Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
Vom Netzwerk:
er zur Antwort.
    »Wenn die Medienreaktion darauf nur halb so
    575

    hysterisch ausfällt, wie ich mir das vorstelle, wäre eine enorme Ablenkung von Ihrer Arbeit die Folge, und das wiederum würde sich ungünstig für
    unseren Mandanten auswirken. Das sehen Sie
    doch bestimmt genauso.«
    »Unabhängig von meiner Meinung im Moment –
    was würden Sie denn vorschlagen wollen?«, er-
    kundigte sich Dana und fragte sich, objoan es
    schaffen würde, Coreys Zeugenaussage zu be-
    gleiten.
    »Ich denke, es gäbe eine recht unkomplizierte
    Lösung«, antwortete Cotter. »Wir könnten
    Charles die Leitung übertragen, Sie würden erste
    Stellvertreterin, damit der Eindruck von Kontinui-tät gewahrt bleibt, und Ms Wills zweite.«
    Dana blinzelte überrascht. »Sie wollen Charles
    Ramsey die Leitung übertragen, nach allem, was
    Sie über sein Vorgehen wissen?«
    Der Geschäftsführer zuckte die Achseln. »Was
    wissen wir denn?«, entgegnete er. »Abgesehen
    von einer aus der Luft gegriffenen Behauptung,
    die offenbar niemand bestätigen kann, weiß ich
    nur, dass er ein erstklassiger Anwalt ist, der seit jeher einen makellosen Ruf hat.«
    »Wurde Craig Jessup deshalb so plötzlich entlas-
    sen?«, fragte sie. »Weil er auf etwas gestoßen
    ist, das diesem makellosen Ruf etwas anhaben
    könnte und damit auch dieser Kanzlei?«
    »Jessup hat verantwortungslos gehandelt«, erwi-
    derte Cotter gereizt. »Er wurde angestellt, um in 576

    bestimmten Fragen im Zusammenhang mit dem
    Prozess zu ermitteln, und hat sich nicht daran
    gehalten. Ich werde es nicht zulassen, dass An-
    gestellte ihre Kompetenzen überschreiten.«
    »Er hat nicht seine Kompetenzen überschritten,
    sondern auf meine Anweisung gehandelt«, stellte
    Dana klar. »Ich habe ihn darum gebeten, Licht in
    die Sache mit der Geschworenenliste zu bringen.
    Als das dann auf uns zurückfiel, dachte ich, dass es irgendwann für uns von Wichtigkeit sein könn-te.«
    »Gut, vielleicht habe ich überreagiert«, räumte
    Cotter ein. »Ich bin froh, dass Sie das so sehen«, sagte Dana, »denn ich habe ihn bereits wieder
    eingestellt.«
    Er runzelte die Stirn. »Vielleicht sollten wir die Entscheidung Charles überlassen«, bemerkte er.
    »Ach ja?«, erwiderte Dana. »Ich dachte, wir
    sprechen hier nur über Möglichkeiten. Wollen Sie
    damit sagen, dass Sie bereits eine Entscheidung
    getroffen haben?«
    »Nun, ich ging davon aus, dass Sie angesichts
    der Umstände…«
    Dana respektierte Paul Cotter als Geschäftsführer der Kanzlei, aber kampflos aufgeben würde sie
    deshalb noch lange nicht. »Wovon sind Sie aus-
    gegangen?«, fragte sie sachlich. »Dass ich die
    Flinte ins Korn werfe? Warum sollte ich das wohl
    tun? Sie können sich gewiss erinnern, dass Sie
    mich dringlich gebeten haben, diesen Fall zu ü-
    577

    bernehmen, obwohl ich nicht wollte. Jetzt ist es
    mein Fall, und ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass ich bisher hervorragend damit klarkomme.«
    »Das hat nichts mit der Qualität Ihrer Arbeit zu
    tun«, versicherte er ihr. »Die würde ich nicht in Frage stellen.«
    »Die Situation ist für mich alles andere als angenehm, doch es gibt keinen Grund anzunehmen,
    dass ich meine Arbeit nicht in der bisher geleisteten Qualität fortsetzen kann«, sagte sie. »Über-
    dies ist das Herzstück dieses Prozesses, von dem
    vieles abhängt, Coreys eigene Aussage. Und ich
    möchte nicht verhehlen, dass ich ernsthafte
    Zweifel daran habe, ob Charles hierfür die not-
    wendigen Voraussetzungen mitbringt. Er kennt
    Corey nicht. Er hat kaum ein Wort mit ihm ge-
    wechselt. Er hat sich nie die Mühe gemacht, ihn
    im Gefängnis zu besuchen. Er war nicht bei ei-
    nem einzigen der vorbereitenden Gespräche da-
    bei. Joan dagegen hat all das absolviert. Wenn
    Sie mich also wirklich von dieser Position abzie-
    hen wollen, sollten Sie Joan dafür in Betracht ziehen.«
    Cotter blickte sie finster an. »Darf ich Ihnen in Erinnerung rufen, dass Sie von einem angesehe-nen Seniorpartner dieser Kanzlei sprechen«, ent-
    gegnete er. »Ich weiß Ihre Loyalität gegenüber
    Ms Wills durchaus zu schätzen, bin aber der Ü-
    berzeugung, dass Charles die Vernehmung des
    Angeklagten souverän bewältigen würde und die
    578

    richtige Person für diese Aufgabe ist.«
    »Und Sie haben die Absicht, diese Entscheidung
    hier und jetzt zu treffen?«
    »Spricht etwas dagegen?«
    »Nun, finden Sie das nicht etwas überstürzt?«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich meine, hielten Sie es nicht für

Weitere Kostenlose Bücher