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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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Haut. Angewidert und verärgert drehte er sich zu ihr um, riss sich aus ihrem Griff und hob die Hand über ihren Kopf.
    Es ging alles so schnell, dass keine Zeit zur Flucht blieb. Caroline sah den Tomahawk aufblitzen und holte tief Luft, wobei sie ein letztes Mal an Wolf dachte. Doch der Schlag blieb aus.
    Etwas wand sich um ihre Mitte, drückte ihr die Luft ab, als sie zurückgerissen wurde.
    »Nein«, schrie ihr Retter ... der auch ihr Häscher war, »die gehört mir!«
    Sie wurde nach draußen gezogen und sah nur noch voller Verzweiflung, wie Mary auf dem Boden zusammensank.
    Gegenwehr war sinnlos, aber sie versuchte es trotzdem, trat um sich, kratzte und biss, während Tal-tsuska sich bemühte, sie zu bändigen. Sie wusste, dass er sie mit einem einzigen Schlag ruhig stellen konnte, aber er tat es nicht. Aber das hieß nicht, dass er sanft gewesen wäre.
    Grob riss er ihr die Arme auf den Rücken. Tränen strömten Caroline über die Wangen, als er ihr die Handgelenke mit Lederriemen zusammenband, nicht wegen der Schmerzen, sondern weil sie jetzt wieder so hilflos war. Jetzt konnte sie weder sich, noch Mary, noch dem Baby oder ihrem Bruder helfen.
    »Tu es doch!«, brüllte sie Tal-tsuska an. »Töte mich doch einfach auch!«
    Kaum hatte sie voller Verzweiflung diese Worte gerufen, wurde sie hart zu Boden gestoßen. Schmerz schoss durch ihre Hüfte, als sie auf den gefrorenen Boden prallte. Tal-tsuska beugte sich über sie und griff ihr grob in die Haare, so dass ihre Haarnadeln in alle Richtungen flogen.
    »Du wünschst dir also den Tod«, zischte er höhnisch, zog ein Messer und hielt es ihr an die Kopfhaut. »Ist es das, was du willst, englische Frau?« Die Klinge presste sich in ihre Haut, und Caroline schluchzte auf. Seine Stimme wurde sanfter. »Wenn das so ist, bist du nicht die Kämpfernatur, für die ich dich gehalten habe.«
    »Außerdem«, setzte er hinzu und steckte das Messer wieder ein, »möchte ich nicht, dass du jetzt schon stirbst.« Damit riss er sie auf die Füße.
    Als er sie vom Haus wegschleppte, drehte Caroline verzweifelt den Kopf und sah sich nach den anderen um. Weder Ned noch Mary waren zu sehen, und dann nahm ihr der dicke Qualm, der aus dem Haus drang, die Sicht.
    Wolf sah den Qualm von der anderen Seite des Flusses aus. Er verlor keine Zeit damit zu hoffen, dass da etwas anderes als Seven Pines brannte. Er kam zu spät.
    Er lief deswegen nicht schneller, denn er rannte ohnehin bereits so schnell er konnte. Das tat er seit dem Morgengrauen, als er es geschafft hatte, seine Hände aus den Fesseln zu befreien und den Mann, der ihn bewachte, zu überwältigen. Er watete durch den Fluss und rannte in den Wald hinein. Er sollte wütend auf sie sein, weil sie das Fort verlassen und sich in solche Gefahr gebracht hatte, aber dafür brachte er keine Energie mehr auf.
    Furcht beherrschte ihn. Seit er als Junge seiner Mutter weggenommen worden war, hatte er nicht mehr solche Angst gehabt. Was sollte er tun, wenn sie tot war? Konnte er dann weiterleben? Mit dem Wissen, dass er mitschuldig war?
    Er musste wieder und wieder an ihr Gesicht denken, als er hatte wissen wollen, wer der Vater ihres Kindes war. Da hatte sie ihn gehasst... und er sich selbst. Zweige bohrten sich in seine Haut, aber er achtete nicht darauf, als er einen Hügel hochstürmte.
    Es war ihm egal, wessen Kind sie trug. Sie gehörte ihm. Das hatte er gewusst, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Aber Narr, der er war, hatte er alles aufs Spiel gesetzt und sie benutzt. Dann hatte er sie dem Mann überlassen, den er mehr gehasst hatte als alle anderen.
    Sein dummer Hass.
    Seine törichte Rache.
    Wolf rannte über den laubbedeekten Boden und sprang über einen Baumstamm. Sie war nicht nur vor den Pocken, sondern auch vor ihm geflohen. Alles war seine Schuld. Falls sie das Kind seines Vaters trug, konnte er ihr einen Vorwurf daraus machen ? Sie wäre mit ihm gegangen und hätte lieber als Frau eines Halbbluts gelebt, als ihn aufzugeben. Er war Schuld.
    Als Wolf sich der Lichtung näherte, zog er sein Gewehr von der Schulter. Der scharfe Qualm brannte ihm in den Lungen und erfüllte ihn mit Verzweiflung. Er hatte gedacht, dass er nicht noch schneller laufen könnte, aber jetzt tat er es doch.
    Er stürmte aus dem Wald auf die Lichtung und blieb dann erschöpft stehen, um den Anblick vor sich zu verarbeiten. Das Haus war nur noch eine glühende Ruine, aus der sich die Schornsteine scharf gegen den Himmel abhoben.
    Er sollte die

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