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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Antwort als Erlaubnis fortfahren zu dürfen.
    »Dem hungrigen Blick nach zu urteilen, mit dem er sie ansieht, glaube ich nicht, dass er sie bereits hatte«, sagte Edmund nachdenklich. »Das Arrangement wird für dich sehr viel lukrativer sein, wenn er erst einmal König ist. Es geht das Gerücht, der König sei krank und Harry könnte auf den Thron gelangen, bevor das Jahr um ist. Es wäre am besten, ihn so lange hinzuhalten, wenn ihr das gelingt, aber ich habe da meine Zweifel.«
    Er sollte seine Frau dazu ermuntern, das Interesse des Prinzen zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen? Der Zorn, der ihn durchwogte, war so stark, dass er nicht sprechen konnte. Er fürchtete, den Verstand zu verlieren und Edmund hier und jetzt zu töten.
    »Du kannst nicht erwarten, dass das Interesse des Prinzen lange anhält, wenn er sie erst einmal hatte, vor allem da ihm jetzt alle einflussreichen Familien ihre Töchter unter die Nase halten«, fuhr Edmund fort, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, in der er schwebte. »Wenn er mit ihr fertig ist, kannst du sie wieder aufnehmen … oder auch nicht.«
    Unbekümmert gab er William seinen letzten Rat. »Wenn du sichergehen willst, dass dein Erbe dein eigen Fleisch und Blut ist, solltest du sie jetzt schwängern, solange der Prinz sie noch nicht in seinem Bett hatte.«
    Mit einem Satz war William auf den Beinen, hob Edmund an der Front seiner Tunika hoch und stieß ihn hart gegen die Brustwehr. Der Mann konnte froh sein, dass William ihn nicht darüber warf. Ohne sich noch einmal umzusehen, stürmte er den Wehrgang entlang und die Treppe, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hinunter.
    Er würde sich seine Frau vornehmen – und zwar jetzt gleich.
    Sie hatte ihren ersten Ehemann hintergangen. Warum sollte sie nicht dasselbe mit ihm tun? Was hatte ihn dazu gebracht, ihr die Geschichte von Rayburns Gewalt ihr gegenüber zu glauben? Sie hatte ihn zum Narren gehalten, während sie sich die ganze Zeit für ihren Liebhaber aufgehoben hatte.
    Ihm gegenüber verhielt sie sich wie eine verängstigte unberührte Jungfrau. Doch bei Harry hatte sie keine Angst gezeigt. Selbst durch den Nebel der Betrunkenheit erkannte er, dass er sich am meisten an ihrer offensichtlichen Zuneigung für den Prinzen störte. Er dachte daran, wie sie dicht bei dem Prinzen gestanden hatte, wie sie ihn angelächelt und sein Gesicht berührt hatte. Der Gedanke zerriss ihn fast.
    Er würde ihr zeigen, was ein Mann ihr geben konnte, danach würde sie sich nie mehr nach diesem Knaben sehnen.
    Als er sich auf den Weg hinauf in ihre Gemächer machte, schienen die Stufen sich einige Male unter seinen Füßen zu bewegen. Der Vorraum zu ihren Schlafzimmern war dunkel und leer, doch unter ihrer Schlafzimmertür schimmerte Licht hindurch. Als er die Tür aufstieß, schlug sie mit einem zufriedenstellenden Knall gegen die Steinwand.
    Catherine und ihre Zofe schreckten aus ihren Betten hoch und starrten ihn an. Mit dem einzelnen Wort »Raus!« ließ er die Dienerin von ihrer Bettstatt fliehen. Hinter ihr verriegelte er die Tür.
    Als er sich wieder zu seiner Frau umdrehte, stand sie neben ihrem Bett. Ihr Haar fiel ihr in goldenen Wellen über die Schultern. Durch das Kerzenlicht in ihrem Rücken konnte er die Silhouette ihres Körpers durch ihr dünnes Nachthemd sehen.
    Bei Gott, sie war schön. Und sie gehörte ihm.
    Catherine sprang aus dem Bett, kam jedoch nicht weiter. Der betrunkene Irre überragte sie, riesig und drohend. Sie kämpfte um Luft gegen die wachsende Hysterie, die ihr die Kehle zuschnürte. Sie schlug schützend die Arme vors Gesicht, drehte sich um und kauerte sich ans Bett.
    Plötzlich war er hinter ihr, und sein Gewicht drückte sie gegen das Bett. Der heiße Atem in ihrem Nacken, der Geruch nach saurem Wein jagte Erinnerungen an Rayburn durch ihren Kopf. Sie verschloss die Ohren vor seinem betrunkenen Stammeln, damit sie die widerwärtigen Dinge, die er von sich gab, nicht hörte.
    Seine Hände waren überall, rieben an ihren Seiten auf und ab und bedeckten ihre Brüste. Als er ihr Hemd hob und mit den Händen über ihren entblößten Po und ihre Schenkel fuhr, erstarrte sie schier vor Schreck. Verzweiflung verlieh ihr die Kraft, sich an der Seite des Bettes entlangzuziehen und nach dem Messer unter ihrem Kissen zu tasten. Bei ihrer Bewegung stürzte er gegen das Bett. Dann glitt er langsam zu Boden.
    Schwer atmend stand sie über ihm und hielt das Messer auf ihn gerichtet. Als er versuchte sich aufzurappeln,

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