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Mein wunderbarer Brautsalon

Mein wunderbarer Brautsalon

Titel: Mein wunderbarer Brautsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag
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dass sie sich unsere Band anhören möchte. Trotzdem lege ich es nicht gerade darauf an, mit ihm zu sprechen. Käme mir vor wie ein Heuchler, schließlich …
    Nach dem dritten Klingeln knackt es in der Leitung. Scheiße, auch hier nur der Anrufbeantworter. Aber wenigstens mit ihrer Stimme und nicht mit seiner.
    »Hi, hier ist der Anschluss von Kiki und Matthias. Wir sind nicht da, Nachrichten erwünscht.« Matthias?
    »Ha… hallo, Kiki, Christoph hier. Du weißt schon, Brautmoden-Christoph. Ich, ja, ähm, hab dir auch schon auf deinem Handy eine Nachricht hinterlassen, aber dann spreche ich hier auch nochmal drauf.« Mir entfährt ein nervöser Kiekser, auch das noch! »Also, es geht um unser Treffen morgen, das klappt nicht um sieben, sondern erst um acht. Hoffe, du kannst da auch. Hier nochmal meine Nummer, falls es nicht geht«, wieder bete ich meine Handynummer herunter. »Ja, äh, wir sehen uns dann im Probenraum, dann kannst du dir die ›High Emotions‹ mal live anhören. Äh, tja, dann, äh, tschühüs.« Oh Mann, ich klinge wie ein Super-Depp. Brautmoden-Christoph – wie bin ich nur darauf gekommen?

    Annika
    Paul ist offenbar verschüttgegangen. Den ganzen Samstagabend habe ich noch versucht, ihn zu erreichen, und am Sonntagmorgen, bevor ich zu Kiki rübergehe, auch noch einmal. Weder zu Hause noch auf dem Handy meldet er sich, vielleicht ist er ausgewandert?
    Mit einer riesigen Packung Toffifee tauche ich bei Kiki auf, die mag sie besonders gern. Als sie mir die Tür öffnet, bezweifle ich allerdings, dass ihr in nächster Zeit nach Naschen zumute sein wird. Seit ich sie am Donnerstagabend zum letzten Mal gesehen habe, ist sie um zehn Jahre gealtert und hat offensichtlich ebenso viele Kilos verloren.
    »Süße.« Ich nehme sie spontan in den Arm. Sie schiebt mich sofort weg.
    »Komm mir lieber nicht zu nahe. Der Arzt meint zwar, so leicht stecke ich niemanden an, aber lass uns lieber vorsichtig sein, sonst liegst du am Ende auch noch flach.« Sie schlurft vor mir her in Matthias’ und ihr Schlafzimmer und lässt sich wieder aufs Bett fallen. Umgeben von einer Million Taschentüchern und diversen Arzneimitteln sieht sie aus wie ein Häufchen Elend.
    »Du bist ja echt der Tod auf Latschen«, stelle ich mitfühlend fest und setze mich zu ihr ans Fußende. »Im Vergleich zu gestern geht’s mir schon wieder prima.« Sie hustet. »Die Medikamente schlagen ziemlich schnell an.«
    »Dann habe ich ja die Hoffnung, dass du durchkommst.«
    »Die Frage ist nur, wie. Ich hoffe echt, dass das bald vorbei ist.«
    »Bestimmt. Bist ja hart im Nehmen.«
    »Ha, ha! Genau das hat Matthias auch gesagt.«
    »Siehste! Wann kommt er eigentlich wieder nach Hause?«
    »Er wollte versuchen, es Mittwoch zu schaffen. Aber versprechen kann er nichts, in London ist wohl die Hölle los.«
    »Könnte sich auch mehr um seine Liebste kümmern«, stelle ich mürrisch fest. Kiki winkt müde ab. »Ist egal«, meint sie, »der könnte mir ja eh nicht helfen und ich liege hier nur nutzlos rum.«
    »Wäre aber doch trotzdem schön, wenn er da wäre.«
    »Wäre, hätte, könnte. Außerdem habe ich noch dich.«
    »Richtig, mich.« Ich hebe meine Tasche vom Boden auf und stelle sie aufs Bett. »Also, willst du wissen, was meine Hochzeitsrecherchen ergeben haben?« Trotz ihres miserablen Zustandes wirkt Kiki mit einem Schlag wieder ganz fit. »Klar, bin schon gespannt.«
    Ich erkläre Kiki, dass es meiner Meinung nach am wichtigsten ist, schnell ein Lokal zu mieten und die Einladungen rauszuschicken. »Alles andere, der Blumenschmuck, ein Fotograf, Sitzordnung … na, der ganze Krempel halt, um den kannst du dich noch in aller Ruhe kümmern, wenn du wieder fit bist. Aber natürlich bereite ich trotzdem so viel vor, wie ich schaffe.«
    »Du bist echt ein Schatz!«
    »Ich weiß. Und guck mal hier, was ich noch entdeckt habe«, ich zeige ihr einen Prospekt. »Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch auf einem Alsterdampfer standesamtlich trauen lassen. Bis zu siebzig Personen gehen auf so einen Kahn. Kostet zwar ein paar hundert Euro, aber klingt doch irgendwie witzig.«
    »Stimmt«, gibt Kiki mir recht, »ich telefoniere nachher sowieso mit Matthias, dann frage ich ihn mal, was er davon hält.«
    »Du hast doch gesagt, er will nur wissen, wann und wo er zu erscheinen hat.«
    »Richtig«, Kiki lacht. »Aber ich will ihm trotzdem das Gefühl geben, dass ich keine Entscheidung ohne ihn treffe. Psychologie und so, du verstehst.«
    »Jedenfalls könntet

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