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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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niemandem über den Prozess zu sprechen,
    und setzte den Termin für den nächsten Tag auf
    zehn Uhr morgens fest. Der Tag war weitgehend
    so verlaufen, wie das Team der Verteidigung er-
    wartet hatte. Brian Ayres hatte vier Stunden ge-
    sprochen, Dana McAuliffe vier Minuten.
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    2
    »Rufen Sie bitte Ihren ersten Zeugen auf, Herr
    Staatsanwalt.«
    Mit diesen Worten von Richter Bendali begann
    der zweite Tag des Hill-House-Prozesses. Brian
    Ayres, der einen dunkelblauen Anzug und ein
    beigefarbenes Hemd trug, erhob sich und wandte
    sich den Geschworenen zu. »Guten Morgen«,
    sagte er mit einem freundlichen Lächeln, und die
    Geschworenen erwiderten das Lächeln und mur-
    melten ebenfalls »Guten Morgen«. Dann wandte
    Brian sich zur Richterbank. »Die Anklage ruft Ho-
    ward Metzger auf, Euer Ehren.«
    Ein stämmiger Mann um die fünfzig wurde he-
    reingebeten und zum Zeugenstand geführt. Als er
    zwischen den Zuschauern hindurchging, versuch-
    ten viele, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Der
    Protokollführer nahm den Eid ab und bat dann
    den Zeugen, seinen Namen zu sagen. Daraufhin
    setzte sich Metzger, der in seinem dreiundzwan-
    zigjährigen Berufsleben in über dreißig Fällen als Zeuge aufgetreten war, und sah den Staatsanwalt gelassen an.
    »Mr Metzger«, begann Brian, »sagen Sie bitte
    den Geschworenen, für wen Sie beruflich tätig
    sind.«
    »Für das Federal Bureau of Investigation«, ant-
    wortete Metzger mit leichtem Südstaatenakzent.
    »Und in welchem Bereich sind Sie für das FBI tä-
    332

    tig, Sir?«
    »Für die Untersuchung von Bombenanschlägen.«
    »Wurden Sie im letzten Februar zum Familien-
    zentrum Seattle gerufen?«
    »Ja, das wurde ich.«
    »Was fanden Sie dort vor?«
    »Ein Gebäude, das durch einen Brand zerstört
    worden war.«
    »Und konnten Sie die Ursache für das Feuer er-
    mitteln?«
    »Ja, das Feuer wurde meinen Ermittlungen nach
    durch eine Bombe verursacht.«
    »Konnten Sie und Ihre Mitarbeiter Teile der Bom-
    be sicherstellen?«
    »Ja.«
    »Konnten Sie dieses Material, ohne es durch Be-
    rührung zu verändern, zur genauen Analyse in
    Ihr Labor befördern?«
    »Ja.«
    »Und ging aus diesen Analysen hervor, um was
    für eine Art von Bombe es sich handelte?«
    »Ja. Es handelte sich um eine so genannte Aspi-
    rinbombe.«
    »Können Sie das bitte erklären?«
    »Das ist eine Form von Plastiksprengstoff, der
    aus gewöhnlichem Aspirin, Methylalkohol, Gar-
    tendünger und Batteriesäure hergestellt wird.«
    »Können Sie den Geschworenen mitteilen, wie
    schwierig es ist, solchen Sprengstoff herzustel-
    len?«
    333

    Der Ermittler zuckte die Achseln. »Das kann so
    einfach sein, dass es einem geschickten Kind ge-
    lingt, oder so kompliziert, dass nur ein Fachmann es bewerkstelligen kann.«
    »Wie schwierig ist es, eine Aspirinbombe anzufer-
    tigen?«
    »Man müsste Vorkenntnisse besitzen und sehr
    präzise arbeiten, aber man muss dazu kein
    Fachmann sein.«
    »Würde jemand, der, sagen wir mal, im Umgang
    mit Waffen geschult wurde, in der Lage sein, eine solche Bombe herzustellen?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Muss eine solche Bombe in einem Labor ange-
    fertigt werden?«
    »Nein«, antwortete Metzger. »Sie lässt sich mit
    einer einfachen Grundausstattung in jedem gut
    belüfteten Raum herstellen.«
    »Einer Garage, zum Beispiel?«
    »Richtig.«
    »Haben Sie etwas Aufschlussreiches in den si-
    chergestellten Überresten der Bombe entdecken
    können?« Metzger nickte. »Wir fanden Fasern,
    die wir einer Stoffart zuordnen konnten, aus der
    Matchbeutel hergestellt werden. Wir gehen davon
    aus, dass die Bombe in einem solchen Beutel
    transportiert wurde.«
    »Konnten Sie die Herkunft der Matchbeutel ermit-
    teln?«
    »Ja. Wir konnten feststellen, dass sie beim Militär 334

    verwendet werden.«
    Ein Raunen ging durch die Zuschauerreihen, wo
    die Angehörigen der Opfer und die Überlebenden
    des Anschlags saßen.
    »Das nenne ich eine klare Linie«, raunte Helen
    Gamble Raymond Kiley zu.
    In den folgenden Stunden befragte Brian den
    FBI-Agenten eingehend zur Herstellung jener Art
    von Bombe, mit der Hill House zerstört worden
    war, und bemerkte dabei erfreut, dass die Ge-
    schworenen aufmerksam zuhörten. Er fragte, bis
    einige der Geschworenen sichtlich zu ermüden
    begannen. Dann, kurz vor Ende des Prozessta-
    ges, überließ er seinen Zeugen der Verteidigung.
    Dana, in einem hellgrauen Kostüm, stand auf.
    »Mir ist bewusst, wie spät es schon ist, und ich
    werde nur einige kurze

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