Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Stirn und ließ sie allein, damit sie sich ausruhte.
Noch bis spät in die Nacht unterhielt er sich im Saal mit Prinz Harry, und sie debattierten über die Informationen, die Catherine ihm geliefert hatte.
»Was für eine Frau!«, sagte der Prinz und schüttelte grinsend den Kopf.
»Aye«, stimmte William ihm leise zu.
»Nie zuvor hatte ein Prinz einen besseren Spion«, prahlte Harry. »Sie ist mutig und tapfer. Und ihre Loyalität ist grenzenlos. Grenzenlos, sage ich Euch«, wiederholte er und breitete die Arme aus. »Bei allen Heiligen, sie kann den Feind anlügen und ihn jedes ihrer Worte glauben lassen. Und doch könnte sie Euch oder mich nicht belügen, und wenn ihr Leben davon abhinge.«
William krümmte sich innerlich. Obwohl Harry ihn nicht absichtlich zurechtwies, führte doch das uneingeschränkte Vertrauen des jungen Mannes zu Catherine dazu, dass William sich wie ein unwürdiger Wurm fühlte, je an ihrem Wort gezweifelt zu haben.
»Wie Ihr wisst, hält der König in diesem Jahr seinen weihnachtlichen Hof in Eltham Castle«, sagte der Prinz. »Kommt mit mir nach Monmouth, und wir reiten gemeinsam dorthin.«
Der Prinz erinnerte ihn daran, dass von ihm erwartet wurde, sich vor dem König zu zeigen. Da Northumberland in Schottland noch immer den Aufstand anheizte, benötigte der König ein Zeichen für Williams Treue. Zögernd willigte William ein, den Prinzen in zwei Tagen auf Monmouth zu treffen.
»Tyler war es.«
Catherine schaute auf. William stand in der Tür zu ihren Privatgemächern.
Er kam zu ihr und nahm ihre Hand. »Nachdem Prinz Harry heute Morgen aufgebrochen war, bin ich noch einmal ins Dorf gegangen. Ich hörte von ein paar Leuten, dass Tyler vor ein paar Wochen eine Kuh gekauft hat. Niemand konnte sich erklären, woher er das Geld dafür hatte.«
»Das ist verdächtig.«
»Aye. Jetzt ist er verschwunden, was den Verdacht nur erhärtet. Niemand hat ihn seit dem Tag deiner Rückkehr gesehen. Wahrscheinlich hatte er Angst, du könntest von deinen Entführern etwas über seine Rolle bei der ganzen Angelegenheit gehört haben.«
»Oder ihm war ohnehin klar, dass ich ihn verdächtigen würde.«
»Ich habe ein paar Männer ausgeschickt, nach ihm zu suchen«, sagte William. »Über kurz oder lang werden sie ihn finden und hierher bringen.«
Sie hatte erwartet, diese Nachricht würde sie mehr beruhigen, als sie es letztendlich tat. Auch William kam ihr immer noch beklommen vor.
»Was ist?«, fragte sie.
»Ich habe vor, Stephen mit nach Eltham zu nehmen.«
»Das freut mich«, sagte sie. »Es ist gut für ihn, wenn der König und andere in ihm den Bruder von William FitzAlan sehen und nicht immer nur Carletons Sohn.«
Ihr Lächeln erstarb, als sie bemerkte, dass William ihr immer noch nicht in die Augen sehen konnte.
»Wie immer werde ich die Verantwortung für die Verteidigung der Burg Edmund übertragen, solange ich fort bin.«
Sie stützte die Hand in die Hüfte und schaute ihn wütend an. »Du wolltest es mir nicht sagen, weil du ganz genau weißt, dass mir das nicht gefällt.«
»Er ist mein Stellvertreter«, erklärte William. »Ich übertrage ihm die Verantwortung, weil ich Vertrauen zu ihm habe. Es wäre eine grobe Beleidigung, wenn ich es nicht täte.«
Die Geduld in seiner Stimme zerrte an ihren Nerven.
»Ich traue ihm nicht«, sagte sie und versuchte erst gar nicht, ihre Verärgerung zu verbergen. »Ich will nicht unter seiner Obhut stehen.«
»Wie kannst du so etwas sagen, wenn er fast gestorben wäre, um dich zu beschützen?«, sagte William. »Er würde es, ohne zu zögern, jederzeit wieder tun. Er nimmt das Vertrauen, das ich in ihn setze, sehr ernst.«
»Was ist mit den anderen Männern? Du kannst doch gewiss einem von ihnen die Verantwortung übertragen und Edmund mit nach Eltham nehmen.«
Er streckte die Hand aus, um eine Strähne zurückzustreichen, die aus ihrem Kopfputz gerutscht war. Sie schlug seine Hand weg.
»Ich habe auch andere gute Männer, aber Edmund ist bei Weitem der beste Kämpfer unter ihnen.« Er senkte die Stimme und sagte: »Er hat geschworen, seinen Fehler dir gegenüber wieder gutzumachen. Warum bist du so sehr gegen ihn?«
»Ich habe dir schon gesagt, dass ich ihm nicht vertraue.« Sie schaute ihn rasch aus den Augenwinkeln an und sah, dass das ihrem sturen Ehemann als Erklärung nicht ausreichte. Gegen besseres Wissen sagte sie: »Ich mag es nicht, wie er mich ansieht.«
Er seufzte tief und breitete die Arme aus. »Catherine, ich kann
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