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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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sah er zu, wie sie derart tollkühn ritt, dass er Angst um sie bekam. Sie hatte einige Längen Vorsprung, als der Prinz die Verfolgung aufnahm. Bald ging er an ihr vorbei.
    Als William am Burgtor zu ihnen aufschloss, hörte er Catherine ihren Gegner anschreien: »Wenn ich nicht in diesem lästigen Kleid reiten müsste, hätte ich gewonnen.« Es war eine unverschämte Lüge, und das Glitzern in ihren Augen verriet, dass sie sich dessen durchaus bewusst war.
    Prinz Harry rief William zu: »Ihr seid ein glücklicher Mann, eine solche Frau zur Gemahlin zu haben.«
    Bevor William Catherine erreichte, hatte der Prinz bereits seine Hände um ihre Taille gelegt und hob sie vom Pferd. William kam gerade noch rechtzeitig dazu, dass er Prinz Harry Catherine leise zuraunen hörte: »Werde ich je eine Frau wie dich finden, liebe Kate?«
    Die Abschiedszeremonie war ermüdend. William wartete ungeduldig darauf, dass sie vorüber wäre. Endlich war der Prinz aufgesessen und durch das Tor geritten. Und doch drehte der Mann sich ein letztes Mal um, um Catherine zuzuwinken. William knirschte mit den Zähnen, als er sie zurückwinken sah. Als sie sich eine Träne abwischte, machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte davon – sein einziges Ziel war, nicht länger in ihrer Nähe sein zu müssen.
    Ein wahrer Ritter brachte seine Frau nicht um.
    Catherine spürte, wie William sie mit Blicken durchbohrte, als sie Harry zum Abschied zuwinkte. Als sie sich zu ihm umdrehte, stapfte er davon, als zöge er in den Kampf. Sie hatte gespürt, wie seine Verärgerung seit dem Schachspiel am Vorabend gewachsen war. Aus Angst, ihn noch mehr gegen sich aufzubringen, sprach sie möglichst wenig mit ihm.
    Was war aus der Freundlichkeit geworden, die sie in ihm zu sehen geglaubt hatte? Gerade als sie begonnen hatte, ihm zu vertrauen, verwandelte sich der Mann in den wütenden Krieger auf der Zugbrücke zurück.
    Kaum zu glauben, dass sie sich fast dazu entschlossen hatte, sein Bett mit ihm zu teilen!

7
    Offenbar war seine Gemahlin zu niedergeschlagen ob der Abreise des Prinzen, um sich beim Abendessen zu zeigen. Sie ließ ausrichten, dass sie sich nicht wohlfühle und ihm an der Tafel nicht Gesellschaft leisten würde. Die verstohlenen Blicke seiner Männer, wenn diese glaubten, er bemerke es nicht, bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen.
    William fing ernsthaft an sich zu betrinken.
    Verärgert über den leeren Stuhl an seiner Seite, nahm er sich einen vollen Krug Wein von der Tafel und stapfte aus dem Saal. Er war bereits ziemlich angetrunken, als Edmund ihn auf der äußeren Burgmauer fand, wo er sich auf dem niedrigeren Sims der mit Zinnen versehenen Brustwehr niedergelassen hatte.
    Im schwindenden Licht des Sommerabends starrte er hinaus auf sein Land. »Ich habe jetzt mein eigenes Land, Edmund«, sagte er und machte eine ausladende Bewegung mit dem einen Arm. »Und bei Gott, ist es nicht schön?«
    Edmund ergriff Williams anderen Arm. »Das hier ist vielleicht nicht der beste Ort, um sich zu betrinken.«
    »Es ist eine schöne Stelle«, entgegnete William. »Ich hab noch keine bessere gesehen.« Er legte den Kopf in den Nacken und nahm einen langen Zug aus dem Krug, ohne sich etwas daraus zu machen, dass der Wein an seinem Kinn und Hals herabfloss.
    Edmund lehnte sich an die Brustwehr. »Gibst du mir was ab?«
    William drehte den leeren Krug um. »Wir sollten uns mehr besorgen. Ich für meinen Teil habe noch nicht annähernd genug getrunken.«
    Edmund stieß einen langen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. »William, William, William. Du siehst die Vorzüge deiner Situation nicht. Wenn du es nüchtern betrachtest, wirst du sehen, wie viel du dadurch gewinnen kannst.«
    Selbst in seinem betrunkenen Zustand erkannte William, worauf Edmunds Kommentar abzielte.
    Edmund hob beschwichtigend die Hände. »Sei nicht wütend auf mich. Ich habe nur deine Interessen im Sinn.«
    Er sollte Edmund jetzt Einhalt gebieten. Doch stattdessen wartete er darauf, dass Edmund die hässlichen Vermutungen bestätigte, die ihm seit der Ankunft des Prinzen im Kopf herumspukten.
    »Der junge Harry ist nicht der erste Angehörige der königlichen Familie, der sich danach sehnt, die Frau eines anderen Mannes in sein Bett zu holen«, sagte Edmund. »Es hat Könige gegeben, die einen Ehemann mit Titeln und Reichtümern überschüttet haben, wenn dieser bereit war, den Kopf abzuwenden und für eine Zeit auf seine Rechte zu verzichten.«
    Edmund verstand seine fehlende

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