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Mein wunderbarer Brautsalon

Mein wunderbarer Brautsalon

Titel: Mein wunderbarer Brautsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag
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Er nickt. »Ja, ich will ihr zur Hochzeit ein riesiges Herz aus Rosen
    schenken. Deshalb bin ich noch einmal zurückgekommen, um das mit der Floristin zu besprechen.«
    »Schöne Idee.« Das meine ich sogar ernst. Hm, scheint mit den beiden dann doch gut zu laufen. Gleichzeitig habe ich den Anflug eines schlechten Gewissens. »Kommen Sie dann heute Abend auch mit?«
    »Heute Abend? Wohin denn?«
    »Zur Bandprobe«, will ich schon sagen, stoppe mich aber. Sie hat es ihm nicht erzählt. Soll das auch eine Überraschung werden? »Schon gut, ich hab da was verwechselt.« »Aha.«
    Ich sehe auf meine Uhr. »Ich muss zurück zu meinem Stand.«
    »Ja, ich muss auch los«, stellt er fest. »Ach, übrigens«, er sieht mich bittend an, »sollten Sie Annika noch einmal sehen, sagen Sie Ihr nicht, dass Sie mich hier getroffen haben. Wegen der Überraschung und so.«
    »Sicher«, antworte ich. Dann weiß er wohl wirklich nicht, dass ich Annika heute Abend noch sehe. »Auf Wiedersehen.« Wir verabschieden uns per Handschlag, ich mache mich wieder auf den Weg zurück zu unserem Stand. Als ich mich noch einmal kurz umdrehe, sehe ich, wie Paul wieder mit der Frau spricht. Ein Rosenherz also. Komisch ist die ganze Sache schon!

    Annika
    »Annika, ich bin’s, Paul!«, ruft eine Stimme in die Gegensprechanlage. Ich stehe tropfnass im Flur, Paul hat mich aus der Dusche geklingelt. »Heureka«, erwidere ich. »Du lebst! Komm hoch, ich war gerade in der Dusche.« Ich drücke auf den Türsummer, dann gehe ich schnell ins Bad und ziehe mir etwas über.
    »Hör zu«, beginnt Paul ohne Umschweife, als er in meine Wohnung gestolpert kommt. »Der Typ vom Brautsalon hat mich erwischt.«
    »Was soll das heißen, erwischt?«
    »Ich war vorhin noch einmal auf der Messe«, erklärt Paul. »Du weißt schon, hab da doch diese nette Floristin kennengelernt … Na ja, und auf einmal stand dieser Christoph direkt neben mir.«
    »Idiot«, entfährt es mir, und ich blitze ihn böse an. »Ich hab dir doch gleich gesagt, du sollst dich da nicht rumtreiben!«
    »Ja, ich weiß«, gibt Paul zu. »War echt blöd, vor allem, weil ich erst gar nicht wusste, was ich sagen soll. Er erzählte mir, du hättest ihm gesagt, ich sei in London.«
    »Genau das hab ich«, gifte ich ihn an. »Und wenn du mal ans Telefon gegangen wärst, statt dich tot zu stellen, hätte ich dir auch schon längst alles erzählen können.« »Tut mir leid«, erwidert er zerknirscht. »Aber ich glaube, ich hab die Kurve nochmal gekriegt. Hab einfach gesagt, ich würde später nach London fliegen und wäre noch einmal zur Messe gegangen, weil ich dich zur Hochzeit mit einem großen Rosenherz überraschen wollte. Deshalb soll er dir auch nicht erzählen, dass er mich gesehen hat.«
    »Super die Kurve gekriegt«, meine ich sarkastisch. »Dann mach jetzt mal die Ohren auf und hör dir an, was seit deinem unrühmlichen Abgang gestern alles passiert ist.«
    Ich schleife ihn ins Wohnzimmer und erzähle ihm von meinem Mittagessen mit Christoph und davon, dass er mich heute Abend zur Probe eingeladen hat. Und die Geschichte mit Simon, die erzähle ich ihm natürlich auch. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Kiki mittlerweile auch Bescheid weiß.
    »Aber das klingt doch klasse!«, stellt Paul begeistert fest, nachdem ich ihm alles berichtet habe.
    »Geht so«, meine ich, »Kiki gegenüber war es mir schon etwas peinlich, von unserem idiotischen Plan zu erzählen.«
    »So idiotisch scheint der doch gar nicht zu sein«, widerspricht mir Paul. »Christoph fährt auf dich ab, das ist offensichtlich. Und dein Nachbar Simon auch. Damit ist unsere These ja schon so gut wie bewiesen.«
    »Dann kann ich ja gleich sämtliche Recherchen einstellen.«
    »Unsinn«, meint Paul. »Jetzt geht’s doch erst richtig los! Also, mach dich hübsch für heute Abend und lächele brav.«
    »Oh ja, ich werde mir ein nettes Kleidchen anziehen«, kommentiere ich seinen Ratschlag.
    »Genau. Und morgen in der Konferenz können wir dann hoch erhobenen Hauptes von unseren ersten Erfolgen berichten.«
    »Schön, dass du von ›unseren‹ Erfolgen sprichst – du hast dich ja die meiste Zeit elegant aus der Affäre gezogen.«
    »Aber doch nur, um für dich das Feld zu räumen.«
    »Sicher doch, du Armer bist dazu gezwungen worden, deine Zeit mit der Floristin zu verbringen.« Gegen meinen Willen muss ich lachen, Paul ist echt ’ne Marke. »Wie heißt sie eigentlich?«
    »Das glaubst du mir eh nicht.«
    »Wieso?«
    »Weil sie Flora

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