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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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nicht mit Sicherheit sagen. Aber es ist eine starke Truppe. Vielleicht fünfundzwanzigtausend.«
    Catherine war dermaßen bestürzt, dass Robert ihr die Hand auf die Schulter legte, um sie zu beruhigen. »Wenn stimmt, was ich über FitzAlan gehört habe, könnt Ihr ihm vertrauen, er wird Ross Castle verteidigen. Gelobt sei Gott, dass Ihr diesen nutzlosen Trottel Rayburn nicht mehr zum Gemahl habt.«
    »Ich bin Euch überaus dankbar dafür, dass Ihr meine Nachrichten an den Prinzen übermittelt.« Weniger freundlich fügte sie hinzu: »Ihr wisst um das Maß meiner Dankbarkeit, denn Ihr nutzt sie reichlich aus.«
    »Ich will nur Euer Bestes.« Jetzt war sein Lächeln voller Güte.
    »Ich weiß.« Sie berührte die Hand, die auf ihrer Schulter ruhte. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass er hinter seinem Getändel und Scherzen eine innige Freundschaft für sie empfand.
    »Es gibt noch mehr.« Wieder senkte er die Stimme. »Die Franzosen kommen nicht nur, um Glyndwr zu helfen, die Burgen in Südwales einzunehmen. Sie wollen in England einmarschieren.«
    »Nein!« Catherine legte eine Hand auf ihr Herz. »Das wagen sie nicht.«
    »Wir werden sehen.« Robert zuckte auf die für ihn typische Art die Achseln. »Ich habe nur davon flüstern gehört.«
    Zweifellos Bettgeflüster.
    Roberts Blick wanderte von ihrem Gesicht über ihre Schulter und fixierte einen Punkt hinter ihr. Beunruhigt wirbelte sie herum, weil sie befürchtete, dass jemand ihr Gespräch belauscht haben könnte.
    Sie war erleichtert, dass es bloß William war. Als sie sich wieder zu Robert umdrehte, um die beiden Männer einander vorzustellen, hatte sich Robert bereits einige Schritte entfernt und ging in Richtung Tür.
    »Ich werde jetzt zum Abendessen in die Küche gehen, Lady FitzAlan«, sagte er noch, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
    Robert musste sich nicht zum ersten Mal überstürzt verabschieden.
    William war fast blind vor Wut. Er ließ den Troubadour gehen. Vorerst. Die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, trat er auf seine Frau zu. Wenige Zentimeter vor ihr blieb er stehen. Er wagte nicht, sie zu berühren – aus Angst davor, was er dann tun könnte.
    »Ist er Jamies Vater?«, wollte er wissen. »Der Mann, von dem du mich glauben lassen willst, er wäre tot?«
    Sie schaute ihn aus Augen an, die so blau und unschuldig waren wie Immergrün. Er war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sie zu schütteln, dass ihre Zähne klapperten, und dem, vor Schmerz laut aufzuheulen.
    »Was?« Sie tat, als hätte sie ihn nicht verstanden. »Jamies Vater? Damals habe ich Robert nicht einmal gekannt.«
    Ihre Antwort war nicht angetan, ihn zu beruhigen.
    »Dann war Jamies Vater also nicht dein einziger Liebhaber?« Er glaubte, sein Kopf müsse platzen, so groß war der Druck, den er verspürte. Jedes Wort betonend sagte er: »Wie viele hat es gegeben, Catherine? Ich will ihre Namen!«
    Er konnte sehen, dass sie jetzt Angst hatte, aber sie ließ sich nicht unterkriegen.
    »Ich habe mir keinen Liebhaber genommen – außer dem einen, von dem ich dir erzählt habe«, sagte sie und schaute ihm fest in die Augen. »Und das auch nur ein einziges Mal.«
    Der Gedanke quälte ihn, dass sie nicht so unerfahren gewesen wäre, wenn die beiden ein Verhältnis gehabt hätten. Er bezweifelte schwer, dass es noch viel geben würde, was man einer Frau beibringen könnte, nachdem sie mit dem Troubadour zusammen gewesen war.
    »Schwöre bei Gott«, verlangte er. »Schwöre bei Gott, dass du nicht bei ihm gelegen hast.«
    Sie wurde ruhiger, als sehe sie eine Möglichkeit zu entkommen.
    Sie umfasste das Kreuz, das sie an einer Kette um den Hals trug, und sagte mit fester Stimme: »Ich schwöre bei Gott und allem, was mir heilig ist, dass ich nicht bei ihm gelegen habe.«
    Er wusste nicht, was er glauben sollte. Beim Lied des Barden hatte er sich die beiden nackt und mit verschlungenen Gliedern vorgestellt. Jeder Zweifel, den er noch gehabt hatte, war ihm genommen worden, als er die beiden allein im dunklen Gang gesehen hatte, wie sie sich berührten und miteinander flüsterten.
    Aber sie hatte bei Gott geschworen. Entweder sagte Catherine die Wahrheit, oder aber sie fürchtete nicht einmal den Zorn Gottes.
    »Wenn du die Wahrheit sagst«, meinte er, »aus welchem Grund solltest du dann hier im Dunkeln mit ihm flüstern?«
    »Ich …«
    »Jetzt, da du weißt, dass ein Mann dir Lust bereiten kann, willst du es wohl mit einem anderen ausprobieren. Ist es das,

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