Mein Wille geschehe
gekommen?«
»Hm, warten Sie mal«, antwortete Joshua und
kratzte sich am Kopf. »Muss jetzt etwa ein Jahr
sein. Ich glaube, ich bin im November herge-
kommen.« Er überlegte kurz und nickte dann.
»Ja, muss November gewesen sein, weil es so
viel regnete. Im Dezember hat’s nicht mehr so
viel geregnet.«
Dana notierte sich rasch »Big Doug«. Als sie auf-
blickte, bemerkte sie, dass einige Geschworene
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lächelten. Das war ihr alles andere als recht, doch sie musste zugeben, dass der junge Mann etwas
Liebenswertes ausstrahlte. »Gut, Joshua«, fuhr
Brian fort, »erzählen Sie uns doch einmal, wie
das war, als Sie krank wurden.«
»Ende Januar wurde ich krank«, berichtete Jo-
shua, »ich kriegte Husten und Fieber, und mein
Hals tat ganz schlimm weh.«
»Was haben Sie da gemacht?«
»Big Dug hat mich zu einem Arzt im Hill House
gebracht.«
»Was hat der Arzt getan?«
»Ganz genau untersucht hat er mich, und dann
hat er gesagt, ich soll am nächsten Tag wieder-
kommen und meine Medizin abholen.«
»Haben Sie das getan?«
Joshua blickte auf seine Füße. »Hm«, brummte
er. »Verzeihung, aber Sie müssen lauter reden«,
forderte Brian ihn auf.
»Ich bin wieder zum Hill House gegangen«, sagte
Joshua lauter.
»Am nächsten Tag, wie der Arzt es Ihnen gesagt
hatte?« Der Zeuge sah aus, als wolle er gleich
anfangen zu weinen. »Nein«, sagte er leise, »am
selben Abend.«
»Warum haben Sie das getan?«, fragte Brian
freundlich. »Weil ich manchmal Sachen verges-
se«, antwortete Joshua. »Und ich wollte den Arzt
nicht vergessen, wegen meiner Medizin.«
»Was haben Sie im Hill House gemacht, als Sie
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dort ankamen?«
»Ich hab mir hinten ein warmes gemütliches
Plätzchen gesucht und mich schlafen gelegt.«
»Wissen Sie noch, wann Sie sich schlafen gelegt
haben, Joshua?«
»So gegen zehn, und dann bin ich aufgewacht.
Da war es so halb zwölf.«
»Woher wissen Sie das?«
»Weil McDonald’s gerade geschlossen hatte, und
die Leute, die dort arbeiten, heimgingen.«
»Und was passierte, als Sie aufwachten?«
»Lange gar nichts. Später kam der Bote.«
»Was meinen Sie damit?«
»Ein Mann kam in die Klinik. Er hatte Pakete bei
sich und hat sie in den Keller gebracht.«
»Wie viel später war das?«
»Eine halbe Stunde vielleicht. Oder mehr.«
»Gegen Mitternacht also kam ein Mann zum Hill
House, der Pakete in den Keller gebracht hat?«
»Ja.«
»Konnten Sie den Mann deutlich sehen?« Joshua
zuckte die Achseln. »Es war dunkel, aber ich
konnte ihn schon sehen.«
»W7as können Sie uns über ihn sagen?«
»Er hatte eine Jacke an.«
»Was für eine Art Jacke?«
»Sie war dunkel und hatte einen Reißverschluss.«
Brian griff nach einer dunkelblauen Windjacke.
»Sie meinen, so eine?«
»Ja, genau.«
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»Und noch etwas?«
»Er hatte eine Mütze auf.«
»Was für eine Mütze? Eine Baseballkappe?« Jo-
shua schüttelte den Kopf. »Nein, eher wie eine
Wintermütze.«
Brian griff nach einer dunkelblauen Seemanns-
mütze und zeigte sie dem Zeugen. »Sah sie so
ähnlich aus?«
»Ja«, antwortete Joshua. »Genau so.«
»Konnten Sie auch gut sehen, wie der Mann aus-
sah?« Joshua nickte feierlich. »Es war dunkel,
aber ich konnte ihn ziemlich gut sehen«, sagte er und blickte zu Corey Latham hinüber. »Es war
der da drüben.«
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11
Erst am frühen Nachmittag beendete Brian die
Vernehmung von Joshua Clune, und der Richter
teilte den Geschworenen mit, dass die Verhand-
lung bis Mittwoch vertagt sei. »Falls Sie mehr
Zeit brauchen sollten, sagen Sie es meinem Ge-
richtsdiener«, teilte er Dana mit. »Und was ma-
chen wir nun?«, fragteJoan, als sie mit Dana das
Gerichtsgebäude verließ.
»Wir warten, ob Craigjessup etwas findet«, ant-
wortete Dana. »Und beten.«
Die Geschworenen waren glücklich über den frei-
en Tag. In Zweier- und Dreiergruppen verließen
sie das Gerichtsgebäude und schlängelten sich
durch die Menschenmenge, die den Verkehr auf
der Third Avenue fast zum Erliegen brachte. Seit
Prozessbeginn hatte sich die Anzahl der De-
monstranten von einigen Dutzend, die sich be-
reits zur Auswahl der Geschworenen eingefunden
hatten, auf annähernd tausend erhöht. Sie
schwenkten Schilder und Spruchbänder, schrien
Parolen, verkauften Propagandamaterial, beteten
und sangen. Von ein paar Reibereien abgesehen,
gab es jedoch keine Zwischenfälle. Was gewiss
auch der Tatsache zu verdanken war, dass sich
jeden Tag eine
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