Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
Vom Netzwerk:
habe.« Seine Worte hallten in ihrem Kopf. Caroline warf sich auf die Seite und vergrub den Kopf in den Kissen. Sie wollte ihn nicht die Treppe hochkommen hören. Sie wollte, dass er überhaupt nich t kam.
    Als sie schließlich in ihrem zerwühlten Bett einschlief, waren die erotischen Träume von Wolf mit grotesken Bildern von seinem Vater durchsetzt ... ihrem Mann. Am nächsten Morgen wachte sie mit schmerzendem Kopf und Übelkeit auf, aber glücklicherweise allein. Es war nur Glück, dass Robert in der Nacht zu viel getrunken hatte. Und es war Glück, dass sie noch rechtzeitig den Nachttopf erreichte, ehe sie sich übergeben musste.
     
    »So schlimm ist die Blutung nicht.«
    »Dann bleib nur mir zu Gefallen im Bett.« Caroline drückte Mary mit entschiedenem Griff in die Kissen zurück. »Außerdem gibt es keinen Grund, warum du heute aufstehen solltest.«
    »Der Garten ...«
    »Die Frauen kümmern sich darum. Und sobald ich weiß, dass du tust, was Sasayi dir geraten hat, gehe ich hinaus und helfe ihnen.«
    »Aber -«
    »Mary.« Caroline zog sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich. »Du willst doch nichts tun, um dich oder das Baby in Gefahr zu bringen. Was würde Logan machen, wenn ... nun, jedenfalls musst du einfach besser auf dich aufpassen.«
    »Ich liebe ihn so sehr.«
    Caroline umfasste ihre Hand. »Ich weiß, dass du das tust.« Das verrieten ihr Marys Augen, wann immer sie von ihrem Mann sprach, und die Art, wie sie den einzigen Brief hütete, der seit Carolines Eintreffen gekommen war.
    »Wenn er mich doch nur auch so liebte.«
    »Was redest du da? Ich bin sicher, dass er dich anbetet.« Tatsächlich wusste Caroline eigentlich nur sehr wenig von Wolfs älterem Bruder. Mary sprach natürlich voller Zärtlichkeit von ihm doch. Robert erwähnte seine Söhne so gut wie nie. Aber er verbrachte auch so viel Zeit mit der Rumflasche, dass er ohnehin nicht viel sagte.
    »Oh, er mag mich gerne.« Mary wandte das Gesicht ab. »Und wahrscheinlich sollte ich das nicht sagen, aber eine Frau merkt so etwas.«
    »Merkt was?« Caroline schüttelte das Kissen auf. »Ich glaube, die Sorge hat dein Hirn zu Brei verwandelt.«
    Diese Feststellung lockte das Lächeln hervor, das sie erhofft hatte, lenkte Mary aber nicht vom Thema ab. »Robert wollte, dass wir heiraten. Er wünschte sich einen Erben.« Sie wandte den Kopf und sah Caroline an. »Ich habe eine Nacht gehört, wie sie miteinander gesprochen, oder besser, einander angeschrien haben. Logan war nicht glücklich damit, hier zu sein und mit den Indianern zu handeln. Robert und er haben sich pausenlos gestritten.«
    »Über den unfairen Handel?« Caroline hatte von Sadayi viel darüber erfahren, was die Indianer von Robert hielten.
    »Ja. Logan verabscheute die unfairen Praktiken seines Vaters. Raff und er haben darüber gesprochen und sind schließlich zum Gouverneur nach Charles Town gefahren, um ihm die Sache darzulegen.« Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht.
    »Und was ist dann passiert?« Caroline dachte an den Tag im Vorzimmer des Gouverneurs. Als Mary die Achseln zuckte, schloss sie daraus, dass jener Besuch genauso erfolglos gewesen war wie der, dem sie beigewohnt hatte.
    »Gouverneur Lyttleton sagte, er werde sich darum kümmern. Er hat sogar einen Zuständigen ernannt, aber geändert hat sich nichts. Raff war wü t tend.«
    »Und Logan?«
    »Nicht lange danach hat Logan mich verlassen.«
    »Er hat dich nicht verlassen. Du hast selbst gesagt, dass er gegen die Franzosen kämpft.«
    »Eine Frau weiß so etwas.«
    Caroline versuchte ihr Bestes, um Marys Kummer zu entkräften. Ehe sie die Tür zumachte, um die Freundin schlafen zu lassen, gab Mary zu, dass die Erschöpfung und die Sorge um das Baby vielleicht der Grund für ihre Melancholie waren. Dennoch wünschte sich Caroline, Logan MacQuaid käme nach Hause geritten, um seine junge Frau zu überzeugen.
    Wie immer, wenn sie sich dem Wohnzimmer näherte, wurde Carolines Schritt leiser. Doch es nützte nichts, und sie zuckte zusammen, als sie Roberts Stimme hörte.
    »Mrs. MacQuaid, ich möchte dich einen Moment sprechen.«
    Widerstrebend trat Caroline in die offene Tür. »Ich wollte gerade in den Garten.« Die Vorhänge waren zugezogen, aber das wenige Licht reichte aus, um ihr zu zeigen, dass er verärgert war.
    Seit ihrer Ankunft hatte er zugenommen, und seine Haut hatte einen fahlen Farbton angenommen. Doch sein Auftreten und sein Ton waren derselbe geblieben und wandelten sich nur mit der Menge

Weitere Kostenlose Bücher