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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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selbstbewusst und gelassen. Wie deine
    Freundin. Ich glaube, ihr seid die beiden unab-
    hängigsten Frauen, denen ich je begegnet bin.«
    »Du meinst Dana?«
    »Ja, klar«, antwortete er. »Auf sie trifft das zu, aber bei mir liegst du echt daneben«, sagte Judith und gluckste. »Ich bin alles andere als unab-hängig. Das solltest du doch allmählich wissen.
    Ich brauche immer jemanden zum Anlehnen. Das
    war schon immer so und wird sich vermutlich
    auch nicht mehr ändern.«
    »Wirklich? Da hast du mich aber getäuscht. Wa-
    rum ist Dana so viel unabhängiger als du?«
    Judith zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Bei ihr läuft einfach immer alles richtig, weißt du, wie ich 405

    meine? So ist es schon, seit ich sie kenne. Mir
    kommt es vor, als hätte sie am Tag ihrer Geburt
    ihr Leben in die Hand genommen und das Ziel nie
    wieder aus den Augen verloren. Sie weiß genau,
    was sie will und wie sie es kriegt. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber sie schafft es. Auch wenn was schief gelaufen ist, hat sie das immer schnell überwunden und weitergemacht.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei ihr ir-
    gendwas richtig schiefgelaufen ist. Sie wirkt so…
    vollkommen.«
    »Na ja, wir sind seit unserer Schulzeit befreun-
    det«, sagte Judith und gähnte, »da gäbe es schon
    die eine oder andere Geschichte. Aber davon
    kann ich dir nichts erzählen.«
    »Mächtig privat, wie?«, fragte er und spürte ein
    Kribbeln im Nacken.
    »Ja, klar«, murmelte Judith und kuschelte sich an ihn. »Sehr privat.«
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    7
    Am Dienstagmorgen um zwanzig nach neun
    klopfte Robert Niera sachte an die Tür von Abra-
    ham Bendali. »Kommen Sie herein, Robert«, sag-
    te der Richter. »Ich fürchte, wir haben ein kleines Problem, Euer Ehren«, teilte der Gerichtsdiener
    ihm mit. »Was denn?«, erwiderte der Richter und
    seufzte. »Einer der Geschworenen hat mir dies
    hier gegeben«, sagte Niera und reichte dem Rich-
    ter einen braunen Umschlag. Bendali sah, dass er
    an Stuart Dünn adressiert war. Er öffnete den
    Umschlag, entnahm die Fotos und breitete sie auf
    dem Tisch aus.
    »Das ist doch allerhand«, murmelte er. Er griff
    nach dem Zettel, den er auch dem Umschlag
    entnommen hatte, und seine Miene verfinsterte
    sich. »Nur einer?«, fragte er den Gerichtsdiener.
    »Nein, Euer Ehren, ich wurde von fünf der Ge-
    schworenen angesprochen«, gab Robert Niera zur
    Antwort. »Aber ich glaube, dass auch andere
    kontaktiert wurden. Drei sagten mir, sie hätten
    solche Umschläge bekommen, zwei meldeten,
    dass sie von Leuten angesprochen worden wa-
    ren.« Der Richter wiegte den Kopf hin und her.
    »Schicken Sie mir die Anwälte«, sagte er dann.
    »So, Mrs McAuliffe, was wissen Sie darüber?«,
    fragte Bendali aufgebracht, als sich die Vertreter der Verteidigung und der Anklage in seinem
    Raum versammelt hatten.
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    »Nicht das Geringste, Euer Ehren«, antwortete
    Dana mit einem Blick auf die Fotos. »Ich versi-
    chere Ihnen, dass ich diese Bilder noch nie zu
    Gesicht bekommen habe. Ich habe nichts zu tun
    mit Menschen, die diese Art von Manipulation
    betreiben, und ich bin ebenso empört darüber wie
    Sie.«
    Bendali starrte sie an und zog eine Augenbraue
    hoch. »Sind Sie da ganz sicher?«
    Dana, nicht im Mindesten eingeschüchert, hielt
    dem Blick eisern stand. »Wollen Sie mir Beein-
    flussung der Geschworenen unterstellen?«, fragte
    sie zurück. »Sollte ich das tun?«
    »Wohl kaum«, erwiderte sie gelassen. »Wie jeder
    brauchbare Anwalt will ich meinen Fall gewinnen,
    und ich werde zu Gunsten meines Mandanten alle
    mir zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Aber
    ich verstoße niemals gegen die Regeln. Wenn Sie
    mich nicht gut genug kennen, um sich dessen
    sicher zu sein, wäre vielleicht Mr Ayres so nett
    und würde sich für meine Integrität ausspre-
    chen.« Brian nickte. »Das kann ich und tue ich,
    Euer Ehren«, sagte er. »Ich arbeite seit über
    zehn Jahren mit Mrs McAuliffe zusammen.«
    »Dann haben wir irgendwo ein Leck von den
    Ausmaßen der Titanic«, erklärte Bendali. »Was
    sollen wir tun?« Die Anwälte sahen sich an.
    »Wir könnten den Prozess wegen Verfahrensfeh-
    lern einstellen«, schlug Brian vor. Seine man-
    gelnde Begeisterung für diese Option war ihm
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    anzumerken, denn er war zufrieden mit dem bis-
    herigen Prozessverlauf und mit den Geschwore-
    nen und wollte nicht noch einmal von vorne an-
    fangen.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, stimmte Bendali zu
    und sah Dana an. »Mrs

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