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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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sich äußert,
    hört man zu. Sie haben sich eine großartige Büh-
    ne erobert. Die müssen Sie nutzen, um unsere
    Position zu vertreten. Und was könnte uns mehr
    nutzen als die Verurteilung eines Terroristen wie Corey Latham? Sie mögen sich in diesen Prozess
    reingeschummelt haben, aber jetzt, da Sie’s ge-
    schafft haben, sollten wir praktisch denken – das müssen Sie nutzen.«
    »Was ist ein Ter-ra-rusten-sump-ata-sand?«,
    fragte Molly Mc-Auliffe ihre Eltern beim sonntäglichen Mittagessen. »Du meinst wahrscheinlich ei-
    nen ›Terroristensympathisant‹«, verbesserte
    Sam.
    »Ja, genau«, antwortete die Fünftklässlerin. »Und was ist das?«
    »Na ja, das ist jemand, der es für richtig hält,
    wenn jemand etwas kaputtmacht, das anderen
    gehört, oder Leuten Angst macht, sie verletzt o-
    der sogar tötet, nur weil er an etwas Bestimmtes
    glaubt«, gab ihr Stiefvater zur Antwort. »Oh«,
    sagte Molly und runzelte verwirrt die Stirn. Dana musste lächeln. »Wo hast das denn gehört?«
    »Das haben Kinder in der Schule gesagt«, ant-
    wortete Molly. »Sie meinten, du seist so was, weil du den Mann verteidigst, der Hill House in die
    Luft gejagt hat.«
    Dana blickte auf. Ihr Lächeln war verschwunden.
    »Wer hat das gesagt?«, fragte sie.
    »Ein paar aus meiner Klasse.«
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    »Und was hat deine Lehrerin getan?«
    Molly zuckte die Achseln. »Sie hat bloß gesagt,
    sie sollen es richtig aussprechen.«
    Dana und Sam sahen sich an.
    »Ich rufe morgen die Schule an«, sagte er.
    444

    10
    »Sie haben einen weiteren Zeugen hinzugezo-
    gen«, sagte Joan Wills sofort, als sie Dana im Gerichtsgebäude sah.
    »Wen?«
    »Einen Mann namens Joshua Clune.«
    »Wer ist das?«, fragte Dana.
    »Keine Ahnung«, antwortete Joan mit einem Ach-
    selzucken.
    »Aber sie wollen ihn gleich als Ersten aufrufen.«
    »Craig Jessup soll sich sofort darum kümmern«,
    sagte Dana und war schon wieder draußen.
    In seinem ganzen Leben hatte Joshua noch nie
    solche Angst gehabt. Nicht einmal, als vor langer Zeit in Wisconsin dieses Auto ihn überfahren hatte und er so lange im Krankenhaus sein musste
    und am Ende die Narbe im Gesicht hatte. So ähn-
    lich war ihm jetzt jedenfalls zu Mute: als käme
    etwas Schreckliches auf ihn zu, und er könne
    nichts dagegen tun.
    Eine Woche lang hatte er sich überlegt, ob er zur Polizei gehen wollte. Dann hatte er Big Dug gebeten, mit ihm zu gehen.
    »Ich muss doch aber nicht ins Gefängnis, oder?«,
    fragte er immer wieder.
    »Nein, nein«, versicherte ihm Big Dug. »Sie wer-
    den nur mit dir reden und aufschreiben, was du
    sagst. Und vielleicht ist es auch gar nicht wichtig.«
    445

    Joshua sprach mit einem Polizisten, einem grau-
    haarigen Mann namens Tinker. Er sagte ihm, er
    habe den Boten gesehen, könne ihn aber nicht
    wiedererkennen. »Er war groß und hatte eine Ja-
    cke an und eine von diesen weichen Mützen.«
    »Wissen Sie, um welche Uhrzeit Sie den – äh –
    Boten sahen?«, hatte Tinker gefragt.
    »McDonald’s hatte jedenfalls schon zu«, erinnerte sich Joshua. »Es muss nach elf gewesen sein.«
    »Und wie lange danach?«
    Joshua zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht.
    Ich hab geschlafen. Dann bin ich aufgewacht. Ich
    hab keine Uhr.« Sie sprachen etwa zwei Stunden
    mit ihm, dann bedankte sich Tinker bei Joshua
    und sagte, er werde nicht vor Gericht aussagen
    müssen.
    »Was bedeutet ›vor Gericht aussagen‹«, fragte
    Joshua Big Dug, als sie wieder zum Hafen gingen.
    »Da gehst du in einen Gerichtssaal und schwörst,
    dass du die Wahrheit sagen wirst, und dann setzt
    du dich vor ganz vielen Leuten auf einen Stuhl,
    und man stellt dir ’ne Menge Fragen«, erklärte
    ihm sein Freund.
    »Aber dann würden doch alle wissen, was ich
    gemacht hab«, rief Joshua entsetzt aus. »Dass
    ich im Hill House geschlafen hab, obwohl es ver-
    boten ist.«
    »Ich glaube, darüber brauchst du dir keine Sor-
    gen zu machen«, sagte Big Dug. »Der Polizist hat
    doch gesagt, das wäre nicht schlimm.«
    446

    Das stimmte zwar, aber offenbar hatte er es sich
    dann anders überlegt, denn Samstag früh waren
    zwei Polizisten in Uniform gekommen und hatten
    ihn mitgenommen. Big Dug war nicht da, um ihn
    zu beschützen, und sie hatten ihn mit aufs Revier genommen, ihn in eine Zelle gesperrt und lange
    alleine gelassen. Schließlich brachten sie ihn in einen Raum mit einem Tisch und Stühlen und
    einem großen Spiegel, und da wartete der grau-
    haarige Polizist auf ihn.
    »Joshua, wir müssen Ihre

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