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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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liebt dich, Raff. Liebt dich ...«
    »Mary? Mary.«
    Edward sah ihn besorgt an. »Glauben Sie, dass sie wieder ohnmächtig ist?«
    Wolf schüttelte langsam den Kopf und legte seine Hand an ihren Puls, um sich zu vergewissern. Dann holte er tief Luft und stand auf. Er war traurig, dachte aber schon an die Verfolgung von Caroline. Wo mochte Tal-tsuska sie hingebracht haben?
    »Sind Sie sicher? Sind Sie sicher, dass Mary tot ist?«
    Wolf zog den Jungen auf die Füße. »Du hast für sie getan, was du konntest.«
    »Aber-«
    »Edward!«, unterbrach Wolf ihn scharf und war froh, als der Junge reagierte. »Wir müssen uns um ein paar Dinge kümmern, und zwar schnell. Danach müssen wir gehen. Ich bringe dich erst zurück zum Fort, und dann -«
    »Nein.« Edward richtete sich auf. »Nein, Sir, das werden Sie nicht. Denken Sie, ich hätte nicht gehört, was Mary gesagt hat? Sie haben meine Schwester, und ich werde mit Ihnen gehen, um sie zu finden.«
    Das würde Caroline nicht gefallen. Wenn sie sie fanden, würde sie ihm dafür die Hölle heiß machen, dass er ihren Bruder in Gefahr gebracht hatte. Aber Wolf sah auch das
    Funkeln in Edwards Augen. Wenn er den Jungen nicht mitnahm, würde der wahrscheinlich auf eigene Faust losziehen.
    »Na gut. Aber du musst immer genau tun, was ich sage.«
    Sie begruben Mary auf dem Familienfriedhof neben ihrem Baby Auf Edwards Drängen hin sagte Wolf ein paar Worte am Grab. Sie brauchten insgesamt eine Viertelstunde, und Wolf schämte sich insgeheim, dass ihm schon das zu lange dauerte. Er brannte darauf, loszukommen und Caroline zu finden.
    Sie zwang sich, mit ihnen mitzuhalten. Denn so erschöpft und müde sie war, die Rastpausen waren noch schlimmer, denn dann musste sie sich Tal-tsuskas Verhöhnungen anhören.
    »Wa'ya wird dir nicht nachkommen«, erzählte er ihr immer wieder. »Er ist mein Gefangener, und wenn er versucht zu fliehen, wird er sterben.«
    Wenn sie sich aufs Gehen konzentrierte, konnte sie ihre Ängste wenigstens in Schach halten. Mary, das Baby, Ned. Was war mit ihnen passiert? Stimmte es, was Tal-tsuska über Wolf gesagt hatte ? War er ein Gefangener oder tot, wie es die anderen wahrscheinlich waren ? War sie die einzige Überlebende? Falls es so war, spielte dann das noch eine Rolle ?
    Caroline holte tief Luft und merkte, dass sie sich nicht ablenken konnte. So erschöpft sie war, gezwungen, den rauen Weg viel zu schnell zurückzulegen, sie konnte sich immer noch Sorgen machen.
    »Hier machen wir eine Rast.« Tal-tsuska griff nach ihrem Arm, und sie merkte, dass die anderen stehen geblieben waren. Sie sank auf die Knie und setzte sich dann hin. Ihre
    Hände waren vor ihr zusammengebunden und mit ihrem Hals verbunden. Dankbar legte sie die Stirn auf die Knie und blendete ihr Umfeld aus.
    »Du hättest sagen sollen, dass du müde bist.«
    Caroline sah nicht auf, wusste aber, dass Tal-tsuska gesprochen hatte. »Spielt das eine Rolle?« Sie spürte seine Hand und wich zurück, aber er umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Es schadet dir nur, wenn du gegen mich kämpfst.«
    Caroline sagte nichts und sah ihn nur wütend an.
    »Hast du mich gehört, weiße Frau?«
    »Ich höre das Trommeln von Hufen, wenn die Soldaten des Königs hinter dir her sind.« Sie hatte den Schlag erwartet, aber dennoch war er so stark, dass sie vornüber fiel. Sie lag auf dem Boden, schmeckte Blut im Mund und schloss die Augen.
    »Ich werde dich schon brechen, englische Frau. Dann gehörst du mir.«
    Sie ruhten sich nur kurz aus. Caroline versuchte zu schlafen, um die Realität zu vergessen, aber nicht einmal das gelang ihr. Als sie endlich einschlief, wurde sie hochgerissen.
    Gegen Abend wurde es kühler. Ihre Hände und Füße wurden taub, und sie konnte nicht aufhören zu zittern. Dennoch sank ihr Herz, als sie für die Nacht ein Lager aufschlugen und ein Lagerfeuer angezündet wurde. Ihr Herz erstarrte vor Angst, trotz der willkommenen Wärme. Tal-tsuska würde nicht riskieren, dass jemand den Qualm vom Feuer sah, wenn er den Verdacht hätte, dass ihnen jemand folgte.
    Hoffnungslosigkeit erfüllte sie, als Tal-tsuska sie losband. Das Seil um ihren Hals behielt er bei.
    »Setz dich!«, befahl er, nachdem er eine Decke am Feuer ausgebreitet hatte. Als sie zögerte, legte er ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie hinunter. »Es nützt dir nichts, dich gegen mich zu stellen, weiße Frau. Ich habe Zeit. Du bist klug. Du wirst einsehen, dass es klüger ist, zu tun, was ich

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