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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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dass es nicht mehr geht, ist es zu Ende.«
    »Hat Alkini sich entschlossen zu gehen?« Caroline konnte sich nicht vorstellen, wer freiwillig bei diesem Mann geblieben wäre.
    Sadayi schüttelte den Kopf. »Sie wurde weggeschickt. Nach vielen Jahren kam er und hat ihr den Jungen weggenommen.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Wa'ya hätte bei ihr bleiben und von seinen Onkeln lernen sollen, so ist es bei uns Brauch.«
    Als Caroline später am Bach hinter dem Haus saß, dachte sie an das, was die Frauen ihr erzählt hatten. Sie hatte es sich angewöhnt, hier ein paar Minuten zu sitzen, ehe sie zurück ins Haus ging. Sie genoss die stillen Minuten, in denen es dämmerte.
    Die Atmosphäre hier stärkte sie für den Abend, der vor ihr lag. Die Zeit, die sie mit ihrem Mann verbringen musste. Heute blieb sie länger, weil sie 'sich vor dem Streit fürchtete, der drohte. Sie saß auf einem moosbedeckten Stein und sah dem klaren Bach zu, der munter über die Kiesel sprang.
    Niemand kam je hierher, wenn sie sich ausruhte, deshalb erschrak sie, als sie ihren Namen hörte. Außerdem wusste sie schon, ehe sie sich umdrehte, wer hinter ihr stand. Fast war es, als hätte sie ihn stumm herbeigerufen.
    Langsam drehte sich Caroline um und wappnete sich gegen die Gefühle, die sein Anblick hervorrufen würde. Sie erkannte sofort, dass sie es nicht schaffte. »Was suchst du hier?« Ihre Stimme verriet monatelangen Hass und Wut.
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen«, sagte Wolf nur.

7
    »Bist du verrückt geworden?« Unwillkürlich wich Caroline einen Schritt zurück. In ihrer Hast stolperte sie über eine Wurzel, und Raffs Arm schoss vor und packte sie, ehe sie fiel. Caroline hätte dankbar sein sollen, war es aber nicht. Sobald sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, entzog sie sich seinem Griff.
    Sie konnte nicht leugnen, dass er sie trotz allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, immer noch fesselte.
    Sie holte tief Luft. »Du solltest jetzt besser wieder gehen.«
    »Nicht ohne dich.«
    Sie keuchte auf. Seine Worte klangen so vertraut. Sie hörte sie jede Nacht in ihren Träumen. Es war immer dasselbe, er kam, um sie zu holen. Bestand darauf, dass sie mit ihm ging, schwor ihr seine unendliche Liebe ...
    Aber das hier war kein Traum, auch wenn das blaue Licht der Dämmerung dem Ganzen einen surrealen Anstrich verlieh. Caroline wusste, dass der Mann, der da in Fleisch und Blut vor ihr stand, keine Einbildung war. Und sie wollte seine Worte nicht hören.
    Jetzt nicht mehr, dafür war es zu spät.
    Doch nach ihrer ersten Aufforderung, dass er gehen solle, konnte sie nicht mehr tun als ihn ansehen. So stark auch ihre Erinnerung an ihn war, die Realität übertraf alles. Er war größer, seine Schultern kräftiger und seine dunkle Attraktivität raubte ihr den Atem. Obwohl seine Aufmachung mit geflochtenem Zopf, Leinenhemd und Reithosen ziviler war als beim letzten Treffen, strahlte der echte Raff viel mehr Wildheit aus, als ihre Träume zugelassen hatten. Selbst die erotischsten.
    Seine ruhige Stimme brach den sinnlichen Bann. »Caroline —«
    »Mrs. MacQuaid, bitte.«
    Er biss die Zähne zusammen.
    »Ich bin jetzt Mrs. Robert MacQuaid.«
    Caroline meinte Bedauern und noch etwas anderes in seinen Augen zu sehen, ehe er den Blick senkte. Seine dunklen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen. Als er sie wieder ansah, war sein Gesicht ausdruckslos.
    »Hör mir zu, Caroline -«
    »Nein!« Caroline wandte sich ab, als er sie wieder berühren wollte. »Das werde ich nicht!« Sie spürte, wie ihr heiße, bittere Tränen in die Augen stiegen, und bemühte sich, nicht zu weinen. »Ich habe genug gehört. Geh einfach und lass mich in Ruhe.«
    Sie drehte sich wieder um, und ihre Stimme schwankte. »Hast du nicht schon genug getan ?«
    Er hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde, sie wieder zu sehen. Ein Teil von ihm, der Feigling, der in allen Männern steckt, hatte ihn in Versuchung geführt, sofort mit der Nachricht zu seinem Vater zu gehen. Aber sie verdiente mehr als das, viel mehr. Wolf trat einen Schritt auf sie zu und dann, als sie nicht weglief, noch einen. »Hier ist es nicht sicher.«
    Sie hob das Kinn, und ihre Augen blitzten wütend auf. »Du hast mich hergebracht.«
    »Weil du darauf bestanden hast. Oder irre ich mich? Bist du nicht aus England hergereist?« Seine Wut verebbte sofort wieder. »Um diese Ehe zu schließen.«
    Sie sagte nichts, sah ihn nur scharf an und wandte sich dann ab. »Geh«, wiederholte sie mit

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