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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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verzeihen können.«
    Sie saßen eine Weile in Schweigen gehüllt.
    »FitzAlan scheint ein guter Mann zu sein«, sagte Harry sanft. »Kannst du glücklich mit ihm werden, Kate?«
    »Glücklich?« Die Frage überraschte sie. Sie dachte nach. »Ich würde William nicht gerne in die Quere kommen. Doch unter seinem Grimm steckt ein gutes Herz.«
    Fürwahr, es gab vieles an ihrem neuen Ehemann, das man mögen und respektieren konnte. Jeden Tag fühlte sie sich in seiner Anwesenheit wohler. Bald würde sie ihm genug vertrauen, um mit ihm, wie er es wünschte, in sein Schlafgemach zu gehen.
    Glücklicherweise konnte William den Gesprächen der Männer an der Tafel mit nur einem halben Ohr folgen. Sie sprachen wie immer über die walisischen Rebellen und deren Anführer, Owain Glyndwr. Zum wohl hundertsten Mal hörte er sie über die unheimliche Fähigkeit der Aufständischen klagen, zuzuschlagen und sofort darauf in den Wäldern zu verschwinden. Sie rissen die üblichen unbehaglichen Witze darüber, dass Merlin, König Artus’ mythischer Magier, zurückgekehrt sei, um Glyndwr zu unterstützen. Nichts davon war William neu.
    Er ließ den Blick wieder zum Halleneingang wandern. Catherine und der Prinz waren seit gut einer Stunde fort.
    Beim Lachen einer Frau sprang er auf die Beine. Prinz Harry und Catherine betraten den Saal, Arm in Arm und einander anlächelnd. Jemand zerrte an Williams Arm. Ohne die Augen von dem Paar zu lassen, schüttelte er den Mann ab.
    »William!«
    »Was ist?«, zischte er und drehte sich um. Edmund stand an seiner Seite.
    »Willst du dich in Ketten in deinem eigenen Verließ wiederfinden, Mann?«, raunte Edmund ihm zu.
    William wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Paar zu. Sein Blut pochte in seinen Adern wie zum Beginn einer Schlacht. Er verspürte einen heftigen Stoß in die Rippen, drehte sich um und starrte Edmund finster an.
    »Du siehst den Prinzen mit Mordlust in den Augen an«, beharrte Edmund leise drängend. »Einigen seiner Männer ist es bereits aufgefallen.«
    Dieses Mal nahm William die Warnung ernst. Er sah sich um und entdeckte die beiden Ritter, die ihn mit den Händen am Heft ihrer Schwerter beobachteten. Er entspannte sich, und die beiden Ritter taten es ihm nach.
    Er ließ sich nichts mehr anmerken. Er behielt einen unbefangenen, leicht gelangweilten Ausdruck bei – selbst als Prinz Harry seine Frau zu einem kleinen Tisch am anderen Ende des Saals zog, um dort eine Partie Schach mit ihr zu spielen.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er die beiden, wie sie lachten und sich unterhielten. Gerade als er sich sicher war, sich nicht noch schlechter fühlen zu können, verstummte ihr Lachen. Sie beugten sich über den Tisch und sprachen leise miteinander, ihr Schachspiel schien vergessen.
    Enttäuscht, dass er ihre Worte nicht länger verstehen konnte, schob er sich näher an die beiden heran. Sein Herz setzte einige Schläge aus, als Catherine die Hand ausstreckte und die Narbe unter dem Auge des Prinzen berührte, wo er in der Schlacht von Shrewsbury von einem Pfeil getroffen worden war. Trotz der Verletzung hatte er den Angriff auf Hotspurs Flanke geführt.
    Der Prinz verzog das Gesicht und lehnte sich zurück, sodass sie ihn nicht mehr erreichte. »Bitte, Kate, ich weiß, dass es scheußlich anzusehen ist.«
    »Nein, ist es nicht. Diese Narbe ist ein Zeichen, dass du in Gottes Augen etwas Besonderes bist und dass er dich beschützt«, sagte Catherine ernst. »Wenn es anders wäre, hätte dieser Pfeil dich mit Sicherheit getötet.«
    Ihr Wortwechsel verstummte, als William hinter seiner Frau Position bezog und die Hand besitzergreifend auf ihre Schulter legte. Er spürte, dass ihr Körper sich unter seiner Berührung anspannte, und biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer anfing zu schmerzen.
    Der Prinz ließ sich mit keinem Atemzug anmerken, dass es ihm unangenehm wäre, mitten in einem intimen Gespräch mit der Frau eines anderen Mannes ertappt worden zu sein.
    »Seit ich Prinz bin, muss ich auch ein besserer Schachspieler geworden sein«, sagte er mit einer Stimme, die vor Ironie triefte. »Lady Catherine ist die Einzige, der es weiterhin möglich ist, mich zu schlagen.«
    William hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Stellung der Schachfiguren zu beachten. Jetzt senkte er den Blick auf den Tisch und stellte fest, dass Catherine den König des Prinzen mit ihrem Läufer und ihrer Dame matt gesetzt hatte.
    »Dieses Mal hast du gewonnen.« Mit einem Fingerschnippen

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