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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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noch einen Becher heiße Brühe, und Ihr werdet Euch gleich viel besser fühlen.«
    Er hob Catherine von seinem Schoß, sodass Alys ihr das Hemd ausziehen konnte, und senkte sie dann in das dampfende Wasser des Badezubers, bevor ihr kalt werden konnte. Nachdem sie ihr ein zusammengefaltetes Leinenhandtuch in den Nacken geschoben hatte, füllte Alys den Becher noch einmal mit Brühe. Sie hielt Catherines Hände um den Becher, bis sie sicher war, dass Catherine das Gefäß alleine halten konnte.
    Alys berührte William am Arm und bewegte den Kopf ruckartig nach links. Widerwillig stand er auf und trat mit ihr ein paar Schritte zur Seite.
    »Ich sehe keine äußeren Verletzungen außer den Malen an ihren Handgelenken und dem einen in ihrem Gesicht«, sagte Alys leise. »Jetzt muss ich herausfinden, ob der Mann sie missbraucht hat.«
    »Wir finden sie blutüberströmt im Bett«, zischte er sie mit zusammengebissenen Zähnen an, »und Ihr habt Zweifel, dass er es getan hat?«
    »Wir wissen bloß, dass er es versucht hat«, sagte Alys ruhig. »Denkt daran: Er liegttot auf dem Fußboden, und er hat ihren Dolch im Herzen.«
    Alys räusperte sich und sagte: »Nun, Mylord, es wird am besten sein, wenn Ihr kurz hinausgeht. Wenn der Mann sie mit Gewalt genommen hat, wird sie Verletzungen haben, die ich behandeln muss. Und ich muss nach dem Baby sehen.«
    William rieb sich mit den Händen das Gesicht, als könnte er so die schrecklichen Gedanken wegdrängen. »Ich bleibe. Es sei denn, sie will, dass ich gehe.«
    Alys sah nicht so aus, als würde es ihr gefallen, doch sie widersprach nicht, als er sich neben seine Frau setzte. Er hielt Catherines Hand im Wasser, während Alys leise mit ihr sprach.
    Als er spürte, wie Catherines Finger sich fester um seine Hand schlossen, sagte er sanft: »Ich gehe, wenn du es wünschst.«
    Sie umklammerte den Rand des Zubers mit ihrer freien Hand und beugte sich zu ihm: »Nein, verlass mich nicht!«
    Er war sprachlos vor Rührung. Dass sie ihn bei sich haben wollte, obwohl er ihr gegenüber erneut so schrecklich versagt hatte, war mehr, als er gehofft hatte. Mehr als er verdiente.
    Er hob ihre Hand aus dem Wasser und küsste ihre nassen Finger. »Ich werde bleiben, solange du willst.«
    Dann begann seine Buße für die Sünde, die er an seiner Frau begangen hatte, erst richtig. Er hielt ihre Hand und starrte aus dem Fenster in die Dunkelheit der Nacht, als Alys ihre schrecklichen Fragen stellte. Hatte Edmund sie noch irgendwo hingeschlagen außer ins Gesicht? Hatte er sie zu Boden geworfen? War sie sich sicher, dass sie keinen Schlag in den Bauch bekommen hatte?
    Danach fragte Alys auf ihre geradlinige Art, ob Edmund sie vergewaltigt hatte.
    Catherine antwortete sehr indirekt. »Wenn ich noch Jungfrau gewesen wäre, besäße ich mein Jungfernhäutchen noch.«
    William stieß den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte, wenn auch ihre bedächtige Antwort ihn nicht wirklich beruhigte. Noch wusste er nicht, was genau vorgefallen war. Alys stellte jedoch keine Fragen mehr. Stattdessen legte sie die Hände auf Catherines gerundeten Bauch. Nach einer Weile sah sie erst Catherine und dann William an und lächelte strahlend.
    »Dem Kind geht es gut.«
    »Gelobt sei Gott!«, stieß William aus und drückte Catherines Hand.
    Auf dem ganzen Weg nach Ross Castle hatte er gebetet, Gott möge seine Frau beschützen, kein einziges Gebet hatte er für ihr ungeborenes Kind erübrigt. Doch Gott in seiner Gnade hatte seine Hand auch schützend über das Baby gehalten.
    »Versucht daran zu denken, worauf Ihr Euch freuen könnt«, sagte Alys und strich zart über Catherines Wange. »Ihr habt einen guten Mann, ein braves Kind, und schon bald werdet Ihr ein weiteres Baby in den Armen halten.«
    Catherine presste die Lippen zusammen und nickte.
    »So lebhaft wie es ist, möchte ich annehmen, dass es wieder ein Junge wird«, sagte Alys und erhob sich steif. »Doch jetzt auf ins Bett mit Euch. Schlaf ist die beste Medizin.«
    Bevor sie ging, zog Alys William noch einmal beiseite. »Eure Gemahlin ist stärker, als Ihr denkt. Sie hat solche Angriffe und weit Schlimmeres schon ein paar Mal überlebt.« Ein letztes Mal seinen Arm tätschelnd meinte sie: »Es ist ein Segen, dass sie dieses Mal Euch hat, um darüber hinwegzukommen.«
    William war dankbar, dass er sich allein um seine Frau kümmern durfte. Er half ihr aus dem Zuber, trocknete sie geschwind ab und zog ihr ein Hemd über den Kopf. Dann trug er sie zu dem Bett

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