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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Fragen stellen«, sagte sie freundlich, an die Geschworenen wie auch an den
    Zeugen gewandt. »Mr Metzger, Sie sagten zuvor,
    dass jemand, der Kenntnisse im Umgang mit
    Kriegswaffen besitzt, in der Lage wäre, diese Art von Aspirinbombe herzustellen, mit der Hill House zerstört wurde?«
    »Ja.«
    »Wollten Sie damit sagen, dass diese Art von
    Kenntnissen notwendig wäre, um eine Aspirin-
    bombe anzufertigen?«
    »Nein«, antwortete der FBI-Agent. »Wer wäre
    denn dazu in der Lage?«
    »Nun, ich denke, jeder, der im Chemieunterricht
    335

    aufgepasst hat.«
    »Wie würde jemand mit chemischen Grundkennt-
    nissen lernen, eine solche Bombe herzustellen?«
    »Das ist leider sehr viel einfacher, als Sie vielleicht glauben mögen«, antwortete Metzger.
    »Man kann sowohl Bücher und Broschüren per
    Mailorder bestellen als auch Anweisungen zur
    Herstellung unterschiedlicher Bomben direkt aus
    dem Internet beziehen.«
    »Man braucht keine speziellen Fähigkeiten?«
    »Nein.«
    »Muss sich nicht mit Kriegswaffen auskennen?«
    »Nein.«
    »Man braucht also nur den Vorsatz und Zugang
    zum Internet?«
    »Ja.«
    Dana nickte nachdenklich. »Gut, dann möchte ich
    mich noch den Fasern von den Matchbeuteln zu-
    wenden«, fuhr sie fort. »Sie sagten, sie stamm-
    ten aus einem gewöhnlichen Matchbeutel, wie er
    beim Militär zur Ausstattung gehört, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wie konnten Sie das ermitteln?«
    »Wir verglichen die Fasern mit diversen Stoffen,
    bis wir den identischen Stoff fanden.«
    »Und der Matchbeutel aus Militärbeständen, den
    Sie zum Vergleich heranzogen, woher bezogen
    Sie den?«
    »Ich glaube, aus einem Laden für Militärbestän-
    de.«
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    »Sie mussten sich nicht ans Militär wenden, um
    an einen solchen Matchsack zu kommen?«
    »Nein.«
    »Sie mussten sich einen solchen Sack nicht von
    jemandem ausborgen, der noch beim Militär ist?«
    »Nein.«
    »Einer Ihrer Mitarbeiter ging einfach in einen Laden für Militärbestände, wie den auf der First A-
    venue, und kaufte einen solchen Matchbeutel?
    Wie es jeder tun könnte?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Ich verstehe«, sagte Dana.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Überleben-
    den. »Ich glaube, so einfach wird es wohl doch
    nicht«, murmelte Helen Gamble.
    »Gut, Mr Metzger«, sagte Dana, »lassen Sie mich
    Ihre Aussage noch einmal zusammenfassen: Sie
    haben Reste der Bombe am Tatort sichergestellt,
    die dann sorgfältig untersucht wurden. Die Er-
    gebnisse wurden von Fachleuten des FBI ausge-
    wertet. Ist das so weit richtig?«
    »Jawohl.«
    »Und konnten Sie bei dieser Analyse etwas
    bestimmen, das Ihnen Aufschluss über die Person
    gab, die sie anfertigte? Außer dass sie über che-
    mische Grundkenntnisse und Zugang zum Inter-
    net verfügen musste?« Der FBI-Agent blinzelte.
    »Nein«, gab er zur Antwort. »Danke, Sir«, erwi-
    derte Dana. »Keine weiteren Fragen, Euer Eh-
    ren.«
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    Ein ganzer Tag, dachte Allison Ackerman, als sie
    zurückfuhr nach Maple Valley. Einen ganzen Tag
    hatten sie einen Crash-Kurs in Bombenherstel-
    lung mitgemacht, nur um am Ende zu erfahren,
    dass der Spezialist das verdammte Ding gar nicht
    mit dem Angeklagten in Verbindung bringen
    konnte.
    Und Dana McAuliffe hatte gewusst, dass es so
    war. Allison gluckste. Sie war schlau, diese Frau.
    Und sie hatte die Ruhe weg. Sie hätte niemals
    versucht zu behaupten, dass Hill House nicht
    durch eine Bombe zerstört worden war. Sie sorg-
    te nur dafür, dass man das Ding nicht mit ihrem
    Mandanten in Verbindung brachte.
    Wozu hatte dieser Prozesstag also gedient? Um
    die Basis für weitere Zeugenaussagen zu schaf-
    fen, sagte sich Allison in dem Versuch, dem doch
    noch etwas Gutes abzugewinnen. Dennoch war
    sie irgendwie verärgert. Sie hatte nicht direkt das Gefühl, dass ihre Zeit vergeudet worden war, aber irgendwie war dieses Ergebnis doch enttäu-
    schend.
    Joan Wills fand Dana deshalb so herausragend als
    Anwältin, weil sie niemals vergaß, dass sie eine
    Frau war, und sie sorgte auch dafür, dass die an-
    deren es nicht vergaßen. Sie hatte in einer Män-
    nerdomäne Karriere gemacht und sich dabei eine
    spezielle Mischung aus Sanftheit und Direktheit
    angeeignet, die einen arglosen Gegner schnell zu
    Fall brachte. Dabei war allerdings auch die Tatsa-338

    che behilflich, dass sie weitaus intelligenter war als die meisten Männer in dieser Branche.
    »Du hast den Typen vom FBI nach Strich und
    Faden fertig gemacht«, sagte Joan überschwän
    glich, als sie nach dem

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