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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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kippte der Prinz seinen König um. Dann streckte er die Arme aus und fügte hinzu: »Aber einmal ist keinmal.«
    »Der Sieg war viel zu leicht«, sagte Catherine und wandte den Blick zur Seite, als wäre sie enorm gelangweilt. »Ich werde es bald zu geistlos finden, überhaupt mit dir zu spielen.«
    William war entsetzt zu hören, dass sie den Prinzen in aller Öffentlichkeit beleidigte. Doch bevor er sich so weit gesammelt hatte, etwas sagen zu können, was ihre Worte ein wenig hätte abmildern können, lachte der Prinz schallend auf und schlug auf den Tisch.
    »Diese Worte wirst du noch bereuen, süße Catherine«, sagte Prinz Harry mit funkelnden Augen. Er fing damit an, die Schachfiguren für ein neues Spiel in die Ausgangsstellung zu bringen. »Dieses Mal werde ich dich demütigen. Oh, nein. Ich werde dafür sorgen, dass du vor Zerknirschtheit weinst.«
    Die laute Herausforderung des Prinzen lockte die anderen Männer an, und Wetten wurden abgeschlossen. Als er der Partie zuschaute, stellte William fest, dass die beiden Spieler annähernd gleich stark waren. Catherine kämpfte verbissen, doch dieses Mal war es ihr König, der am Ende fiel.
    William zog seine Lederbörse heraus und zahlte reihum Münzen aus. Niemand außer ihm hatte gewagt, gegen den Prinzen zu wetten.
    Danach entschuldigte sich Catherine, und die Männer kehrten wieder zu ihren üblichen Gesprächen über Aufständische und den Krieg zurück. Ohne die Ablenkung durch seine Frau kehrte Williams Interesse an militärischen Dingen zurück. Als sie bis in die frühen Morgenstunden redeten, stellte er fest, dass er nicht anders konnte, als Prinz Harry zu mögen. Er war noch so jung und dabei so ernsthaft. Es war auch eine Aura der Macht um ihn. Er war ein Mann, dem andere Männer folgten.
    William schalt sich selbst, überreagiert zu haben. Harry war ein ehrenhafter Mann. Er und Catherine waren Freunde. William hatte anfänglich Schwierigkeiten, das zu erkennen, da er selbst noch nie mit einer Frau befreundet war. Nicht einmal seine Geliebten waren ihm Freunde gewesen. Die vor allem nicht.
    Diese edleren Gedanken verließen ihn, als er am nächsten Morgen in die Halle trat. Prinz Harry und Catherine saßen bereits tief in ein Gespräch versunken an der Tafel. Als Catherine ihn sah, murmelte sie einen Gruß und verstummte.
    Der Prinz jedoch griff leidenschaftlich ihre Unterhaltung von der Nacht zuvor auf.
    »Die walisischen Rebellen hatten nur deshalb Erfolg damit, einen Großteil von Wales unter ihre Kontrolle zu bringen, weil die englischen Truppen geteilt waren«, sagte der Prinz. »Jetzt, da die Rebellion im Norden zerschlagen ist, sollten wir unsere gesamte Aufmerksamkeit auf Wales richten.«
    Prinz Harry erläuterte ausführlich seine Strategie, die Burgen, die von den Rebellen in Wales gehalten wurden, zu belagern. Doch alles, was William zu wissen wünschte, war, worüber der Prinz und seine Frau sich wohl unterhalten hatten, bevor er sich zu ihnen gesetzt hatte.
    Gewiss nicht über die Strategien der Belagerung.
    Zu seiner Überraschung – und wachsenden Verärgerung – brach der Prinz nach dem Frühstück nicht auf. Er blieb zum Mittagessen, das aus noch mehr Gängen bestand als das gestrige Abendessen. Danach schlug er einen Ausritt durch die nähere Umgebung der Burg vor.
    Gott im Himmel, würde der Mann denn nie gehen?
    Williams Stimmung verschlechterte sich weiter, als der Prinz sich zurückfallen ließ, um neben Catherine zu reiten. Er konnte ihr leichtes Plaudern und Catherines vereinzeltes Lachen hinter sich hören. Als er es nicht länger ertrug, wendete er sein Pferd und führte sie zurück zur Burg.
    Er ritt absichtlich direkt vor dem Paar. »Du warst so ein ungezogenes Mädchen«, hörte er den Prinzen sagen. »Du warst älter und größer, und trotzdem hast du mich nie gewinnen lassen.«
    »Es ging dabei um Können, nicht um Größe«, entgegnete sie.
    Worüber, zum Teufel, sprachen die beiden? William zügelte sein Pferd und drehte sich im Sattel um.
    »Dann lass uns jetzt ein Rennen machen«, sagte der Prinz.
    »Harry, das geht nicht!«, protestierte Catherine. »Ich bin eine erwachsene Frau. Du weißt, dass das nicht geht.«
    Sie waren jetzt auf einer Höhe mit William. Prinz Harry wandte sich von Catherine ab, um ihn anzusprechen. »Sie …«
    Im selben Augenblick, da der Prinz ihr den Rücken zukehrte, trieb Catherine ihr Pferd an und galoppierte los.
    William konnte es kaum glauben. Zu erschüttert, um sich zu bewegen,

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