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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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Marys Schultern an, damit sie trinken konnte.
    »Ist es so besser?« Caroline schüttelte das Kissen auf, ehe Ma r y sich zurücksinken ließ. »Mary, du musst mir sagen, was ich tun soll. Meinst du, dass du das schaffst?«
    Mit rauer, aber fester Stimme begann Mary Anweisungen zu geben. Zu Carolines Missfallen klang das alles ganz so wie bei der Geburt eines Fohlens. Dann hörte Mary auf zu reden, und ihr Atem beschleunigte sich. Wolf und Caroline sahen einander an. Jetzt waren sie Verbündete.
    Drei Stunden später hatte sich nicht viel geändert. Wolf hatte Feuer im Kamin gemacht, hockte davor und schürte die Flammen. Es war eine nutzlose Aufgabe, aber sie gab ihm etwas zu tun. Er sah sich nach Caroline um, die am Bett saß, den Kopf gesenkt, und sprang auf.
    »Komm, ruh dich einen Moment aus.« Er legte Caroline den Arm um die Schultern und führte sie zum Schaukelstuhl am Kamin.
    »Ich sollte bei ihr bleiben.« Caroline drehte den Kopf und sah ihre Freundin an.
    »Sie schläft doch gerade. Ich werde mich eine Weile zu ihr setzen.«
    Als Caroline am späten Nachmittag aufwachte, schlief Mary immer noch. »Himmel.« Caroline schlug die Decke zurück, die Wolf über sie gebreitet hatte, und eilte ans Bett. »Wie konntest du mich nur so lange schlafen lassen?« Aber ihr Ärger galt eher ihr selbst als ihm.
    Wolf achtete ohnehin nicht auf ihre Schelte, sondern sah sie nur gleichmütig aus seinen dunklen Augen an. »Du brauchtest den Schlaf genauso dringend wie Mary.«
    Seine Worte brachten sie zum Schweigen, und sie griff nach Marys Hand. Hatte er Verdacht geschöpft und wusste, dass auch sie schwanger war ... von ihm? Es stimmte, sie wurde schneller müde und schlief auch tagsüber ein. Doch er schien so wenig über den Geburtsvorgang zu wissen ... fast noch weniger als sie selbst.
    Außerdem war sie in der Nacht davor kaum zum Schlafen gekommen. Rasch beugte sie sich vor, um das Erröten zu verbergen, das bei der Erinnerung an die Nacht in Wolfs Armen ihre Wangen färbte.
    Caroline griff nach Marys Hand, die ihr sehr blass vorkam. Sie fuhr mit dem Finger das Netz blauer Venen ab und sah Wolf an. »Wie lange ist sie schon so?«
    »Eine Stunde, vielleicht etwas länger.« Er winkte Caroline zur Tür und führte sie auf den Flur. Im Wohnzimmer brannte kein Feuer, und Caroline hüllte sich enger in ihren Schal, als sie aus dem Zimmer trat. Doch der Schauer, der ihr über den Rücken lief, als sie sah , dass Wolf sein Gewehr in der Hand trug, hatte nichts mit der Kälte im Raum zu tun. Fast hätte sie vergessen, dass die Geburt von Marys Baby nicht ihr einziges Problem war. Offenbar hatte Wolf es nicht vergessen, das bewiesen seine nächsten Worte.
    »Ich gehe ungerne.«
    »Du verlässt uns?« Carolines Stimme klang bei jedem Wort höher.
    »Nur, um Hilfe zu holen.« Wolf lehnte das Gewehr an die Wand, ergriff Carolines Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. »Mary wird immer schwächer, und ich weiß nicht, was ich machen soll.«
    Caroline schluckte die Tränen und schämte sich für ihren egoistischen Impuls, ihn anzuflehen, dass er bleiben sollte. Sie senkte den Blick. »Ich weiß es auch nicht.«
    »Ich schaffe es in weniger als einer Stunde, nach Kawuyi zu rennen.«
    »Glaubst du, dass Sadayi kommen kann?« Caroline sah ihn an.
    »Sie wird kommen«, entgegnete er so grimmig, dass Caroline sich vorstellen konnte, wie er die ältere Frau über die Schulter werfen und notfalls hertragen würde. »Aber es gefällt mir gar nicht, dich hier alleine zu lassen.«
    »Ich kümmere mich um Mary«, versicherte Caroline mit mehr Selbstbewusstsein, als sie hatte. Doch als er die Pistole aus seinem Gürtel zog, wusste sie, dass er sich nicht nur um Mary sorgte. Sie folgte ihm zum Fenster, wo die Strahlen der späten Nachmittagssonne durch die Scheiben strömte.
    Langsam und sorgfältig zeigte er ihr, wie sie die Waffe laden musste. Mit dem Gewehr hatte er auch ein Pulverhorn geholt. Jetzt zog der den Korken mit den Zähnen heraus und schüttete ein wenig Pulver in den Lauf.
    Caroline wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem geblümten Kleid ab und sah genau zu.
    »Du glaubst doch nicht, dass sie uns noch einmal angreifen werden, oder?« Ihre Stimme klang vor Sorge rau.
    »Nein.« Er schüttelte das Pulver hinunter und reichte
    Caroline dann die Waffe. »Der Häuptling hat mir sein Wort gegeben.«
    »Wozu dann das?« Im Wald gab es wilde Tiere wie Berglöwen und Bären, aber die kamen selten an ein Haus heran. Seine Sorge

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