Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
Vom Netzwerk:
erbebte.
    Schließlich zwang er sie dazu, es zu sagen: »Ich habe ihn darum gebeten, mir diesen Gefallen zu erweisen.«
    »Du hast was?«
    »Er hat sich zunächst geweigert«, sagte sie. William umklammerte ihre Hand jetzt so fest, dass es schmerzte. »Es beleidigte ihn, dass ich glauben könnte, er hätte mich in mein Schlafgemach gebracht, um mich zu verführen.«
    »Genau das hatte er ja wohl auch vor!«
    »Nein, das hatte er nicht.« Sie schaute auf. »So ist es nicht gewesen.«
    »Wie ist es dann gewesen, Catherine?« Williams bernsteinfarbene Augen blickten hart, und sie erkannte die Warnung, die sie aussprachen.
    »Es war fürwahr nicht leicht, ihn dazu zu überreden.« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Aber es gab niemanden sonst, den ich bitten konnte, niemanden sonst, dem ich vertraute.«
    Sie spürte, wie sie rot wurde, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihr Kleid ausgezogen hatte, bevor sie noch der Mut verließ. Der Blick des jungen Mannes war langsam an ihrem Körper hinabgewandert. Atemlos hatte er gefragt: »Und Ihr seid Euch wirklich sicher?«
    Da hatte sie gewusst, dass sie gewonnen hatte.
    »Erzähl mir nicht, wie du ihn davon überzeugt hast«, spie William aus, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Ich dachte, du hättest es vor mir nie genossen, einen Mann im Bett zu haben?«
    »Es war überhaupt nicht so wie mit uns.« Es überraschte sie, dass er so etwas denken konnte. »Er hat mir nicht wehgetan, aber es war etwas völlig anderes als das, was zwischen uns beiden passiert.«
    Die Erinnerung daran kehrte langsam zurück. Mit einer Zärtlichkeit, die sie nicht für möglich gehalten hatte, küsste der junge Mann ihre Wangen, ihre Stirn und ihren Hals. Er liebkoste sie mit den zartesten Berührungen, während er ihr die ganze Zeit beruhigende Worte zuraunte. Eine große Ruhe breitete sich in ihr aus.
    Sie spürte eine Macht, die zurückgehalten wurde, um sie zu schützen, und sie war dankbar dafür. Schwach und kaum fähig, sich zu rühren, überließ sie sich ihm. Er schien zu verstehen, dass ihre Seele noch mehr gelitten hatte als ihr Körper, und erwartete nichts von ihr.
    An diesem Tag eröffnete ihr der junge Ritter einen Blick darauf, wie ihr Leben mit einem anderen, gütigeren Mann hätte sein können. Es war kaum zu ertragen gewesen.
    Ein Messerstich ging durch Williams Herz, als er sie dabei beobachtete, wie sie an ihren Geliebten dachte.
    Er hasste es, sie sich mit Rayburn vorstellen zu müssen, aber der Mann war schließlich mit ihr verheiratet gewesen. Es half ihm zu wissen, dass sie Rayburn weder Zuneigung noch Leidenschaft entgegengebracht hatte. Aber dass Catherine sich einen Liebhaber genommen hatte, war etwas völlig anderes.
    Eine schreckliche Kälte durchfuhr ihn. Er stand auf. Er musste aus diesem Zimmer hinaus, weg von ihr. Er konnte nicht länger hier sein.
    Doch es gab Dinge, die er wissen musste, bevor er fliehen durfte.
    »Dieser Ritter ist Jamies Vater?«
    Sie nickte.
    »Wie lange war er dein Liebhaber?«
    Als Catherines Antwort zu lange auf sich warten ließ, wollte er wissen: »Ist er es noch?«
    Sie riss die Augen auf. »Ist er nicht! Wie könnte er? Ein Mal nur ist es passiert. Das schwöre ich.«
    »Ein Mal?« Seine Stimme war vor Skepsis schwer. »Ein Wunder.«
    Sie hatte die Unverfrorenheit zu sagen: »Das habe ich auch immer gedacht.«
    Im Versuch, die Wut, die ihn durchströmte, zu kontrollieren, biss er die Zähne aufeinander. »Wo ist er jetzt?«
    Er würde den Mann aufspüren und niederstrecken.
    »Ich habe gehört, er wäre am Fieber gestorben.« Die Traurigkeit in ihrer Stimme zerriss ihn schier. »Nicht lange nachdem …«
    Sie war vernünftig genug, nicht auszusprechen, wonach, doch das Bild, wie sie sich unter dem Mann wand, hatte sich bereits in sein Gedächtnis gebrannt.
    »Wie ich sehe, hältst du es für falsch, was ich getan habe.« Sie stand auf und ballte die Fäuste. »Aber ich kann es nicht bedauern. Nein, das kann ich nicht. Rayburn hätte mich umgebracht, wenn ich nicht schwanger geworden wäre. Und du kannst nicht von mir verlangen, dass ich mir wünsche, Jamie wäre nie auf die Welt gekommen.«
    William hatte beobachtet, wie ihre Züge ganz weich geworden waren, als sie über ihren Liebhaber gesprochen hatte. Über den Mann, den sie »überredet« hatte, mit ihr ins Bett zu gehen. Er wusste alles, was er wissen musste. Mehr ertrug er nicht.
    »Was ich bedaure, William FitzAlan, ist jedoch, dass ich dumm genug war, es dir zu

Weitere Kostenlose Bücher