wahl.“
    Nein, sie hatten absolut keine andere Wahl, nicht bei dem immer stärker werdenden Sturm und ohne eine Fahrmöglichkeit. Sie würden das Zimmer miteinander teilen und die Nacht miteinander verbringen. In diesem Augenblick begriff Leif, was für ein Geschenk er da gerade erhalten hatte. Er hatte die Götter um Hilfe gebeten. Wie es schien, war sein Gebet erhört worden.
    „Haben Sie schon gegessen?“, fragte der Wirt.
    „Wir haben zuvor nirgends angehalten. Vielleicht hätten Sie in der Küche ja noch etwas übrig“, antwortete Krista.
    „Das Mädchen soll ein Tablett hinaufbringen und das Feuer anzünden. Kostet aber extra.“ Er händigte Leif einen großen Eisenschlüssel aus. „Das Zimmer ist oben, am Ende des Flurs.“
    Leif griff in die Innenseite seines Rocks, um die Rechnung zu zahlen. Als er seine Börse hervorzog, sah er, wie Krista gleichzeitig ihren Retikül öffnete.
    Er warf ihr einen warnenden Blick zu. „Denk ja nicht daran zu bezahlen.“
    Sie sah zu ihm hoch. „Ich habe nur …“
    „Heute Nacht bin ich der Mann.“
    Sie zog die blonden Brauen hoch. „Schön“, meinte sie ein wenig spitz, drehte sich um und ging zur Treppe.
    Mit dem Schlüssel in der Hand holte Leif

Weitere Kostenlose Bücher