Mein zukünftiger Ex
andauernd nur an Sally denken, und offensichtlich dachte Sally immer nur an Nick James. Gleichermaßen offensichtlich hatte Nick wohl ein paar Worte über das Chaos verloren, in dem sie lebte, und prompt hatte sie aus heiterem Himmel die Wohnung in einer Art Schnellkur gegen die Unordnung pikobello aufgeräumt.
Gabe rieb sich mit den Händen über das Gesicht, dann fuhr er sich resignierend durch die Haare. Und was sollte diese Sache mit dem Makleranruf? War das Sallys Art und Weise, subtil anzudeuten, dass sie über kurz oder lang weg sein würde? Scheiße, wenn er nur daran dachte, wie er sich in den ersten Wochen sogar gewünscht hatte, dass sie auszog.
Das Telefon klingelte.
»Hallo, ich bin’s.« Lola schloss gerade den Laden ab und klang in Eile. »Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich zu EJ gehe, darum komme ich erst spät nach Hause. Aber falls jemand was kocht, kann er ruhig die Reste in den Kühlschrank stellen, damit ich was habe, wenn ich heimkomme.«
»Tut mir leid. Ich muss arbeiten, und Sally ist ausgegangen«, erwiderte Gabe mit monotoner Stimme. »Sie sagte nicht, wohin.«
Es trat ein Moment der Stille ein, dann sagte Lola: »Ach, schon gut, ihr Boss hat sie zum Abendessen eingeladen. Sie hat es gestern erwähnt.«
Hm, hatte Sally ihre Freundin Lola angelogen, um ihre Spuren zu verwischen? Gabe fragte sich, wie Lola reagieren würde, wenn sie erfuhr, mit wem Sally wirklich unterwegs war.
»Sie hat ihre Reisetasche mitgenommen.« Eifersucht wallte auf. Es lag ihm auf der Zungenspitze, Lola alles zu erzählen.
»Ach ja? Tja, wahrscheinlich ist das für sie einfacher wegen der Arbeit. Du musst nicht so abweisend klingen.« Lola schien amüsiert. »Ich bin sicher, Sal hat keine Affäre mit ihm. Er ist ein wenig zu alt für sie.«
Gabe holte tief Luft. Sollte er es ihr sagen?
»Wie auch immer, wünsch mir Glück«, plapperte Lola weiter. »Mein Magen dreht sich wie eine Eismaschine. Ich mache heute mit EJ Schluss. Gott, ich hoffe, er nimmt es gut auf. Ich will nicht, dass er sich aufregt.«
Das war es dann also. Gabe merkte, dass er es nicht tun konnte. Wenn er es Lola jetzt sagte, wäre sie es, die sich aufregte. Sie hatte genug um die Ohren. Sollte sie ruhig zuerst die EJ -Sache beenden.
47 . Kapitel
Es war, als ob man sich einer echt strengen Diät unterzog, während einem jemand einen Jahresvorrat an Thorntons Trüffelpralinen anbot. Lola hatte sich noch nie einer wirklich strengen Diät unterzogen, wegen ihrer Unfähigkeit … nun ja, Thorntons Trüffelpralinen aufzugeben, aber sie wusste, wie es sich anfühlen musste. Toby Rowe war ein millionenschwerer Musikmogul und ein alter Freund von EJ . Es war ja schon aufregend gewesen, zu seinem vierzigsten Geburtstag eingeladen zu werden, der in einem privaten Club gefeiert wurde, zu dem nur Mitglieder Zutritt hatten und von dem Lola immer schon geträumt hatte. Aber jetzt bot ihr Toby sogar noch mehr an.
Das Leben war einfach
nicht fair
.
»Komm schon«, schmeichelte Toby. »Es ist doch nur für eine Woche. Du kannst dir doch wohl eine Woche frei nehmen, oder? EJ , lass deinen Zauber walten, mach, dass sie ja sagt.«
Es waren derart berühmte Leute in diesem Raum, dass sich einem alles vor den Augen drehte. Es ging das Gerücht, dass Robbie Williams später noch vorbeischauen würde. Falls das geschehen sollte, würde sich Lola in einen Kreisel verwandeln.
»Sag ja«, drängte nun auch EJ . »Es wird phantastisch. Wenn ich mir eine Woche frei nehmen kann, dann kannst du das auch.«
Toby hatte bereits zehn Freunde eingeladen, die erste Aprilwoche in seiner Villa auf St. Kitts zu verbringen. Offenbar war die Villa groß genug, um noch zwei weiteren Leuten Platz zu bieten. Es klang sogar danach, als hätten noch weitere zwanzig Platz. Und die Leute, die mit Toby und seiner Freundin dorthin flogen, waren alle große Namen im Musikgeschäft. Lola wäre praktisch der einzige Normalmensch. Allein der Gedanke, am Pool in der Sonne zu liegen, neben Menschen, die schon drei Mal Platin verliehen bekommen hatten, war ziemlich überwältigend.
»Los schon«, fügte Toby mit überzeugendem Zwinkern hinzu. »Ich weiß doch, dass du es willst.«
Lola biss sich auf die Lippe. Natürlich wollte sie es, mehr als alles andere. Man stelle sich vor, dass James Blunt sie fragte, ob er ihr noch etwas Sonnencreme auf die Schultern reiben durfte …
O Gott, das war die pure Folter. »Ich muss erst den Belegungsplan prüfen. Ich bin nicht sicher, ob
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