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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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uns. Ich kann dir nun sagen, dass wir ei-ne Person im Auge haben, aber wir wollen uns
    noch sicherer sein, bevor wir damit an die Öffentlichkeit gehen.«
    »Du meinst, ihr seid kurz davor, jemanden zu
    verhaften?« Der Bürgermeister wäre fast aufge-
    sprungen. »Ich denke, ja. Aber noch nicht für die Abendnachrichten.«
    »Wann ist es so weit?«
    »In ein paar Tagen vielleicht.«
    Der Bürgermeister seufzte. »Warum kommt mir
    das immer noch vor wie eine halbe Ewigkeit?«
    »Länger dauert es nicht mehr«, versprach ihm
    sein Freund. »Kann ich denn wenigstens sagen,
    die Ermittlungen sind noch im Gange, doch Erfol-
    ge zeichnen sich ab, und zum Ende der Woche
    wird es vermutlich eine Mitteilung von euch ge-
    ben?«
    Der Polizeipräsident dachte einen Moment nach.
    Auch er geriet ins Kreuzfeuer der Medien, nicht
    nur der Bürgermeister. Man spottete über die Po-
    lizei, und nach dreißig Jahren im Dienst wurden
    im Stadtrat erstmals Zweifel an seiner Kompe-
    tenz laut.
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    Er war ziemlich sicher, dass sie den richtigen
    Mann im Auge hatten, zögerte aber noch mit der
    Verhaftung, weil ihm Beweise fehlten. Um auf
    Nummer sicher zu gehen, brauchte er nur einen
    felsenfesten Beweis. Wenn er den hatte, würde er
    die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie den
    Schuldigen überführt hatten. Doch man konnte
    tatsächlich nicht bis in alle Ewigkeit warten. Er seufzte. »Ich denke, das kannst du schon machen«, sagte er.
    Am Samstagabend ging das Polizeipräsidium mit
    einer Mitteilung an die Öffentlichkeit. Die Erklä-
    rung des Polizeipräsidenten war kurz und knapp.
    Sie begann mit dem Satz: »Es kam zu einer
    Festnahme«, und endete mit den Worten: »Wir
    danken Ihnen für Ihre Geduld und Ihr Verständ-
    nis.« Offiziellen Verlautbarungen zufolge war die-se Verhaftung das vorläufige Endresultat der
    größten polizeilichen Ermittlung in der Geschichte der Stadt. Die Polizei von Seattle und Ermittler
    des FBI hatten die Überreste des Hill House förm-
    lich ausgesiebt. Sie hatten jedes noch so kleine
    Detail gesammelt, das mit dem Verbrechen in
    Verbindung stehen konnte, sämtliche etwaigen
    Beweisstücke ausgiebig untersucht, Hunderte von
    Leuten befragt und jede Spur verfolgt. Das Er-
    staunliche daran war, dass dies mit größter Sorg-
    falt und Ruhe geschehen war, obwohl ein enor-
    mer öffentlicher Druck bestand und die Medien
    das Geschehen mit absoluter Gnadenlosigkeit
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    verfolgten.
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    Einmal im Jahr machte Dana McAuliffe zum
    Frühstück Pancakes. Bei diesem besonderen Tag
    handelte es sich um den achtzehnten März. An
    diesem Tag hatte Sam, ihr Mann, Geburtstag,
    und Sam war verrückt nach Buttermilch-Pancakes
    mit frischen Blaubeeren.
    In den ersten zwei Jahren ihrer Ehe hatte Dana
    den Teig noch selbst zubereitet. Sie hatte mühse-
    lig das klein gedruckte Rezept in ihrem alten
    Kochbuch entziffert, alles sorgfältig abgemessen
    und inständig gehofft, dass ihr die Mischung aus
    Mehl, Buttermilch, Eiern und Gewürzen richtig
    gelingen würde. Dann hatte sie eines Tages im
    Supermarkt eine Fertigbackmischung entdeckt
    und war künftig verloren für das Kochbuch. Falls
    Sam den Unterschied schmeckte, ließ er es sich
    jedenfalls nicht anmerken.
    Molly fiel bestimmt nichts auf. Das neunjährige
    Mädchen mit den Sommersprossen und braunen
    Rattenschwänzen aß Pancakes so gerne wie ihr
    Stiefvater, und es war ihr völlig egal, wie sie zu Stande kamen. Zum Glück für Dana, die Kochen
    nicht ausstehen konnte.
    »Wenn ich hätte Köchin werden wollen«, knurrte
    sie oft vor sich hin, wenn sie wieder einmal hek-
    tisch damit beschäftigt war, in letzter Minute ein Essen auf den Tisch zu bringen, »hätte ich Kochen studiert statt Jura.«
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    Dana ähnelte ihrem Vater in vielerlei Hinsicht. Sie war so hoch gewachsen und attraktiv wie er und
    ebenso scharfsinnig und ehrgeizig, was ihre Kar-
    riere betraf. In Port Townsend im Bundesstaat
    Washington, wo sie aufgewachsen war, hatte sie
    ihren Vater, den glühenden Verfechter des
    Rechts, der zugleich ihr Vorbild und ihr Mentor
    war, bei der Arbeit erleben können.
    »Nur der Gesetzgebung verdanken wir die Zivili-
    sation«, sagte Jefferson Reid ihr immer wieder,
    als sie alt genug war, ihn zu verstehen. »Ohne
    Gesetze und Rechtsprechung hätten wir uns
    schon vor langer Zeit selbst vernichtet.« Dana
    war die älteste von vier Töchtern und in gewisser Weise der Sohn, den ihr Vater nie bekommen
    hatte. Sie hatte ihren Abschluss an der

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