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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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allzu beeindruckt von dem, was er sah. »Na schön«, grunzte er schließlich und brüllte dann: »Mary!«
    Caroline sah Wolf an, damit er erklärte, dass die Meinung seines Vaters keine Rolle spielte, weil sie ohnehin bei Wolf bleiben würde, aber als eine junge Frau - ganz offensichtlich schwanger - ins Zimmer kam, machte Wolf kehrt und ging zur Tür.
    »Mary wird dir dein Zimmer zeigen«, sagte der alte MacQuaid, aber Caroline achtete nicht auf ihn. Wie vor den Kopf geschlagen sah sie Wolf nach, der durch die Tür verschwand.
    »Hörst du mich nicht, Mädchen? Wo willst du hin?«
    Caroline ignorierte die Fragen, als sie erst einen, dann zwei Schritte zur Tür trat. Dann hob sie die Röcke und rannte hinaus, und als sie auf der Veranda war, saß Wolf bereits wieder auf dem Pferd. Als sie seinen Namen rief, drehte er sich um, und das Tier tänzelte nervös.
    »Ich ... ich verstehe nicht«, brachte Caroline nur heraus, als er sie ansah. Doch er sagte nichts, sah sie nur grimmig an und wendete sein Pferd.
    Als er davonritt, konnte Caroline ihm nur ungläubig nachsehen.
    Hinter ihr erklang ihr Name in einem ärgerlichen Gebrüll.

6
    »Lady Caroline. Lady Caroline.«
    Caroline reagierte mehr auf die sanfte Berührung als auf ihren Namen. Sie riss die Augen von dem leeren Pfad los, der in den Wald führte, und wandte sich der jungen Frau zu, die sie eben in der Halle gesehen hatte. Ruhige graue Augen sahen sie aus einem hübschen Gesicht an, mehr nahm Caroline nicht wahr.
    »Er möchte Sie sehen, Lady Caroline.« Die junge Frau zögerte, den Befehl zu wiederholen, der jetzt aus dem Haus schallte. Mit scheuem Lächeln tätschelte sie Carolines Hand. »Sind Sie in Ordnung?«
    War sie es? Caroline wusste es nicht. Körperlich ging es ihr gut, wie sie so auf der Holzveranda stand. Aber... Caroline warf noch einen Blick auf den Weg, voller Hoffnung, dass alles nur ein schreckliches Missverständnis wäre. Wolf kam doch sicher gleich in einer Staubwolke zurück, um zu erklären, dass alles nur ein Missverständnis war.
    Aber es kam keine Staubwolke, und auch kein Wolf, vor ihrem Auge erstreckten sich nur die endlosen Pinien, und in der Ferne rief eine Amsel.
    »Er bleibt nie lange hier.«
    Caroline fuhr herum und sah die andere Frau an. »Er kommt gelegentlich vorbei, und wenn sein Vater nicht da ist, bleibt er da, um ein wenig mit mir zu plaudern.« Sie schüttelte den Kopf, und ein paar Strähnen braunen Haares lösten sich aus ihrer Kappe. »Aber er und der ältere MacQuaid verstehen sich nicht. Kommen Sie jetzt.« Die Frau ergriff Caroline am Arm und drehte sie zum Haus. »Bringen wir es am besten hinter uns, und dann schicke ich Ihnen eine schöne Kanne Tee auf Ihr Zimmer; klingt das nicht gut?«
    Die Frau - die, wie Caroline sich jetzt erinnerte, Mary hieß - blieb mit verschränkten Armen neben ihr stehen, als sie Robert MacQuaid kennen lernte. Er hatte es geschafft, sich aus seinem Stuhl zu erheben, auch wenn sein fleischiges Gesicht sich wegen der Anstrengung gerötet hatte. Jetzt stand er schwer auf einen Stock gestützt da und starrte sie an.
    »Was zum Teufel soll das bedeuten, dass du so davonrennst?«
    Caroline fiel keine Antwort ein, deshalb schwieg sie, was ihn nur noch mehr aufzubringen schien.
    »Verdammt, Mädchen! In England mag man vor dir gekatzbuckelt und sich verbeugt haben, aber hier bin ich der König.« Er beugte sich vor und sah sie aus schmalen Augen an. »Und du tust, was ich sage.«
    Als Caroline immer noch nichts sagte, wurde seine Miene finster. »Bist du taub, Mädchen? Habe ich bis nach England geschrieben, um ein Nichts von einem Mädchen zu kriegen, das dazu noch taub ist?«
    »Ihr Gehör ist gut, Robert. Ich glaube, sie ist nur müde von der Reise. Sie hat einen langen Weg hinter sich.«
    Roberts Blick wandte sich Mary zu, und er knurrte leise: »Ich kann mich nicht erinnern, dich um Rat gefragt zu haben, Mary.«
    »Aber sie hat Recht.« Caroline spürte, wie angespannt die Frau neben ihr war. Sie hob das Kinn und versuchte sich daran zu erinnern, dass sie, egal wie die Umstände aussehen mochten, immer noch Lady Caroline Simmons war. Sie war zwar arm wie eine Kirchenmaus und auch noch eine Betrogene, aber sie war immer noch die Erbin eines großen Namens. »Ich bin erschöpft.« Sie wandte sich zu Mary um und sah aus den Augenwinkeln Roberts verblüfftes Gesicht. »Würden Sie mich bitte auf mein Zimmer bringen?.«
    Doch seine Überraschung darüber, dass sie ihn so abfertigte, war nur

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