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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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ich«, fügte er hinzu. »Aber ich hab gehört, dass sie auch mit Besatzungsmitgliedern von anderen Schiffen sprachen und mit einigen Zivilis-
    ten.«
    »Was meinen Sie, wie viele Personen haben sie
    dort befragt?«
    »Etwa zwölf, schätze ich.«
    »Hatten Sie alle etwas gemeinsam, abgesehen
    von Ihrer Tätigkeit in Bangor?«
    »Das habe ich später gehört«, antwortete er. »Al-
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    le fuhren Geländewagen.«
    »Noch etwas?«
    »Die Autos hatten alle eine dunkle Farbe –
    schwarz, grün oder braun.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Hatten sie nicht alle Aufkleber?«
    »Ach so, ja, richtig. Ohne die Aufkleber kommt
    man gar nicht auf das Gelände.«
    »Sind die Aufkleber bei allen Autos an derselben
    Stelle angebracht?«
    »Ja«, antwortete er. »Wir müssen sie in die linke untere Ecke der Windschutzscheibe kleben, damit
    der Wachposten sie gut erkennen kann. Das ist
    Vorschrift.«
    »Sind die Aufkleber alle gleich?«
    »Ja.«
    »Genau gleich?«
    »Naja, nicht ganz.«
    »Inwiefern unterscheiden sie sich?«
    »Wir haben alle denselben Sticker vom Verteidi-
    gungsministerium, aber es gibt auch noch Auf-
    kleber vom Stützpunkt, mit unterschiedlichen
    Farben: blau für Offiziere, rot für Mannschafts-
    dienstgrade, gelb für Zivilangestellte.«
    »Und die Aufkleber sind in der Windschutzscheibe
    deutlich erkennbar?«
    »Ja. Deshalb haben wir diese Regelung. Wenn
    der Wachposten einen blauen Aufkleber sieht,
    weiß er, dass er einen Offizier vor sich hat, und 191

    kann salutieren.«
    »Gut«, sagte Dana. »Woher wusste die Polizei
    von der Abtreibung?«
    Corey sah sie fragend an. »Ich habe keine Ah-
    nung«, antwortete er.
    »Haben Sie den Detectives etwas davon gesagt?«
    »Nein. Sie haben mich beim ersten Mal nicht da-
    nach gefragt. Aber als sie wiederkamen, schienen
    sie davon zu wissen.«
    »Wer wusste außer Ihnen und Elise noch davon?«
    Corey überlegte einen Moment. »Zach«, sagte er
    dann. »Ein paar Männer von meinem Boot. Au-
    ßerdem habe ich ab und an bei Mrs Biggs Tee
    getrunken, und da habe ich kein Geheimnis dar-
    aus gemacht. Mit meinem Pfarrer habe ich dar-
    über gesprochen und mit den Leuten in der
    Selbsthilfegruppe. Und die Leute vom Hill House
    wussten natürlich auch Bescheid. Aber ich glau-
    be, das sind alle.« Dana zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob es wichtig sein kann«, sagte sie.
    »Aber ich möchte, dass Sie mir alle Namen auf-
    schreiben.«
    »Okay«, erwiderte Corey und begann zu schrei-
    ben. »Gut«, fuhr sie fort, als er damit fertig war.
    »Sie hatten also erstmals mit der Polizei zu tun, als man Ihr Auto sehen wollte. Wie verlief die
    zweite Begegnung?«
    »Etwa eine Woche später kamen Tinker und ein
    anderer Detective wieder, um weitere Fragen zu
    stellen.«
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    »Haben Sie noch einmal mit allen gesprochen?«
    »Ich glaube nicht. Sie haben mit mir geredet, mit einem anderen Leutnant von meinem Boot, mit
    zwei Offizieren von der Michigan und mit einem
    von der Alabama.«
    »Sie haben nur Kontakt mit Offizieren aufge-
    nommen?« Corey überlegte kurz. »Ich glaube, ja.
    Nur mit uns fünf. Ich bin ziemlich sicher.«
    »Was hat man Sie gefragt?«
    »Sie wollten wissen, wie ich zu Hill House stehe.
    Wie oft ich dort gewesen sei. Was ich über die
    Abtreibung dachte. Ob ich die Leute von der Kli-
    nik dafür verantwortlich machte. Solche Sachen.«
    »Wie lange haben sie mit Ihnen gesprochen?«
    »Oh, eine Stunde auf jeden Fall, wenn nicht län-
    ger. Jedenfalls stellten sie dieselben Fragen zwei-oder dreimal, als hätten sie vergessen, dass wir
    schon darüber gesprochen hatten.«
    »Und dann gingen sie?«
    »Ja. Aber ein paar Tage später tauchten derselbe
    Mann, Tinker, und ein paar andere mit einem
    Durchsuchungsbefehl bei mir zu Hause auf. Sie
    haben Sachen aus meinem Wagen, aus der Gara-
    ge und meinem Schrank mitgenommen. Sie sag-
    ten, sie würden das machen, damit sie mich als
    Verdächtigen ausschließen könnten. Ich habe ih-
    nen geholfen, so gut ich konnte.«
    »Das war alles?« Corey nickte. »Bis zu dem Tag,
    als sie mich verhafteten.«
    »Das ist eine Liste von den Leuten, die laut Corey 193

    von der Abtreibung wussten«, sagte Dana und
    reichte Craig Jessup den Notizzettel. »Ich weiß
    allerdings nicht, ob es von Bedeutung ist und uns irgendetwas nützt.«
    »Glauben Sie, dass er reingelegt wurde? Dass
    man ihm die Sache angehängt hat?«
    »Ich bin verpflichtet, jede Möglichkeit in Erwä-
    gung zu ziehen«, antwortete sie. »Und

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